Windkraft im Kanton ZürichStiftung fordert Streichung von neun Windrad-Standorten
38 Windräder im Weinland hätten für die Bevölkerung einen «nicht hinnehmbaren, bedrängenden Effekt», findet die Stiftung Landschaftsschutz.

- Im Kanton Zürich sollen an 20 Standorten insgesamt 60 bis 70 Windräder entstehen.
- Die Stiftung Landschaftsschutz kritisiert geplante Windräder in landschaftlich bedeutenden Zonen wie dem Weinland.
- Sie verlangt vom Kanton, neun der geplanten Standorte nicht im Richtplan festzusetzen.
An 20 Standorten im Kanton Zürich sollen in den nächsten Jahren 60 bis 70 Windräder gebaut werden. Bevor die Gebiete im Richtplan festgesetzt werden, kann die Bevölkerung sich dazu äussern. Noch bis Ende Oktober liegen die Pläne in den Gemeinden öffentlich auf.
Geäussert hat sich nun die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Sie verlangt vom Kanton, dass er bei den Gebieten Cholfirst, Stammerberg, Kleinandelfingen, Schwerzenberg, Bergbuck, Berenberg, Thalheim, Berg (Dägerlen) und Eschberg auf die Festsetzung im Richtplan verzichtet. «Die verbleibenden elf Gebiete erlauben es, die Produktionsvorgaben des Bundes zu erfüllen», schreibt die Stiftung in einer Mitteilung.
Der Bund hat allen Kantonen einen Orientierungsrahmen für die Produktion von Windstrom vorgegeben. Der Kanton Zürich müsste ab 2050 zwischen 40 und 180 Gigawattstunden pro Jahr produzieren, damit das nationale Produktionsziel erreicht werden kann. Die aktuell im Kanton Zürich geplanten Windräder könnten pro Jahr etwa 530 Gigawattstunden Strom produzieren – ein Vielfaches der Vorgabe des Bundes.
«Herausragende Landschaft» besonders betroffen
Besonders viele Windkraftanlagen sind im Zürcher Weinland und nördlich von Winterthur geplant. 38 Windräder mit einer Höhe von jeweils bis zu 220 Metern sollen dort zu stehen kommen. Gleichzeitig wird das Weinland im Raumkonzept Schweiz als «national herausragende Landschaft» klassiert, die es zu erhalten gelte. Das Raumkonzept wurde 2012 gemeinsam von Bund und den Kantonen erarbeitet. Fünf von neun möglichen Windrad-Standorten im Weinland und nördlich von Winterthur grenzen zudem unmittelbar an Gebiete, die ins Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung aufgenommen wurden oder liegen gar vollständig in einem solchen Gebiet.
Aus landschaftlichen Gründen, aber auch zum Schutz der Bevölkerung sei eine Reduktion der Eignungsgebiete für Windräder im Weinland zwingend, findet die Stiftung Landschaftsschutz: «38 riesige Windanlagen hätten für die Bewohner des Gebiets einen nicht hinnehmbaren, bedrängenden Effekt.»
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