Wädenswil öffnet die Türen für Schönenberg und Hütten
Auch wenn für Wädenswil kein Vorteil ersichtlich ist, zeigte sich das Parlament solidarisch und stimmte an der Gemeinderatssitzung dem Zusammenschlussvertrag mit Schönenberg und Hütten zu.
Einzig die Grünliberale Partei (GLP) stellte sich an der Gemeinderatssitzung von Montagabend dem Zusammenschlussvertrag mit den Berggemeinden in den Weg. Pierre Rappazzo von der GLP warf der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (GRPK) vor, sie habe sich grossmehrheitlich gegen eine Prüfung der Modellrechnung ausgesprochen und sich mit einer oberflächlichen Präsentation eines Zusammenzuges der Modellrechnung begnügt.
Die GLP forderte, auf den Zusammenschlussvertrag der Gemeinden Wädenswil, Schönenberg und Hütten nicht einzutreten. «Sie können getrost auf die Weisung eintreten», beschwichtigte daraufhin Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) das Parlament. Der Stadtrat habe die Modellrechnung sehr detailliert betrachtet und eher konservativ budgetiert. «Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, die der Stadtrat ernst genommen hat», sagte Kutter. Wädenswil habe seine Hausaufgaben gemacht und die gesetzten Ziele erreicht. Am Ende stimmte das Parlament mit 26 Ja und 6 Nein-Stimmen dem Zusammenschlussvertrag zu.
Berggemeinden sind gefordert
Von einem Tag der Türöffnung sprach Charlotte Baer (SVP), Präsidentin der Sachkommission in der Detailberatung: «Wädenswil macht die Tür auf zur erweiterten Gemeinde und heisst Schönenberg und Hütten willkommen.» Nachher seien aber die beiden Berggemeinden gefordert ihre Bevölkerung zu motivieren und zu überzeugen, den Schritt durch den Türrahmen zu tun, dem Zusammenschluss zuzustimmen und diesen aktiv mitzugestalten. Deren Identifizierung mit der erweiterten Gemeinde Wädenswil geschehe nicht an Neujahr 2018 mit knallenden Korken, sondern müsse über Jahre wachsen.
Mehrheitlich wurden die Anträge der Sachkommission von der SVP-Fraktion unterstützt. Wädenswil hätte alleine schon Mühe die Kosten im Griff zu behalten, gab hingegen Sandy Bossert (SVP) zu bedenken und Adrian Stocker (SVP) sprach sich ebenfalls gegen den Vertrag aus, da er keine Vorteile für Wädenswil sehe. Ausser dass Wädenswil durch den Zusammenschluss zur drittgrössten Gemeinde des Kantons wird, sind auch für die anderen Fraktionen keine Vorteile ersichtlich.
Nicht nur die Grünen und die SP zeigten sich aber solidarisch gegenüber den Berggemeinden. So schlug Gabi Bachmann (EVP/EDU) einen Ratsausflug an die neuen Grenzen vor. Thomas Koch (FDP) kommt zum Schluss, dass eine Fusion abschätzbar, kontrollierbar und verkraftbar sei und Patrik Mouron (CVP) schätzt die Modellrechnung als vertrauenswürdig ein und konnte sich ebenso wie das BFPW ein Bild zu den anfallenden Kosten machen. Damit der Zusammenschluss per 1. Januar 2018 zustande kommt, ist am 21. Mai eine Ja-Mehrheit an der Urne in allen drei Vertragsgemeinden nötig.
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