HoteleröffnungenVon der Jugendherberge bis zum Luxus-Resort
2020 sind nah und fern unzählige neue Hotels eröffnet worden oder stehen vor der Vollendung. Ob man in Zeiten von Corona tatsächlich dahin reisen kann, steht aber manchenorts noch in den Sternen.
2019 wurden weltweit 1,5 Milliarden Touristenunterkünfte verbucht. Seit zehn Jahren schon hatte die Reisebranche ein Rekordjahr nach dem andern erlebt. Deshalb schossen in allen Ecken der Welt neue Hotels aus dem Boden, auch in der Schweiz. Dann kam Covid-19 und mit ihr der radikale Einbruch des Fremdenverkehrs. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Viele er neuen Hotels haben den Betrieb trotzdem aufgenommen oder sollen demnächst eröffnet werden, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Basel: Mövenpick
Neben dem Traditionshaus Les Trois Rois soll Basel ein zweites Fünfsterne-Haus erhalten. Doch die Eröffnung des Mövenpick Hotel im neuen Baloise-Tower beim Bahnhof SBB, einst für das zweite Quartal 2020 geplant, ist auf «frühestens Ende 2020» verschoben worden (zum Bericht). Mövenpick Hotels, die zur französischen Accor-Gruppe gehören, betrachten das neue Haus mit 264 Zimmern und Suiten auf 19 Etagen als Schweizer Flaggschiff. Auf dem Marktplatz bauen die Bâle Hotels von Coop den historischen Märthof zu einem Viersternehaus um. Es soll 2021 eröffnet werden. Das Art House Hotel in der Steinenvorstadt mit 33 Zimmern öffnete statt im April erst Ende Mai.
Bern: Prizeotel
Soeben hat Bern ein neues Hotel erhalten, mit 188 Zimmern auf Anhieb das grösste der Bundesstadt: Das 3-Stern-Prizeotel in der Schönburg besiegelt die Metamorphose des ehemaligen Post-Hauptsitzes. Prizehotel bietet auf neun Etagen ein jugendliches, farbenfrohes Interieur. Ein Restaurant gibt es nicht, dafür eine Rooftop-Bar mit Blick über die Berner Altstadt.
Burgdorf: Jugendherberge
Am 26. April 2020 haben die Schweizer Jugendherbergen (SJH) ihren vielleicht ungewöhnlichsten Betrieb eröffnet (zum Bericht): Das mächtige Zähringer-Schloss Burgdorf mit seiner 900-jährigen Geschichte ist umgebaut worden und dient jetzt als Museum, Restaurant und Jugendherberge. Auch ein Trauungslokal gibt es, und Frischvermählte können in einer Hochzeits-Suite nächtigen.
Dubai: ME
In Dubai gibt es mehr als 500 Hotels, davon ein gutes Fünftel mit fünf Sternen. Um hier aufzufallen, muss man etwas Besonderes bieten. Das gelingt der spanischen Hotelkette Meliá mit ihrem ME Dubai, das im März 2020 eröffnet worden ist. Der Opus Tower, in den das Hotel mit 93 Räumen auf 19 Stockwerken integriert ist, bietet spektakulärste Architektur: ein Würfel mit einem zentralen Hohlraum, entworfen von der 2016 verstorbenen, britisch-irakischen Stararchitektin Zaha Hadid. Dass es auch 15 Restaurants gibt, wird Feinschmecker freuen.
Kyoto, Japan: Ace Hotel
Vor zwanzig Jahren entstand in Seattle das erste Ace-Hotel, eine coole Mischung aus Industriedesign und Eleganz. Inzwischen besitzt die Gruppe mit Sitz in Portland, Oregon, neun Häuser in den USA sowie in Toronto und in London. Das zehnte ist im April in der japanischen Stadt Kyoto eröffnet worden. Das Ace Hotel Kyoto mit 213 Zimmern ist das Herzstück des sanierten, fast hundertjährigen Telefongebäudes.
Namibia: Habitas und Kwessi Dune Lodge
In der Trend-Destination Namibia schiesst eine Lodge nach der anderen aus dem Boden, im Frühling 2020 zwei weitere: Die Safari-Lodge Habitas Namibia befindet sich, eine halbe Stunde von Windhoek entfernt, in einem 50’000 Hektar grossen Privatreservat. Geboten werden Spaziergänge und Safarifahrten, Jam-Sessions mit lokalen Musikern und Meditation. Und die Kwessi Dune Lodge im NamibRand-Naturreservat empfängt in einer Kulisse aus zerklüfteten Bergen und roten Dünen. Jede der zwölf strohgedeckten Unterkünfte mit Himmelbetten hat einen oben offenen Raum für das Sternengucken.
