Klarer Drei-Satz-SiegDominanter Wawrinka lässt Murray keine Chance
Von einem harten Los war im Vorfeld des French Open die Rede. Doch ein sichtlich angeschlagener Andy Murray war für den Schweizer letztendlich keine Hürde.
Damit hatte keiner gerechnet. Das Schlagerspiel der ersten Runde des French Open zwischen Stan Wawrinka und Andy Murray wurde im Kühlschrank des Centre Courts von Paris am Sonntagabend zu einer einseitigen Angelegenheit. Der 35-jährige Lausanner dominierte den zwei Jahre jüngeren Schotten (ATP 111) fast mühelos und zog mit einem lockeren 6:1, 6:3, 6:2 in die 2. Runde ein. Dort trifft er auf den wenig bekannten Deutschen Dominik Koepfer (ATP 66), einen 26-jährigen Linkshänder, der in Tampa wohnt.
Der Starttag des French Open war gezeichnet von den schwierigen Bedingungen. Kälte, Feuchtigkeit und die neuen, schweren Bälle machten das Spielen schwierig. «Einige dieser Bälle würde ich nicht einmal einem Hund zum Kauen geben», sagte der Brite Dan Evans. Wawrinka fühlte sich aber pudelwohl damit und gewann in nur 97 Minuten. Seine Leistung war so beeindruckend, dass der amerikanische Tennis-Experte Jon Wertheim auf Twitter schon die Frage stellte: «Gibt es einen Spieler, der besser für diese Bedingungen geeignet ist als Wawrinka?»
Der Dank an die Zuschauer
Der ehemalige Paris-Sieger zeigte sich nach seinem ersten Erfolg auf der höchsten Tennistour seit der Corona-Pause erleichtert. «Ich habe sehr gut gespielt und bin zufrieden mit meinem Niveau», sagte er im Siegerinterview mit Cédric Pioline. Murray habe alles gewonnen, das es zu gewinnen gebe, und die letzte Partie gegen ihn in Paris (im Halbfinal 2017) sei sehr umstritten gewesen. Der Waadtländer liegt gegen den Schotten damit noch 9:12 zurück.
Wawrinka sprach auch die wenigen Zuschauer an, die mit Gesichtsmasken und in dicke Kleider gehüllt den widrigen Bedingungen trotzten. «Von meiner Seite her bin ich sehr zufrieden, auch wenn das Stadion nicht voll war. Es ist kalt, feucht, das ist auch für die Zuschauer kompliziert. Danke, dass ihr hier seid.» (rst)
Der 18. Winner lässt Wawrinka gut in das Aufschlagsspiel seines Gegners starten.
Wawrinka hält und bestätigt das Break.
Wawrinka vom 15:30 zum 40:30 und gibt Murray weiterhin keine Breakchance.
Wenn der Schott hier etwas reissen will, dann dürfen ihm solche Fehler - den Ball ohne Druck ins Netz zu hauen - nicht geschehen.
Eine Rückhand segelt ins Aus, der Schweizer wieder unter Druck.
Allerdings serviert er nachher prompt ein Ass.
Der erste Doppelfehler von Wawrinka bringt Murray den Punkt.
Und da ist das Break! Ganz stark, was der Schweizer hier in Paris zeigt.
Erneut muss Murray über den Zweiten, der sofort angegriffen wird, mit Erfolg. Breakchance Wawrinka!
Was für eine Vorhand, die Stan hier auspackt. Das setzt den Schotten unter Druck.
Mit einem Strich von einer einhändigen Rückhand sichert sich der Schweizer das Game und geht erneut in Führung.
Denn der Schweizer punktet mit dem Service.
Doch es bleibt dabei. Weiterhin kein Breakball für Murray.
Doch dann landet ein Rückhand-Volley im Aus. Der Schweizer erstmals bei eigenem Aufschlag leicht unter Druck.
Das war bereits das dritte Ass des Schweizers.
Murray bleibt im Satz und kann wieder nachziehen.
Mit einem Stoppball zwingt Murray Wawrinka ans Netz, der den Ball nicht mehr wunschgemäss kontrollieren kann.
Noch brilliert keiner mit dem Aufschlag
Nur 46 Prozent aller ersten Aufschläge landen bei Wawrinka im Feld, bei Murray sind es gar nur 22 Prozent. Auch wenn die äusseren Bedingungen schwierig sind, haben beide hier sicher Luft nach oben.
Nachdem Murray noch auf 30:40 heran kam, kann der Schweizer das Game doch noch für sich entscheiden.
Ein schöner Rückhand-Volley-Winner von Wawrinka am Netz.
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