«Habt eine guuuuute Nacht»Novak Djokovic legt sich mit dem Publikum an
Der Serbe provoziert nach seinem dominanten Auftritt gegen Holger Rune die Zuschauerinnen und Zuschauer. Er hat ein neues Feindbild gefunden, um sich zu stimulieren.
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Hatte Novak Djokovic in Wimbledon in seinen ersten Matches nach der Meniskus-Operation noch gehemmt gewirkt, so hat er sich nun freigespielt. Der Däne Holger Rune (ATP 15) war gegen den siebenfachen Champion überfordert und ratlos und holte nur neun Games. Mehr als Rune beschäftigte Djokovic das Publikum, das den Aussenseiter mit «Ruuuune»-Rufen unterstützte. Was herzlich wenig half, aber den Serben nervte – und anstachelte.
Beim Platzinterview sagte er: «An alle Fans, die heute respektvoll waren: Ich danke euch von ganzem Herzen und schätze dies. Und denjenigen, die sich entschieden haben, den Spieler – in diesem Fall mich – nicht zu respektieren, wünsche ich eine guuuuuute Nacht. Guuuuuute Nacht, guuuuute Nacht. Eine sehr gute Nacht.»
«Ich kenne alle Tricks»
Djokovic interpretierte die «Ruuuuuune»-Ruf als Buhrufe. Davon konnte ihn auch Platzinterviewer Rishi Persad nicht abbringen. «Ich bin seit über 20 Jahren auf der Tour. Ich weiss, wie es läuft, ich kenne alle Tricks. Natürlich unterstützen sie Rune, aber das gab ihnen eine Ausrede zu buhen. Doch das ist in Ordnung. Ich habe schon in viel feindseligerer Atmosphäre gespielt, glaubt mir. Ihr könnt mir nichts anhaben.»
Der theatralische Auftritt von Djokovic gab in Wimbledon viel zu reden. Er sorgte für Kopfschütteln und Schmunzeln. Der langjährige Topspieler James Blake sagte zu dieser Zeitung: «Es scheint, als brauche Novak einen Stimulus, um sich anzutreiben. Während Jahren jagte er Roger und Rafa hinterher. Jetzt hat er alle Rekorde und muss eine neue Motivation finden. Er erinnert mich an Michael Jordan, der bei seiner Hall-of-Fame-Ansprache sagte, er habe es allen gezeigt, die schlecht über ihn geredet hätten. Hatten wirklich so viele schlecht über ihn geredet? Ich glaube nicht. Es ist eindrücklich, wie Novak immer wieder neue Wege findet, um sich zu motivieren.»
Am Horizont wartet ein Final gegen Alcaraz oder Sinner
Weiter geht es für Djokovic im Viertelfinal gegen Alex de Minaur (9), der sich bei seinem Sieg über Arthur Fils beim Matchball an der Hüfte verletzte und vom Platz humpelte. Der angeschlagene Australier dürfte gegen einen Djokovic, der sich in Form gespielt hat, keine Chance haben. Danach ginge es für den Serben gegen Taylor Fritz (12) oder Lorenzo Musetti (25) weiter – auch das sind machbare Aufgaben.
Am Horizont ist für ihn ein Final gegen Carlos Alcaraz, gegen den er 2023 in einem epischen Duell verlor. Der Spanier ist in Wimbledon äusserst populär, Djokovic dürfte nicht allzu viel Unterstützung erfahren. Er wird es lieben.
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