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Weltcupfinal im Springreiten
Wieder stiehlt er den Schweizern die Show

Julien Epaillard (FRA) reitet auf Donatello d’Auge bei den FEI World Cup Finals 2025 in Basel und springt über ein Hindernis.
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In Kürze:
  • Julien Épaillard gewinnt verdient den Weltcupfinal in Basel mit Donatello d’Auge.
  • Martin Fuchs erreicht als bester Schweizer den neunten Schlussrang.
  • Die französischen Reiter dominieren mit zwei Podestplätzen das Turnier.
  • Turnierchef Andy Kistler erhält für die hervorragende Organisation die goldene Ehrennadel.

Die Schweizer Fahnen werden geschwenkt. 5600 Zuschauer warten in der Basler St.-Jakobs-Halle gebannt auf den Auftritt von Martin Fuchs, auf den finalen Ritt an diesem Weltcupfinal. Der 32-Jährige hat als Sechster im Zwischenklassement noch alle Möglichkeiten, sich beim Indoor-Saisonhighlight die Krone aufzusetzen.

Die Unterstützung des Gros des Publikums ist dem im Thurgau wohnhaften Weltklassereiter an diesem Sonntagnachmittag gewiss. Doch für einmal legt er nicht jenen Auftritt hin, den es braucht, um Grosses zu realisieren. Am Ende muss er sich in diesem vierten Durchgang auf Leone Jei acht Strafpunkte notieren lassen. Das ergibt am Ende Rang neun, ein gutes Stück entfernt von einem Podestplatz. Seine beiden Umgänge am Sonntag verhindern ein Topresultat.

Dennoch ist Fuchs in einer Rangliste zuvorderst. In Abwesenheit des verletzten Steve Guerdat, der sich erst am letzten Qualifikationsspringen in Göteborg für den Weltcupfinal qualifizierte, realisiert der 32-Jährige das beste Ergebnis der Gastgeber. Edouard Schmitz, der zweite Schweizer im Starterfeld, beendet den Wettkampf als 16. Die beiden Springfehler in der Entscheidung verhindern ein besseres Ergebnis für den aufstrebenden 25-Jährigen.

Martin Fuchs auf Leone Jei beim Springreiten bei den FEI Weltcup-Finals 2025 in Basel.

Am Ende sind es also nicht die Schweizer, die bei diesem Heim-Weltcupfinal jubeln. Sondern die Nachbarn aus Frankreich. Sie stehlen den Gastgebern die Show. Der Sieg geht an Julien Épaillard, Dritter wird Kevin Staut. Und mit Ben Maher reiht sich ein Brite zwischen den beiden Franzosen auf dem Podest ein.

Die Marseillaise in der St.-Jakobs-Halle

So ertönt in der St.-Jakobs-Halle zum Abschluss des fünftägigen Weltklasse-Pferdesport-Events die Marseillaise. Das Gefühl, in Basel zuoberst auf dem Podium zu stehen, kennt Epaillard bestens. Bereits bei den CHI Classics Basel im Januar siegte er im Weltcupspringen. «Hier ist einfach alles super», sagt der 47-Jährige nach seinem ersten Sieg an einem Weltcupfinal. Im Vorjahr in Riad klassierte er sich im zweiten Rang.

Jubelnde Sieger bei den FEI Jumping World Cup Finals 2025 in Basel: Julien Epaillard in der Mitte, flankiert von Ben Maher und Kevin Staut.

Épaillards Sieg ist absolut verdient. Nur im letzten Umlauf hat er einen Abwurf zu verzeichnen, in allen anderen Durchgängen reitet er auf Donatello d’Auge den Parcours fehlerlos. Zudem macht Épaillard taktisch alles richtig, indem er das Stechen vom Freitag auslässt. «Es war für Reiter wie Pferd eine anspruchsvolle Woche», bilanziert der Franzose. Deshalb sei er sehr stolz auf seinen Hengst. «Ich kenne ihn sehr gut und weiss, dass er mental dem Druck standhalten kann.»

Am Ende geht Épaillards Plan auf, und neben der begehrten Trophäe und einer Uhr ist ihm ein Preisgeld von 172’500 Euro gewiss. Da versteht sich von selbst, dass der Franzose im Januar 2026, wenn die nächsten CHI Classics Basel anstehen, gern ans Rheinknie zurückkehren wird. Schliesslich sei Basel nun «eine meiner Lieblingsdestinationen».

Viel Lob für den Veranstalter

Auch für Andy Kistler, den Turnierchef des Weltcupfinals, hat mit Julien Épaillard der Richtige gewonnen. Vom Franzosen selbst gibt es viel Lob für die Organisation des grössten Pferdesport-Anlasses, der je in der Schweiz stattgefunden hat. Denn es wurden auch die Saisonbesten in der Dressur und im Voltigieren auserkoren. Épaillard sagt: «Was in Basel organisiert worden ist, ist überragend.»

Das dürfte Kistler und Thomas Straumann, den Präsidenten des Verwaltungsrats, besonders freuen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier erhielten die beiden von Swiss Equestrian die goldene Ehrennadel überreicht – eine Auszeichnung, die nicht oft vergeben wird.

Es ist dem nationalen Verband nicht entgangen, mit welcher Hingabe und welchem Engagement dieser Weltklasse-Anlass realisiert worden ist. Kistler, der früher Equipenchef der Schweizer Springreiter war, sagt: «Wir hatten früh in der Planung eine Vision und wollten einen wunderbaren Event für Basel, die Schweiz und den Pferdesport organisieren.»

Das ist den Machern gelungen. Lob gab es in diesen Tagen nicht nur von Sportlern und den Delegationen, sondern auch vom Weltverband FEI. Was das für Basel und den Pferdesport künftig heisst? Zu sehr möchte sich Kistler noch nicht in die Karten blicken lassen, doch er sagt: «Es ist denkbar, dass es in Basel wieder einmal einen Weltcupfinal geben wird.» Konkret – und das betont der Turnierchef – sei aber noch nichts.