«Apropos» – der tägliche PodcastWie die Schweiz ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg aufarbeitete
Druck aus dem Ausland, Uneinigkeit in der Kommission und tausend Seiten, die das Selbstverständnis der Schweiz veränderten: Neu zugängliche Dokumente zeigen, wie der Bergier-Bericht zustande kam.
«Manchmal frage ich mich, ob Auschwitz in der Schweiz liegt», sagte Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz Ende der 1990er-Jahre. Zu dieser Zeit sah sich die Schweiz während Monaten massiven Vorwürfen ausgesetzt: Die Schweiz soll im Zweiten Weltkrieg mit Raubgold gehandelt und jüdischen Flüchtlingen die Einreise verboten haben. Zudem hätten sich die Banken am Geld der Nazi-Opfer bereichert.
Eine unabhängige Expertenkommission wurde daraufhin eingesetzt, um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg umfassend zu erforschen. Das Resultat der Kommission, der sogenannte Bergier-Bericht, erschien vor 20 Jahren. Er veränderte das Selbstverständnis der Schweiz.
Bis vor kurzem unter Verschluss gehaltene Dokumente zeigen, wie die Historiker den Bericht erarbeiteten. Es gab viele Uneinigkeiten und grossen öffentlichen Druck – auch intern. Heute gilt die Aufarbeitung der Schweizer Rolle im Zweiten Weltkrieg international als vorbildlich.
Wie viel Schuld trug die Schweiz tatsächlich? Wie kam es dazu, dass die Schweiz sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzte wie kein zweites Land? Diese Fragen beantwortet Rico Bandle, Journalist der «SonntagsZeitung» in einer neuen Folge von «Apropos», dem täglichen Podcast des «Tages-Anzeigers» und der Redaktion Tamedia. Gastgeber ist Philipp Loser.
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