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Die wichtigsten Antworten
Wie komme ich zu einem Selbsttest?

Von der Nase auf das Testgerät: In der Schweiz ist derzeit nur der Selbsttest von Roche zugelassen. 
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Wie komme ich zu einem Selbsttest?

Selbsttests gibt es vorläufig nur in den Apotheken. Gegen Vorweisung der Krankenkassenkarte erhält jede Person ein Set von fünf Tests pro Monat. Die Verrechnung läuft über die Krankenkassenkarte, der Bund übernimmt die Kosten. Der Kunde muss seiner Kasse weder Franchise noch Selbstbehalt bezahlen. Wichtig zu wissen: Wer neben dieser Gratisration weitere Tests kaufen will, läuft ins Leere. Ein Kauf gegen Bezahlung sei nicht möglich, erklärt der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse. Für Familienangehörige oder Drittpersonen können Testkits bezogen werden, aber nur gegen Vorweisung von deren Krankenkassenkarte. Die Fakturierung wird auf jeden einzelnen Versicherten vorgenommen.

Warum gibts die Tests nur in der Apotheke?

Weil es, wie so oft in dieser Pandemie, in der Schweiz viel zu wenig Material gibt. Swissmedic hat bis jetzt nur den Selbsttest von Roche (Roche Sars-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal) zugelassen. Andere Länder sind da längst viel schneller unterwegs. In Deutschland beispielsweise sind bereits 20 Selbsttests zugelassen, die in Drogerien, Discountern und Onlineshops gekauft werden können. Gratisabgaben wie in der Schweiz gibt es hingegen nicht.

Das schleppende Tempo in der Schweiz hat auch damit zu tun, dass sich das federführende Bundesamt für Gesundheit (BAG) bis in die jüngste Zeit immer wieder skeptisch zu Selbsttests geäussert hat. Nun bewirtschaften Bund und Apotheken den Mangel über das strikte Rationierungssystem mithilfe der Krankenkassen. Die Apotheken verteidigen das Monopol überdies damit, dass man sich bei ihnen jederzeit eine Fachberatung holen könne. Der Bund vergütet das Testkit mit maximal 12 Franken. Die Apotheken werden für ihren Aufwand mit drei bis vier Franken pro Kit entschädigt.

Wann dürfen auch Detailhandel und Drogerien Selbsttests anbieten?

Sobald genügend Selbsttests zur Verfügung stehen. Den Entscheid zur Ausweitung fällt das BAG. Mit einer schnellen Gangart ist allerdings nicht zu rechnen. In Deutschland mit einer ungleich breiteren Palette von zugelassenen Selbsttests kommt es noch immer zu Engpässen bei den Verteilern. Was darauf hindeutet, dass die Bevölkerung ein grosses Interesse an regelmässigen Selbsttests hat und auch bereit ist, dafür zu bezahlen.

Ist der Detailhandel ungeduldig? Die Grossverteiler geben sich – wie immer in Zusammenhang mit behördlichen Anordnungen – diplomatisch. Man halte sich strikt an die Vorgaben des Bundesrates, lässt Coop mitteilen. Allerdings ist der Detailhändler über seine eigene Apothekenkette Coop Vitality unmittelbar in die Testabgabe involviert.

Gäbe es einen anderen Weg, den Selbsttest zu verteilen?

Für Economiesuisse ist die Distribution über Apotheken nicht die Wunschlösung. «Warum verschickt der Bund die Testkits nicht per Post?», fragt sich Roger Wehrli vom Wirtschaftsdachverband. Ein bekanntes Beispiel gibt es seit langem: die Jodtablette, die in jenen Kantonen, die sich im Gefahrenbereich eines AKW befinden, allen Einwohnerinnen und Einwohnern kostenlos per Post zugestellt werden. Wehrli gibt zu bedenken, dass es zu wenig Apotheken gebe, um die Testkits zügig unters Volk zu bringen. Dabei sei ja ein rasches, wiederholtes und unkompliziertes Testen der Bevölkerung ein Gebot der Stunde.

Grossbritannien zeigt, wie das geht: Per Post erhalten ab die Einwohnerinnen und Einwohner ab Freitag zweimal wöchentlich kostenlos ein Testkit.

Der Roche-Test kann bereits jetzt in einzelnen deutschen Onlineshops bestellt werden. In der Regel werden Verpackungen mit 25 Tests angeboten. Die Preise liegen bei über 200 Euro. Dazu kommen noch Versandkosten. Während andere in Deutschland zugelassene Selbsttests fleissig angeboten werden, heisst es beim Roche-Produkt in einigen Shops: «nicht verfügbar».