ZSC-Sieg in BernWicks Premiere und Hollensteins neue Ideen
Der ZSC liegt beim SC Bern fünf Minuten vor Schluss 1:2 zurück und gewinnt dann nach Penaltyschiessen 3:2. Die zwei Punkte bringen die Lions einen Schritt näher an die Playoff-Teilnahme.
Es war noch nichts entschieden, aber die ZSC-Bank jubelte, dass es so richtig durch die leere Berner Arena hallte. Roman Wick hatte gerade getroffen, zwar «nur» im Penaltyschiessen – es war dennoch das erste Saisontor des Routiniers. Erst danach, als Thierry Bader verschoss, stand der Zürcher Sieg fest, waren die zwei Punkte eingefahren, die dem ZSC ein wenig Ruhe im Kampf um die direkte Playoff-Teilnahme verschaffen.
Es hätte anders herauskommen können: Der SCB erzielte in Minute 55 das 2:1, doch Tim Berni glich umgehend aus und ermöglichte damit eine spektakuläre und wilde Overtime.
Die ZSC Lions bekundeten lange Mühe, Zugriff aufs Spiel zu finden. Sie enttäuschten keineswegs, sie waren Teil einer intensiven, schnellen Partie, die Lust macht aufs Playoff – sofern diese Teams überhaupt dabei sein werden … Die Lions und den SCB mögen 28 Punkte in der Tabelle trennen, sie könnten dennoch beide im Pre-Playoff landen, wo ein Best-of-3 mit viel Zufallsfaktor darüber entscheidet, wer ins richtige Playoff kommt und wer nicht.
Hollenstein überrascht Karhunen gleich zwei Mal
Dass es der SCB ist, der sogar noch um die Teilnahme am Pre-Playoff bangt, war nicht zu übersehen. Von zwei in unterschiedlichen Strich-Kämpfen involvierten Teams waren sie jenes, das eine Spur verzweifelter, entschlossener ins Spiel startete und die Pace erstaunlicherweise zwei Drittel lang aufrecht erhalten konnte.
Es war seit dem 25. Februar das 16. Spiel der wegen vieler Quarantänen ein Mammutprogramm bestreitenden Bernern. Für die Lions stand in der gleichen Zeitspanne bloss die Hälfte auf dem Spielplan.
Und so war der ZSC mit mehr Defensivarbeit beschäftigt, als ihm lieb sein konnte. Offensiv in Erscheinung trat im Startdrittel fast nur die Paradelinie um Center Garrett Roe und auch dies nur per Gegenstoss nach abgefangenen Berner Pässen. Genau so eine Situation führte zur Zürcher Führung. Roe lancierte Denis Hollenstein, dieser vollendete solo und souverän zum 0:1. In Ruhe wiegen konnten sich die Lions danach aber bis am Schluss nicht.
Kleines, aber feines Detail am Rande: Hollenstein ist bei solchen Penalty-Situationen beinahe ausschliesslich auf Flachschüsse zwischen den Beinen der Goalies aus und ist, obwohl es alle wissen dürften, dennoch häufig erfolgreich. Diesmal jedoch schoss er hoch unter die Latte und überraschte damit SCB-Goalie Tomi Karhunen. Hollenstein fand Gefallen an der neuen Idee: Er traf im Penaltyschiessen genau gleich.
Zug mit viel Mühe gegen Langnau
Das Duell zwischen dem Qualifikationssieger und dem Tabellenletzten sah zunächst nach der erwartet klaren Sache aus: Nach zwei Dritteln führte der EVZ auswärts 3:0 gegen die SCL Tigers. Doch im Schlussabschnitt zündeten die Langnauer ein Feuerwerk: Nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge drehten sie das Spiel und stellten auf 4:3. Der Leader schien tatsächlich geschlagen – bis in die 59. Minute. Innerhalb von 40 Sekunden brachten Jan Kovar und Dario Simion den Zuger wieder die Führung und damit den am Ende glücklichen 5:4-Sieg.
Ebenfalls zur Sache ging es im Tessiner Derby: Ambri hatte zweimal einen Rückstand wettgemacht und führte im Schlussdrittel 4:3. Doch schmerzhaft ähnlich wie Langnau kassierten auch die Leventiner noch zwei späte Gegentreffer: In der 58. Minute innerhalb von 30 Sekunden mussten sie den Sieg noch hergeben. In der 60. Minute stellte Reto Suri mit einem Empty-Netter dann gar noch auf 6:4 für Lugano.
Die Lakers stehen unter Zugzwang
Immer ungemütlicher wird die Lage für die Rapperswil-Jona Lakers im Kampf um das Pre-Playoff. Das Team von Trainer Jeff Tomlinson verlor zu Hause gegen den HC Davos 2:4 und hat weiterhin lediglich drei Punkte Vorsprung auf Rang 11. Nur die Mannschaften der Ränge 7 bis 10 können nach 52 absolvierten Runden noch um den Playoff-Einzug kämpfen. Die Tore für die Davoser schossen Marc Wieser (2), Yannick Frehner und Teemu Turunen. Für die Lakers trafen Nando Eggenberger und Daniel Vukovic.
Das Westschweizer Derby der beiden Spitzenmannschaften Fribourg und Lausanne war äusserst umkämpft und wurde erst im Penaltyschiessen entschieden. Dort blieben die Fribourger cool, Lausannes Cory Emmerton scheiterte beim entscheidenden Versuch. Es ist ein eher schmeichelhafter 2:1-Sieg für die Fribourger. Lausanne trat in der Defensive kompakt auf und erspielte sich etliche gute Chancen. Doch die Scheibe wollte lange nicht ins Tor. Anders beim Gegner: Das Team von Trainer Christian Dubé ging bereits nach drei Minuten durch Killian Mottet in Führung. Erst dreissig gespielte Minuten später durften endlich die Lausanner jubeln, als Christoph Bertschy traf.
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