AboWahlkolumneWas bringt das Rebranding der Parteien?
2021 wandelte sich die CVP in Die Mitte. Das ist nur ein Beispiel, wie sich Parteien neu ausrichten und vermarkten. Das Risiko, zu scheitern, ist jedoch hoch.
Und weg ist es, das «C im Namen». Einst griffen die Katholisch-Konservativen zu den Waffen, um ihre konfessionellen Überzeugungen vor der befürchteten Unterwanderung durch den neuen Bund zu verteidigen. Es kommt einer Pointe der Geschichte gleich, dass ihre Parteigänger 175 Jahre später versprechen, just diejenige Schweiz «zusammenzuhalten», gegen die ihre Vorläufer Bürgerkrieg führten. Auch an der Oberfläche wandelte sich Grundsätzliches: Aus «den Schwarzen» wurden «die Orangen». Einmal mit vier Lettern abgekürzt, dann mit drei, bis man heute gänzlich ohne Kürzel auskommt. Das keck halbierte Schweizer Kreuz des früheren Logos musste einer Klammer weichen; das Blau, in welchem der neue Parteiname «Die Mitte» erstrahlt, mimt die Farbe der historischen Erzfeindin.