Er fuhr in Winterthur eine Polizistin anWinterthurer Autodieb wegen versuchten Mordes angeklagt
Ein 20-Jähriger hat im Oktober 2019 in Winterthur-Seen mit dem Auto eine Verkehrssperre durchbrochen und eine Polizistin angefahren. Er wird nun wegen versuchten Mordes angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich klagt einen 20-jährigen Mann aus der Region Winterthur wegen versuchten Mordes und weiterer Delikte an. Ihm wird vorgeworfen, im Oktober 2019 mit einem gestohlenen Auto in Winterthur-Seen eine Polizei-Strassensperre durchbrochen zu haben. Dabei fuhr er eine Polizistin an, die lebensgefährlich verletzt wurde.
Der Vorfall sorgte im Herbst 2019 für grosses Aufsehen. Gemäss Darstellung der Staatsanwaltschaft brach der junge Schweizer am 13. Oktober abends in Neftenbach in eine Autogarage ein und klaute dort einen schwarzen BMW der Luxusklasse. Der Garagist meldete den Einbruch am nächsten Morgen um 06:30 Uhr der Kantonspolizei Zürich. Diese leitete umgehend eine Fahndung ein, und tatsächlich: Das Fahrzeug wurde am gleichen Tag in Winterthur gesichtet.
Erst verfolgte die Polizei den Fahrer mit zivilen Patrouillen, gegen Mittag errichtete die Polizei dann an der Tösstalstrasse auf Höhe der Tankstelle und dem Spar eine Strassensperre. Der 20-jährige Lenker bremste kurz ab. «Dann hat er realisiert, dass er aufgeflogen ist und gab Vollgas», sagte der Sprecher der Kantonspolizei, Ralph Hirt. Der mittlerweile Angeklagte versuchte die Sperre links zu umfahren.
Polizistin lebensgefährlich verletzt
Dabei fuhr er eine damals 39-jährige Polizistin an, die mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde. Die Frau prallte auf dem Asphalt auf und wurde lebensgefährlich verletzt. Wie schnell der Fahrer beim Aufprall unterwegs war, ist unklar. Man könne keine weiteren Informationen bekanntgeben, heisst es bei der Staatsanwaltschaft. Eine weitere Polizistin konnte sich in letzter Sekunde mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit bringen.
Der Tatverdächtige wurde nach einer Verfolgung über rund 10 Kilometer kurze Zeit später in Hofstetten von der Kantonspolizei Zürich verhaftet. «Aber nicht freiwillig», sagte Hirt nach dem Einsatz. Der Angeklagte musste erst von Kapo-Fahrzeugen von der Strasse gedrängt werden. Dabei wurden mehrere Polizeifahrzeuge beschädigt. Der Fahrzeuglenker blieb laut Polizeiangaben unverletzt.
Lange Liste von Vergehen
Der Beschuldigte befindet sich seit der Tat in Haft. Neben versuchten Mordes, Diebstahls und weiteren Straftaten werden dem Mann auch verschiedene Strassenverkehrsdelikte zur Last gelegt, die er mit dem gestohlenen Fahrzeug zwischen dem Diebstahl und seiner Verhaftung in verschiedenen Kantonen begangen haben soll. Der Mann soll alleine gehandelt habe, heisst es bei der Staatsanwaltschaft Zürich.
Die Anträge betreffend Strafmass werden anlässlich der Hauptverhandlung gestellt, wann diese stattfinden soll, ist noch offen. Wie die Staatsanwaltschaft betont, gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.
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