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Pressekonferenz zur Corona-Lage
Kuster: «Wir sehen bei den Ansteckungen einen Trend hin zu älteren Menschen»

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Zusammenfassung: Situation ist stabil, aber auch fragil

Die Situation rund um das Coronavirus sei momentan stabil, aber auch fragil, sagte Stefan Kuster vom BAG Leiter übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag vor den Medien in Bern.

Das Ziel sei es, die Infektionszahlen und die Hospitalisierungen zu stabilisieren, und wenn möglich, zu reduzieren. Die Positivitätsrate liege momentan bei 3,1 Prozent. Betroffen seien vor allem die Kantone Genf, Waadt sowie Zürich, wo die Hälfte aller Fälle vorkomme. Andere Kantone verzeichneten wenige oder sinkende Fallzahlen.

Die Hälfte der betroffenen Altersgruppen sei im Durchschnitt jünger als 31 Jahre, die andere Hälfte älter. Es gelte nun zu verhindern, dass sich vermehrt ältere Menschen oder Risikogruppen anstecken würden, dies auch, um die Hospitalisierungsrate tief zu halten.

«Es zirkulieren derzeit auch andere Viren», sagte Kuster weiter. Davon würden die steigenden Arztbesuche wegen respiratorischer Infektionen zeugen, wie dies die Sentinella-Statistik belege. Deshalb würden auch mehr Corona-Tests gemacht, in der letzten Woche seien es fast 90'000 Tests gewesen.

Kuster: «Wir können es noch besser machen

Eine grosse Herausforderung sei weiterhin das Contact Tracing. Die aktuellen Massnahmen würden sich insgesamt aber als wirksam erweisen, sagte Kuster. Weiterhin gelte es, die Hygiene-und Abstandsregeln einzuhalten, dies auch im familiären Umfeld. Masken sollen getragen werden, falls der Abstand nicht eingehalten werden könne. «Wir können es noch besser machen» – damit sollen einschneidendere Massnahmen verhindert werden, sagte Kuster.

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG, sagte, Impfungen gegen die Grippe im Herbst würden dabei helfen, dass man sich nicht aufgrund einer Grippe auf den Coronavirus testen lassen müsse.

Da zurzeit die Dosen für Grippeimpfungen begrenzt seien, bleibe es bei der Strategie, zunächst gefährdete Personen gegen Grippe zu impfen. Mehr Dosen mit Grippeimpfungen seien bestellt und würden im November und Dezember zur Verfügung stehen.

Die Pressekonferenz ist zu Ende

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. In Kürze folgt eine Zusammenfassung der Medienkonferenz.

Frage: Woher kommen die Schwankungen bei den Hospitalisationen?

Die leichten Schwankungen in den Hospitalisationszahlen hätten kaum Aussagekraft, so Kuster. Grundsätzlich seien die Zahlen eher stabil. Man sehe jedoch eine erste Tendenz der Verschiebung der Infektionen zu eher älteren Personen. «Die Hälfte der Personen, die sich anstecken, sind jünger als 30 Jahre. Aber wir sehen eine Verschiebung hin zu älteren Altersgruppen, das gilt es zu verhindern», so Kuster.

Lesetipp: Coronavirus und Senioren – In diesen Zürcher Pflegezentren gab es am meisten Fälle

Frage: Wie laufen die Verhandlungen um einen Impfstoff?

Eine Journalistin fragt, wo der Bund bei den Impfstoff-Verhandlungen steht. Masseray antwortet, dass es um mehrere Millionen Impfdosen gehe. Sie könne derzeit nichts Konkreteres dazu sagen. Ausserdem kämen die Impfstoffe nicht vor November oder Dezember an. «Die Verhandlungen um Impfstoffe werden weitergeführt», so Masserey.

Frage: Wie sieht es mit den Empfehlungen für Kinder aus?

Es sei zwar wichtig, auch Kinder unter 12 Jahren zu testen, sagt Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle. Nur sei es sehr schwierig, diese Kinder bei Verdachtefällen in Quarantäne zu setzen. Hier brauche es Fingespitzengefühl. Das BAG werde seine Empfehlungen hierzu jedoch bis Mitte Oktober überarbeiten.

Lesetipp: Kinderärzte intervenieren: «Es braucht klare Regeln, wann ein Kind getestet wird»

Frage: Hilft Grippeimpfung gegen Covid-19?

Masseray: Die normale Grippeimpfung helfe gegen verschieden Grippeviren, aber nicht gegen das Coronavirus. Trotzdem sei die Impfung sinnvoll, damit Risikogruppen nicht noch durch andere Infekte belastet würden.

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG, rechts, spricht an der Seite von Stefan Kuster, Leiter Abt. Uebertragbare Krankheiten, BAG, links, waehrend einem Point de presse des BAG zur aktuellen COVID-19-Lage, am Donnerstag, 10. September 2020, in Liebefeld. (KEYSTONE/Anthony Anex).Masseray

Frage: Wann kommt der Entscheid zu Frankreich?

