Xherdan Shaqiri vor den Länderspielen«Ich nehme die Pille und haue sie rein!»
Ersatzcaptain Shaqiri will in den nächsten WM-Qualifikationsspielen allfällige Penaltys schiessen – und Trainer Murat Yakin setzt gegen Nordirland und Litauen auf Rückkehrer.
Fazit
Es ist nicht lange her, da überraschte Murat Yakin mit einer Personalie: Für die WM-Qualifikationsspiele gegen Italien und Nordirland im September nominierte der Nationaltrainer Fabian Frei nach, um den mit Corona infizierten Captain Granit Xhaka zu ersetzen. Für Frei war es das Comeback mit der Schweiz nach drei Jahren Absenz. Und vor allem beim 0:0 gegen Italien war seine Leistung hervorragend.
Nun fällt Mittelfeldstratege Xhaka erneut aus, mit einer Innenbandverletzung und für rund drei Monate. Der Basler Frei gehört trotzdem nicht zum Aufgebot für die nächsten Qualifikationspartien zu Hause gegen Nordirland (9. Oktober) und in Litauen (12. Oktober). Nachdem der Mittelfeldspieler im September sowohl gegen Italien als auch in Nordirland Gelb gesehen hatte, wäre er dieses Mal gesperrt gewesen im ersten Match.
Sechs Rückkehrer ins Team
Auch deshalb verzichtet Yakin auf Frei. Allerdings ist seine Auswahl auch deutlich grösser als noch im September. Verteidiger Kevin Mbabu sowie die Offensivspieler Xherdan Shaqiri, Breel Embolo und Mario Gavranovic sind zurück. Sie alle waren vor vier Wochen wegen Verletzungen oder Trainingsrückstands ausgefallen.
Im Angriff muss Yakin dieses Mal auf Haris Seferovic verzichten, der Mittelstürmer leidet an einer Wadenverletzung. Erstmals seit einem Jahr gehören deshalb Albian Ajeti (Celtic) und Cedric Itten wieder zum Team.
Shaqiri als Penaltyschütze vorgesehen
Bleibt die Frage, wer einen Penalty schiesst, sollte es so weit kommen. Zuletzt sind die Schweizer Spieler vier Mal in Serie gescheitert. Yakin hatte deshalb bereits Granit Xhaka in die Pflicht genommen und ihm geschrieben, dass er als Captain das nächste Mal Verantwortung übernehmen und schiessen solle. Nach Xhakas Verletzung ist der Nationaltrainer nun bei Ersatzcaptain Xherdan Shaqiri vorstellig geworden. Und Shaqiri hat geantwortet: «Trainer, auf jeden Fall! Ich nehme die Pille und haue sie rein!»
Ende
Das war es von der Pressekonferenz. Vielen Dank für Ihr Interesse und guten Appetit wünschen wir. In Kürze folgt hier eine Zusammenfassung.
Zuschauerzahl
Wie viele Tickets sind für das Nordirland-Spiel im Umlauf? Medienchef Arnold sagt, dass der Vorverkauf am Freitagnachmittag beginne und es 22'000 Tickets gebe. Man hoffe, das diese Tickets auch abgesetzt würden. Für das Auswärtsspiel in Litauen stehen den Schweizer Fans 300 Tickets zur Verfügung.
Gruppenrang 1
Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM 2022 in Katar. «Man muss wahrscheinlich die letzten vier Qualifikationsspiele gewinnen, um dieses Ziel zu erreichen», sagt Yakin. Mit Italien habe man aber einen grossen Rivalen. Nach vier ausgetragenen Spielen liegt die Schweiz mit 8 Punkten auf Platz 2. Die führenden Italiener haben nach bereits sechs absolvierten Partien 14 Punkte. Auf Rang 3 steht Nordirland mit 4 Partien und 5 Zählern.
Penaltyfrage
Wer schiesst den nächsten Penalty, lautet die Frage aus der Runde, nachdem die Schweizer zuletzt mehrmals den Ball nicht ins Netz gebracht hatten aus 11 Metern Distanz: «Ich habe Granit angeschrieben, er soll den nächsten Penalty schiessen, er sei schliesslich Captain.» Wegen Xhakas Verletzung hat Yakin die Rolle nun Xherdan Shaqiri weitergegeben und Shaqiri gesagt, er solle den nächsten Penalty schiessen, wenn er sich gut fühle. Shaqiri habe darauf geantwortet: «Trainer, auf jeden Fall! Ich nehme die Pille und haue sie rein!»
