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«Apropos» – der tägliche Podcast
Warum der Bund mit den Corona-Krediten Betrugsfälle in Kauf nahm

Die Credit Suisse bezahlte im Lockdown Hilfskredite aus im Auftrag des Bundes. Auch jenen, die keine verdient hätten. 
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«Er heit niiiiiiie sövu Umsatz.» Das schreibt ein CS-Mitarbeiter bei der Prüfung eines Kreditantrags ins Chat-System der Bank. Zu diesem Zeitpunkt ist der Lockdown zehn Tage alt, die Strassen sind wie leer gefegt, und die Banken werden mit Anträgen für Corona-Hilfen überschwemmt.

Obwohl das Team der CS jeweils nur 30 Minuten für die Prüfung eines solchen Antrags aufwenden darf, erkennen die Mitarbeitenden den Betrugsfall sofort. Der Betreiber der Praxiskette Mein Arzt, Christian Neuschitzer, beantragte für alle seine Geschäftsstellen Hilfskredite. Und das, obwohl er bereits vor der Pandemie hoch verschuldet war.

«Diesen Fall NICHT weiter bearbeiten», warnt die Chefin des CS-Teams ihre Mitarbeitenden. Und trotzdem: Tage darauf zahlt die Bank 3,6 Millionen Franken an Steuergeldern an Neuschitzer aus. Es ist der bisher grösste bekannte Missbrauchsfall mit Corona-Krediten in der Schweiz.

Nur ist es bei weitem nicht der einzige. Momentan laufen über 1100 Verfahren wegen Betrugsfällen im Rahmen von Corona-Hilfskrediten. Rund 180 Fälle sind inzwischen abgeschlossen. Zwar sind Betrüger wie Neuschitzer gefasst und verurteilt, doch die fälschlich ausbezahlten Steuergelder in Millionenhöhe längst verloren.

Wie konnten die so dringend benötigten Corona-Gelder so einfach Betrügern in die Hände fallen? Warum hat der Staat dies nicht verhindern können? Oder war das Inkaufnehmen solcher Fälle für die Rettung der Wirtschaft während der Pandemie sogar nötig?

Diese Fragen beantwortet Oliver Zihlmann, Co-Leiter des Tamedia-Recherchedesks, in der neusten Folge von «Apropos», dem täglichen Podcast des «Tages-Anzeigers» und der Redaktion Tamedia. Gastgeberin ist Mirja Gabathuler.

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