New York: Aman
Das neoklassizistische Crown Building ist ein 26 Stockwerke hohes Gebäude an Manhattans teuerster Lage zwischen 57th Street und Fifth Avenue. Es wurde 1921 fertiggestellt und hat 2016 für sagenhafte 1.8 Milliarden Dollar letztmals die Besitzer gewechselt. Einer der neuen Eigentümer ist der Russe Vladislav Doronin, dem die Luxus-Hotelkette Aman mit gut 30 Häusern in gut 20 Ländern gehört. Sie wird sich auch im Crown Building installieren: Ende 2020 soll das Aman New York mit 85 Zimmern eröffnet werden. Eine zweistöckige Lobby mit Pianobar, ein dreistöckiges Spa, zwei Restaurants, eine Gartenterrasse im zehnten Stock und ein unterirdischer Nachtclub gehören dazu.
Paris: Bulgari Hotel
In Paris folgt eine Hotel-Eröffnung auf die andere: Auf der Rive Gauche ist das ehrwürdige Hôtel Lutetia umgebaut und das schicke italienische JK Place eröffnet worden. Auf der Rive Droite, an der exklusiven Avenue George V, sollte diesen Sommer das Bulgari Hotel Paris die Türen öffnen, mit 76 Zimmern, einem Spa, einem Restaurant und einem 25-Meter-Pool. Corona-bedingt wurde die Eröffnung auf März 2021 verschoben.
Udaipur, Indien: Raffles
Das erste Haus der Raffles-Gruppe in Indien – sie gehört seit 2016 zum französischen Hotelgiganten Accor – soll gegen Ende 2020 in Udaipur eröffnet werden, im Bundesstaat Rajasthan mit seinen Seen, Tempeln, Palästen und reichem kulturellem Erbe. Das Raffles Udaipur steht als riesiger Palast auf einer Privatinsel mitten im Udai Sagar-See. 101 Suiten, zwei Bars, ein Spa, ein Dachrestaurant, ein Swimmingpool, weitläufige Gärten, dazu spektakuläre Ausblicke auf den See und einen 400-jährigen Tempel versprechen ausschweifenden Luxus.
Washington DC, USA: Riggs
Einst war die Riggs Bank das führende Geldinstitut der US-Hauptstadt. Doch 2005, nach einer Reihe von Skandalen, war Schluss. Im imposanten, mehr als hundertjährigen Bankgebäude hat sich nun das Hotel Riggs einquartiert und schwelgt in weitläufigen, eleganten Räumlichkeiten im Art-Déco-Stil. Der ehemalige Tresorraum fungiert als Cocktailbar.
Zürich-Flughafen: Hyatt und IntercityHotel Zurich Airport
The Circle am Flughafen ist das grösste Bauvorhaben im Raum Zürich. Neben einem Kongresszentrum für bis zu 2500 Teilnehmende, einem grossen Shopping-Angebot, Büros, Kliniken und einem Dutzend Restaurants werden auch zwei Hotels mit zusammen 550 Zimmern Gäste empfangen: Zimmer im Hyatt Regency können ab Dezember gebucht werden, etwas später im zweiten, etwas einfacheren Hyatt Place. Direkt am Flughafengelände, neben dem Bahnhof Rümlang, entsteht zudem das erste IntercityHotel in der Schweiz mit rund 260 Zimmern, Restaurant, Bar und Konferenzbereich. IntercityHotel ist eine Marke der chinesisch beherrschten Deutschen Hospitality (früher Steigenberger).
Zürich: Sorell Hotel St. Peter und Ameron Bellerive au Lac
Aufgegeben hat die Deutsche Hospitality hingegen das Bellerive au Lac am Zürcher Utoquai. Die deutsche Ameron-Gruppe, die zu den Althoff-Hotels gehört, übernimmt und will das umfassend erneuerte Haus mit 60 Zimmern und Suiten im Dezember 2020 wiedereröffnen. Ebenfalls in Zürich, jedoch mitten in der Altstadt in der Nähe des Paradeplatzes und direkt neben der Kirche St. Peter betreibt Sorell Hotels seit Juni in einem historischen Gebäude das Boutique-Hotel St. Peter. Sorell ist mit momentan 18 Betrieben die grösste rein schweizerische Hotelkette und gehört zur Gastronomiegruppe ZFV.
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