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Wundersames Comeback
Wie aus einem Handballer ein Fussball-Nationalspieler wurde

Fussball, Handball und wieder zurück: Hilmar Jakobsen (rechts) bei seinem Debüt für die A-Nationalmannschaft von Färöer im Spiel gegen Litauen.
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Hilmar Leon Jakobsen war einst ein grosses Fussballtalent auf den Färöer-Inseln. 2013, er war damals 16, debütierte er im Fanionteam des Spitzenclubs HB Torshavn. Sein Traum drohte aber schon bald zu platzen: Ein Jahr später hörte er aus medizinischen Gründen auf: «Ich musste mich einer Hüftoperation unterziehen, und die Ärzte sagten, Handball sei besser für mich als Fussball. Das war zuerst sehr enttäuschend.»

Er überzeugte jedoch auch mit dem kleinen Ball. Er schloss sich H71 an, dem Vorzeigeclub des Landes, wurde bald in die U-20-Auswahl der Färinger berufen, später ins A-Team. Die Erfolge stellten sich ein: Er gewann drei Meisterschaften und zwei Cup-Trophäen. «Ich war voll auf Handball konzentriert und hätte nie gewagt, wieder an Fussball zu denken», blickt er im Gespräch mit der BBC zurück.

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Bis im vergangenen Winter, kurz nachdem er WM-Qualifikationsspiele bestritten hatte, die Pandemie ausbrach. Alle Handball-Aktivitäten im Land wurden gestoppt, und um sich etwas fit zu halten, kickte er mit dem Reserveteam von HB. Beim Debüt erzielte er zwei Treffer, rasch folgte der Anruf vom Cheftrainer. Jens Berthel Askou, einst in England für Norwich im Einsatz, wollte ihn in die erste Mannschaft berufen. Jakobsen war zuerst skeptisch: «Ich dachte, es sei eine schlechte Idee und lehnte anfänglich ab. Danach habe ich aber meine Meinung geändert.»

Die Liga hatte ihren Betrieb schon aufgenommen und der Trainer nominierte ihn als Mittelstürmer, eine Position, auf der Jakobsen noch nie gespielt hatte. Askou behielt aber recht: Im Juli traf der Neuzugang in drei Spielen hintereinander, im Herbst sogar in fünf Partien. Seine Bilanz: 12 Tore und 5 Assists in 17 Spielen, er hatte grossen Anteil am Titel.

«Meine Teamkollegen haben sich so gefreut, dass sie eine Flasche Champagner über meinem Kopf ausgeleert haben.»

Hilmar Jakobsen

Als das Team vor einer Woche nach einem 1:1 gemeinsam feierte, betrat der Coach die Garderobe und bat um Ruhe. Was er verkündete, haute nicht nur Jakobsen aus den Socken: «Er sagte, ich sei für die Nationalmannschaft aufgeboten worden. Meine Teamkollegen haben sich so gefreut, dass sie eine Flasche Champagner über meinem Kopf ausgeleert haben.»

Mit Handball will er aufhören

Schon am Mittwoch debütierte Jakobsen gegen Litauen und spielte durch. Gegen jenes Land, gegen das er noch im Januar in einer anderen Sportart gespielt hatte. Am Samstag kam er beim 1:1 in Lettland in der National League zu einem Kurzeinsatz. «Es ist klar das beste Jahr meines Lebens», sagt er, «plötzlich bin ich wieder Fussballer, gewinne Titel und vertrete mein Land in meiner Lieblingssportart.»

Handball spielen will er künftig nicht mehr. Er könne aber auf den vollen Support seiner einstigen Kollegen zählen: «Sie sind etwas traurig, verstehen mich aber voll und ganz.» Schliesslich hat er nun bezüglich seiner Jugendliebe Blut geleckt: «Mein Ziel ist es, im Ausland zu spielen. Das wollte ich schon als Kind, und nun kann ich wieder davon träumen. Vielleicht in Dänemark, Schweden oder Norwegen und vielleicht kann ich von dort sogar in eine noch grössere Liga? Wer weiss, das Leben ist voller Überraschungen.»

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