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Sieg über Gipfelstürmer Rublew
Wawrinka verscheucht die Rücktrittsgedanken

Träumt von einem letzten Hurra: Stan Wawrinka serviert an seinem letzten Turnier der Saison, in Paris-Bercy, wo er im Viertelfinal auf Zverev trifft.
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Mit dem Saisonende vor Augen, wächst Stan Wawrinka noch einmal über sich hinaus. Um halb ein Uhr morgens schlug er in der Nacht auf heute am Masters-Turnier in Paris-Bercy mit Andrej Rublew (ATP 8) den Mann der Stunde. «Das war einer meiner besten Siege des Jahres», sagte der dreifache Grand-Slam-Champion, der gegen den 23-jährigen Russen 1:6, 6:4, 6:3 siegte. Im Viertelfinal trifft er am Freitagabend auf Alexander Zverev.

Rublew hat dieses Jahr bereits fünf Turniere gewonnen, zuletzt St. Petersburg und Wien hintereinander. Wawrinka war zuerst von dessen Power und Tempo überfordert, kämpfte sich aber in die Partie hinein. Er reduzierte seine Fehlerquote und schaffte im zweiten Satz das Break zum 4:3, worauf Rublew seine Souveränität verlor und sich enervierte. Der Weltranglistenachte musste im dritten Satz zwei weitere Aufschlagverluste hinnehmen.

Weiter mit Vallerdu als Chefcoach

Wawrinka war in den vergangenen Wochen wiederholt mit kryptischen Aussagen zum Karriereende aufgefallen. Als ihn ein Fan in einem Online-Chat nach seinen Gedanken zum Rücktritt befragte, antwortete er: «Don’t worry: soon.» Keine Sorge: bald. «Ich stehe am Ende meiner Karriere», sagte er auch in Paris. An der Seine präzisierte er aber, dass er plant, sich bestmöglich auf das Jahr 2021 vorzubereiten. «Und solche Siege wie gegen Rublew helfen mir dabei, wieder in den Rhythmus zu kommen und mein Spiel neu aufzubauen.»

Er bestätigte dieser Zeitung auch, dass er sich entschieden hat, mit dem Venezolaner Daniel Vallverdu als Hauptcoach weiterzumachen, ebenso mit Pierre Paganini, dem wichtigen Fitnesstrainer, den er sich mit Roger Federer teilt. Vallverdu ist nach Wawrinkas Trennung von Magnus Norman im Herbst zum Haupttrainer aufgerückt. Der Jugendfreund und frühere Coach von Andy Murray hat deswegen nun die Zusammenarbeit mit der tschechischen Spitzenspielerin Karolina Pliskova (WTA 6) beendet. Der in Küsnacht lebende 34-Jährige Vallverdu ist seit Juli Vater von Zwillingen. Sie bedaure die Trennung, liess Pliskova verlauten.

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«Wir arbeiten auch nächste Saison zusammen und spielen auch das Australian Open, sofern das möglich ist», sagte Wawrinka. «Allerdings muss man in den kommenden Wochen und Monaten sehr vorsichtig sein.» Die Organisatoren des Australian Open bemühen sich um eine Sonderbewilligung, dass die Teilnehmer ihres Grand-Slam-Turniers während der obligatorischen 14-tägigen Quarantäne wegen des Coronavirus nach der Anreise wenigstens trainieren dürfen.

Wawrinka machte in Paris klar, dass er 2021 nochmals angreifen will: «Ich hoffe, dass ich meine Karriere in Schönheit beenden kann.» Auf die Nachfrage, wie er sich diesen letzten Höhepunkt vorstelle, wich er aus: «Ich stelle mir gar nichts vor. Alles ist möglich. Ich versuche einfach, das zu kontrollieren, was ich kontrollieren kann. Zum Beispiel, wie ich trainieren und mich vorbereiten muss, um nächstes Jahr in Topform zu sein.» Man könne zwar die Resultate nicht kontrollieren – aber vieles, was zu ihnen führe.

«In meinem Alter stellt man sich in einer solchen Situation gezwungenermassen ganz viele Fragen»

Stan Wawrinka

Das zu Ende gehende Corona-Jahr hat bei Wawrinka, der als einer der wenigen auf das US Open verzichtete, tiefe Spuren hinterlassen. «Es war kompliziert, mit den vergangenen neun Monaten und der langen Pause. Wir wurden komplett aus unserer Routine herausgerissen. In meinem Alter stellt man sich in einer solchen Situation gezwungenermassen ganz viele Fragen.» Im Moment sei es fast unmöglich, längerfristig zu planen.

Wawrinka blickt auf eine eher mittelmässige Saison zurück. Wie 2018 und 19 gewann er auch dieses Jahr kein Turnier, abgesehen von einem Challenger-Event in Prag; sein letzter ATP-Titel kam 2017 in Genf zustande. Er startete zwar gut ins Jahr, schlug am Australian Open Daniil Medwedew, ehe er im Viertelfinal Zverev unterlag. In acht ATP-Turnieren kam er zu bisher 15 Siegen, wobei er in Rom (Musetti) und Roland Garros (Gaston) an Aussenseitern scheiterte, genau wie zuletzt in Wien (Garin). Wegen der speziellen Weltranglisten-Regeln wird er das Jahr aber in den Top 20 beenden, als zweitältester Spieler nach Federer.

Der Dank an die ATP und die Organisatoren

Dass in Paris vor leeren Tribünen gespielt und der Applaus nur für die TV-Bilder künstlich eingespielt wird, stört Wawrinka nicht. «Ich finde es genial, dass wir noch die Gelegenheit haben, solche Turniere zu spielen in dieser Situation. Dafür gehört dem französischen Verband, den Organisatoren und der ATP Dank.» Er beklagt sich auch nicht darüber, dass er in Paris stets im letzten Spiel antreten muss, so auch gegen Zverev. «Vor drei Uhr komme ich da kaum ins Bett», sagte er nach dem Coup gegen Rublew. «Aber daran gewöhnt man sich.» Vor allem, wenn man gewonnen hat.

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