Kuster antwortet: Der Bundesrat werde die Entscheidung «in den nächsten Tagen» fällen. Die Grenzkantone seien in engem Austausch mit den Nachbarländern.

Lesen Sie dazu auch: Berset will Corona-Sperrregionen in Nachbarländern definieren

Innenminister Alain Berset (SP) schlägt in der Bundesratssitzung vom Freitag offenbar eine Lösung vor, wie bei steigenden Corona-Infektionszahlen die Einreise aus den Nachbarländern geregelt werden soll.

Schutz der Vulnerablen

Auch Masserey unterstreicht, dass es immens wichtig sei, die Zahlen wegen der älteren Menschen tief zu halten. Für diese sei es wichtig, dass Ältere Besuch von ihren Liebsten bekommen können. Wenn die Fallzahlen ansteigen, droht ein Besuchsstopp in vielen Einrichtungen.

Eigenverantwortung

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, betont ebenfalls, dass es sehr wichtig ist, Infektionen vorzubeugen und speziell auch die Infektionsketten zu unterbrechen. «Da ist jeder Einzelne gefordert», so Masserey. «Es ist im Interesse jedes Einzelnen, hier Verantwortung zu übernehmen.»

Masserey ortet die Verantwortung aber auch bei den Arbeitgebern. Es sei wichtig, dass auch diese ihren Teil beitragen und Schutzkonzepte erarbeiten. Die Kantone seien hier vor allem zur Unterstützung da. Kernaufgabe der Kantone sei vor allem das Contact Tracing.

Ziel: Hospitalisationen stabilisieren

Eines der obersten Ziele laut Kuster sei es, die Anzahl Hospitalisationen zu stabilisieren respektive zu reduzieren. Jede zehnte Infektion müsse verhindert werden, um dieses Ziel zu erreichen. Kuster weist schlisslich auf die Abstands- und Hygienemassnahmen hin. Und er betont: «Wir können es auch besser machen.» Auch im engen Umfeld sei es wichtig, auf die Hygienemassnahmen zu achten.

Genf, Waadt und Zürich sind Hotspots

Fast die Hälfte der Fälle stamme aus den drei Kanonen. Auch in Freiburg seien die Zahlen steigend. Zudem zeige sich seit letzter Woche wieder ein Trend zu Ansteckungen bei älteren Menschen.

Altersmedian liegt bei 30 Jahren

Stefan Kuster weist auf den Altersmedian hin, der genau bei 30 Jahren liege. Das heisst, die Hälfte der Ansteckungen betrifft Personen unter 30 Jahren, die andere Hälfte betrifft über 30-Jährige.

Pressekonferenz beginnt

Stefan Kuster, Leiter Abt. Übertragbare Krankheiten, BAG, übernimmt das Wort. In der vergangenen Woche habe das BAG 90'000 Tests durchgeführt, die mehr als 2000 positiven Resultaten geführt haben. Hospitalisierungen und Todesfälle sind auf tiefem Niveau stabil. Das Contact-Tracing werde auch wegen den steigenden Fallzahlen immer schwieriger. Derzeit sind beispielsweise 8500 Personen in Quarantäne, weil sie in einem Risikogebiet waren.

Teilnehmer der Konferenz

  • Stefan Kuster, Leiter Abt. Übertragbare Krankheiten, BAG
  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG

Ausgangslage

Die Fallzahlen in der Schweiz stagnieren aktuell auf hohem Niveau. Täglich meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mittlerweile über 400 Neuinfektionen. Betroffen sind vermehrt Jugendliche, doch auch in Altersheimen kommt es plötzlich wieder zu mehr Ansteckungen und Todesfällen (erfahren Sie hier, in welchen Zürcher Pflegezentren es am meisten Fälle gab). Zudem hat Deutschland am Mittwoch für die Kantone Genf und Waadt eine Reisewarnung herausgeben. Nun informieren Experten des Bundes über die nächsten geplanten Schritte bezüglich der Bekämpfung des Coronavirus in der Schweiz.

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Kinder und Corona

Lesetipp: «Es braucht klare Regeln, wann ein Kind getestet wird»

Die Verwirrung ist gross. Soll man Kinder mit Schnupfennasen auf das Coronavirus testen oder nicht? Viele Eltern erleben im Moment, dass ihre Kinder aus der Schule, dem Kindergarten oder dem Hort nach Hause geschickt werden, weil sie Erkältungssymptome haben. Manchmal werden sie sogar direkt in ein Testcenter geschickt, oder sie dürfen erst mit negativem Testresultat wieder zur Schule gehen. Die offiziellen Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) sind offen formuliert: Kinder unter 12 Jahren müssten nicht «in allen Fällen» getestet werden. Entscheiden sollen der Kinderarzt und die Eltern. Doch genau die Kinderärzte intervieren jetzt – und verlangen ein Machtwort vom BAG.

Coronatest bei einer Schülerin.

SDA/red/step