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Gefahr für Menschen
Wildhüter erlegt Bündner Wolf

Die Behörden gehen davon aus, dass es sich bei dem Problemwolf in Graubünden um ein Einzeltier handelte. (Symbolbild)
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Ein Wolf ist am 20. Januar in der Bündner Surselva erschossen worden. Er verhielt sich zuvor über Wochen problematisch gegenüber Menschen. Die Gefährdung von Menschen sei alarmierend gewesen.

In der Nacht auf Donnerstag tötete die Wildhut den Problemwolf in unmittelbarer Siedlungsnähe bei Sumvitg GR, wie der Kanton Graubünden am Freitag schrieb.

Drei Versuche, den Wolf zuvor mit einem Sender auszustatten oder mit Gummischrot wegzutreiben seien erfolglos geblieben, sagte Adrian Arquint, Leiter des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden auf Anfrage von Keystone-SDA. Sie seien sehr aktiv gewesen im Vorfeld. Aber ein Abschuss habe sich trotzdem nicht verhindern lassen.

«Wenn ein Wolf tagsüber die Nähe von Menschen sucht, ist das höchst problematisch»

Adrian Arquint, Leiter des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden

Das Raubtier habe sich in den letzten Wochen vermehrt gefährlich nahe an Menschen in Siedlungsnähe getraut. Am vergangenen Sonntag näherte sich der Wolf schliesslich einer Person, und blieb bei einer Entfernung von zwei Metern über einen längeren Zeitraum bei ihr. «Wenn ein Wolf tagsüber die Nähe von Menschen sucht, ist das höchst problematisch», so Arquint.

Die offensichtlich zunehmende Gewöhnung dieses Wolfs an den Menschen und das dadurch erhöhte Risiko einer Gefährdung für den Menschen seien alarmierend gewesen. Um kein Risiko einzugehen, entschied der Kanton Graubünden, das Tier unter Anwendung der polizeilichen Generalklausel abzuschiessen. Diese Generalklausel kommt zum Einsatz, wenn keine gesetzliche Grundlage besteht, die Gefahr an Leib und Gut aber sehr gross ist.

Die Behörden gehen von einem Einzelwolf aus. Das Tier bewegte sich zwischen zwei anderen Rudeln in diesem Gebiet. Weil deren Vatertiere besendert seien, habe man beobachten können, dass der Problemwolf nicht zu den Rudeln gehörte, erklärte Arquint.

Das getötete Tier wurde nun ins Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (Fiwi) nach Bern gebracht. Die genetische Untersuchung wird am Laboratoire de Biologie de la Conservation, Université de Lausanne vorgenommen. «Wir erhoffen uns durch die Untersuchung Hinweise zum Gesundheitszustand des Tiers, seinem Mageninhalt und seinem Individuum», sagte Arquint. Die Resultate werden in den kommenden Wochen erwartet.

Ähnlicher Vorfall im Wallis

Im Val d’Anniviers im Wallis begegnete am Montag eine Spaziergängerin einem Wolf, der keine Scheu vor ihr zeigte. Die Wildhüter wollen nun regelmässig Rundgänge durchführen, um das Verhalten des Tieres zu überwachen.

Die Wildhüter könnten bei Bedarf Vergrämungsschüsse abgeben oder bei unmittelbarer Gefahr das Tier erlegen, teilte die Staatskanzlei Wallis am gestrigen Donnerstag mit. Ausserdem sei die Anzahl Fotofallen erhöht worden.

Dies nützte beim Bündner Wolf nichts. Die Zunahme von besorgniserregenden Begegnungen sei in den letzten Wochen extrem geworden, erklärte Arquint den Abschuss in Graubünden.

SDA/aru