Olympia 2021 und CoronaWas passiert, wenn sich eine Athletin ansteckt?
Eine Infektion in der olympischen Blase hat für die Betroffenen harte Konsequenzen. Und wer mit ihnen Kontakt hatte, kann nur hoffen.
Die Olympischen Spiele sind noch nicht einmal offiziell eröffnet – und doch sind sie für einige Athleten schon wieder vorbei. Ob Schwimm-Europameister Ilja Borodin aus Russland oder Skateboarderin Candy Jacobs aus den Niederlanden, um nur zwei Beispiele zu nennen: Ein positiver Corona-Test hat ihren Olympia-Traum jäh platzen lassen.
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Die Angst vor dem Virus ist eine ständige Begleiterin in Tokio, zumal sich die Fälle täglich mehren. Ein zu enger Kontakt mit der falschen Person – und die jahrelange Vorbereitung auf den Höhepunkt war für nichts. Aber was passiert eigentlich genau, wenn ein Athlet oder eine Athletin in der olympischen Blase positiv wird? Das sogenannte «Playbook», das die Regeln für die Olympia-Beteiligten enthält, gibt Auskunft.
Das gilt für Infizierte
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert hat, wird in eine eigens eingerichtete Isolierstation gebracht. Als solche dient ein Hotel, zu dem Betroffene mit einem speziellen Fahrzeug chauffiert werden. Im Hotel gilt Folgendes:
Der Gesundheitszustand wird permanent überwacht.
Es gibt drei Mahlzeiten am Tag (wichtig!).
Kostenloses WLAN ist verfügbar (sehr wichtig!) – die Erkrankten dürfen schliesslich immerhin virtuell in Kontakt mit ihrer Delegation bleiben.
Die Delegation darf den Isolierten eine Freude bereiten und ihnen Sachen mitbringen – rohe Lebensmittel, Alkohol, Zigaretten und gefährliche Gegenstände sind jedoch verboten.
Rauchen und Alkoholkonsum sind während des «Erholungsaufenthalts» strengstens untersagt.
Das Hotel darf nicht verlassen werden.
Die Dauer der Isolation – und ob Erkrankte allenfalls hospitalisiert werden müssen – legt die japanische Gesundheitsbehörde fest, je nach Schwere und Symptomen der Infektion.
Bei Corona-Fällen zeichnet der Veranstalter in Zusammenarbeit mit den Betroffenen nach, wo sich diese zwei Tage vor Auftreten der ersten Symptome bis zur Isolation aufhielten und mit wem sie Kontakt hatten. Um das Contact-Tracing zu vereinfachen, müssen alle Teilnehmenden die japanische Corona-Warn-App aktiviert haben, genauso wie die Ortungsdienste der Smartphones.
Das gilt für enge Kontaktpersonen
Wer als enger Kontakt eines Corona-Infizierten eingestuft wird, dem bleibt nur die Hoffnung. Welche Massnahmen zur Anwendung kommen, wird von Fall zu Fall entschieden und ist abhängig von der Wahrscheinlichkeit, mit der diese Person das Virus weiterverbreiten könnte.
Um doch an den Wettkämpfen teilnehmen zu können, braucht eine als «enger Kontakt» definierte Person:
Täglich einen negativen PCR-Test über einen Zeitraum, den eine Expertengruppe festlegt.
Eine positive Beurteilung des medizinischen Zustands durch ebendiese Expertengruppe.
Die Zustimmung des jeweiligen internationalen Verbands.
Sollte die betroffene Person zum Wettkampf zugelassen werden, müsste sie allenfalls trotzdem mit Einschränkungen rechnen. Das kann bedeuten, dass sie den Kontakt zu anderen auf ein Minimum reduzieren, allein essen, in ein anderes Zimmer umziehen, spezielle Fahrzeuge benutzen oder sich im Training und an den Wettkampfstätten vom Rest abgrenzen muss.
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