Budget 2025Wädenswil rechnet mit einem Plus – steht aber nicht gut da
Wädenswil plant im Budget 2025 zwar einen Überschuss von rund 9 Millionen Franken. Doch das Plus beruht auf Sonderfaktoren.
Die Stadt Wädenswil hat weiterhin ein strukturelles Defizit. Das heisst, dass die Einnahmen nicht ausreichen, um die Ausgaben zu finanzieren. Zwar ergibt sich im Budget 2025 bei einem Gesamtaufwand von 244 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 253 Millionen Franken ein Überschuss von rund 9 Millionen Franken. Doch zu diesem geplanten Plus tragen vor allem die Grundstückgewinnsteuern bei. Diese liegen mit veranschlagten 20 Millionen Franken weiterhin auf einem hohen Niveau. Das schreibt die Stadt Wädenswil in einer Mitteilung.
Würden die Sonderfaktoren wie Grundstückgewinnsteuern aus dem Budget 2025 herausgerechnet, läge das strukturelle Defizit bei 6,5 Millionen Franken – wie im Vorjahr. Diese Tatsache ist in Wädenswil schon länger Anlass zur Besorgnis.
An der letztjährigen Budgetdebatte kritisierte das Parlament den Stadtrat deswegen heftig. Bei den Ausgaben herrsche Disziplinlosigkeit, sagte damals beispielsweise Simon Bass von der Mitte. Es sei dem Stadtrat wiederum nicht gelungen, das strukturelle Defizit zu reduzieren, die Lücke zwischen normalen Einnahmen und Ausgaben werde immer grösser. Und das, obwohl der Steuerfuss von 2022 auf 2023 um einen Prozentpunkt erhöht worden war. 2021 startete Wädenswil gar mit einem Notbudget ins neue Jahr. Denn das Parlament hatte damals das Budget an den Stadtrat zurückgewiesen.
Ausserordentliche Investitionen geplant
Entsprechend betont der Stadtrat in der aktuellen Medienmitteilung, wie gross die Anstrengungen von Stadtrat und Verwaltung seien, «um das strukturelle Defizit auf nahezu gleichem Niveau wie im Vorjahresbudget zu halten». Denn diverse Ausgabeposten wie der Personalaufwand, die Pflegefinanzierung oder die Kosten für Ergänzungsleistungen wachsen weiter. Der Personalaufwand beispielsweise steigt im Budget 2025 gegenüber dem Vorjahr um 3 Millionen auf 66 Millionen Franken.
2025 sind in Wädenswil ausserordentliche Investitionen geplant: Es sollen zwei Aktiengesellschaften (AG) gegründet werden: die AG Energieverbund Wädenswil und die AG Alterszentrum Frohmatt. 16,1 Millionen Franken betreffen Beteiligungskapital für die beiden neuen Aktiengesellschaften. Zudem werden laut Mitteilung 11,5 Millionen Franken als Darlehen der künftigen Alterszentrum Frohmatt AG übertragen.
Diese Investitionen hätten jedoch mittelfristig keinen negativen Einfluss auf die Erfolgsrechnung des Steuerhaushalts der Stadt. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, den Steuerfuss unverändert bei 86 Prozent (ohne Oberstufenschulgemeinde) zu belassen.
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