Trainingseinheiten
«Es ist gut, eine Woche trainieren zu können», sagt Yakin zur Zeit bis zum ersten Spiel am 9. Oktober. «Man kann so diverse Sachen ausprobieren.»
Zakaria/Freuler
Wie die beiden Spieler agieren werden, will ein Journalist wissen. Yakin: «Sie sind es gewohnt, im zentralen Mittelfeld vor der Abwehr zu spielen. Es wird eine flexible Ausrichtung nach vorne geben.»
Zeit-Überbrückung
Was haben Sie seit dem letzten Zusammenzug gemacht? Yakin: «Ich schaute mir im In- und Ausland diverse Spiele an. Wir haben uns im Staff aber aufgeteilt.»
Fabian Frei
Nach je einer gelben Karte gegen Italien und Nordirland wäre Fabian Frei im nächsten Match gesperrt gewesen. Auch darum hat Yakin entschieden, dieses Mal auf den Basler zu verzichten. Yakin hat Frei den Entschluss telefonisch erläutert.
Welschland
Lausanne als Trainingsort zu haben, sei gut, sagt Yakin, obwohl sie in Genf gegen Nordirland spielen werden. Das wurde aber schon vor meinem Engagement entschieden. Dass kein Westschweizer im Aufgebot ist, sei nun mal so. «Ich beobachte jedoch diverse Spieler aus dieser Region.»
Nordirland
Die Schweiz hat zuletzt drei Mal Probleme gegen Nordirland gehabt, lautet die Feststellung eines Journalisten. Yakin sagt dazu: «Die Nordiren sind sehr defensiv eingestellt, was nicht einfach ist. Wir müssen die Chancen, die wir bekommen, ausnutzen. Wir müssen die Verteidigung beschäftigen und ein Tor erzielen.»
Shaqiri
Wichtig bei Shaqiri sei, dass er viel Spielpraxis habe bei Lyon, sagt Yakin. Er hoffe, dass Shaqiri seine alte Stärke in den nächsten beiden WM-Qualifikationsspielen wieder erlangen könne.
Kobel/Omlin
Eine weitere Frage aus dem Plenum: Warum Kobel, der bei Ex-Trainer Vladimir Petkovic nur Nr. 4 im Tor war, nun Nr. 2 hinter Yann Sommer sei? Yakin: Er zeige gute Leistungen und Jonas Omlin, der ebenfalls wieder aufgeboten wurde, sei lange verletzt gewesen.
Xhaka
«Granit ist unersetzlich», antwortet Yakin auf die Journalistenfrage, was denn ohne Xhaka dem Team fehle. Sie hätten im Zentrum andere, gute Spieler, die nun seine Rolle einnehmen müssten. Auch wenn das so, wie es Xhaka mache, nicht möglich sei.
Michael Frey
Die beiden Spieler hätten Bezug zum jetzigen Kader, sagt Yakin. Das spreche nicht gegen Michael Frey, Josip Drmic oder Eren Derdiyok, die nicht berücksichtigt wurden.
Offensiv-Aufgebot
Yakin sagt, dass er für die Offensive mit Ajeti und Itten zwei Rückkehrer ins Team berufen habe, die gerade mit ihrer Präsenz im Strafraum für Torgefahr sorgen können.
Xhaka und Seferovic
Der Nationaltrainer sagt, dass man die verletzten Xhaka und Seferovic nicht 1:1 ersetzen könne. Yakin war ob Xhakas Verletzung «schockiert».
Zielsetzung
Yakin betont, dass zwei wichtige Spiele bevorstehen. Er will mit diesem Aufgebot im Heimspiel gegen Nordirland (9. Oktober) und auswärts in Litauen (12. Oktober) das Punktemaximum holen. Die Schweiz sei Favorit.
Aufgebot
Jetzt ist das Aufgebot da: Verteidiger Kevin Mbabu sowie die Offensivspieler Xherdan Shaqiri, Breel Embolo und Mario Gavranovic kehren in die Mannschaft zurück. Sie alle hatten bei den September-Terminen wegen Verletzungen oder Trainingsrückstand gefehlt. Ebenfalls ein Aufgebot erhalten haben die Stürmer Albian Ajeti (Celtic) und Cedric Itten (Fürth) – beide gehörten vor einem Jahr letztmals zum Team. Dafür fehlt der im September nachnominierte Fabian Frei, der Granit Xhaka nach dessen Covid-Infektion gerade gegen Italien hervorragend vertreten hatte. Wir sind gespannt, wie Yakin seine Entscheide begründet.
Eintreffen
SFV-Medienchef Adrian Arnold tritt mit Yakin vor die Medien. Gleich wird die Katze hier aus dem Sack gelassen.
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