«Apropos» – der tägliche PodcastVon Waffen kam das Geld – und floss in Kunst
Emil Bührle kaufte während des Zweiten Weltkriegs Kunst – auch von jüdischen Flüchtlingen. Der Streit um sein Erbe zeigt: Die Kunstwelt muss sich aktiver mit Herkunft beschäftigen.
Zeitweise war Emil G. Bührle der reichste Mann der Schweiz. Verdient hat er sein Geld mit der Produktion, dem Handel und dem Export von Waffen. Auch an die Nazi verkaufte er sie und wurde dabei von der offiziellen Schweiz unterstützt. Zudem wurden in mehreren Bührle-Fabriken Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter beschäftigt.
Kunst war Bührles Leidenschaft. Mit dem vielen Geld, das er verdiente, kaufte er ab 1936 zahlreiche impressionistische Werke. Seine Sammlung hängt nun im Neubau des Kunsthauses Zürich. Einige dieser Werke hatten jüdische Vorbesitzerinnen oder Vorbesitzer – sie verkauften die Werke vermutlich, um sich die Flucht vor dem NS-Regime zu finanzieren oder eine neue Existenz aufzubauen.
Bührles Bilder geben daher seit längerem zu reden. Die grossen Fragen in diesem Fall beschäftigen die Kunstwelt immer wieder: Wer ist die rechtmässige Besitzerin oder der rechtmässige Besitzer eines Kunstwerkes, zu dessen Verkauf sich Menschen gezwungen fühlten, um zu überleben? Wie viel dieser Flucht- oder Raubkunst hängt in Schweizer Museen – und was ist der richtige Umgang damit?
Christoph Heim, Kulturredaktor bei Tamedia, erklärt in einer neuen Folge «Apropos», inwiefern der Fall Bührle für einen Paradigmenwechsel im Umgang mit solcher Kunst steht – und wie es in diesem Kunststreit nun weitergehen könnte. Host ist Mirja Gabathuler.
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