AboEröffnung der Winterspiele in PekingWie Olympia eine Party für Autokraten wurde
Die Winterspiele in China zeigen drastisch, wie weit sich der Sport von seinen Werten entfernt hat. Die chinesische Propaganda könnte dabei aufgehen.
Es dürfte eine heitere Zusammenkunft werden, ein grosses Hallo in der Ehrenloge, wenn an diesem Freitag im Nationalstadion von Peking die 24. Olympischen Winterspiele eröffnet werden. An der Spitze der Gästeliste wartet Wladimir Putin auf, «ein alter Freund», wie Xi Jinping, der chinesische Staats- und Parteichef, seinen russischen Gegenpart kürzlich wieder adelte. Flankiert werden beide von einer Runde, die sich wie die Hitliste der Autokraten liest: Kassym-Schomart Tokajew, Kasachstans Präsident, der den Aufstand im eigenen Land kürzlich niederschiessen liess; Staatschefs von Kirgisistan bis Usbekistan und von Ägypten bis Katar; ein Schwung Hochadel, Prinz Albert II. aus Monaco, Grossherzog Heinrich von Luxemburg; aus Europa immerhin Polens Präsident Andrzej Duda, die Kollegen aus Serbien und Bosnien-Herzegowina; aber auch António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, und Tedros Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation.