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Stadthotels in Basel und Zürich
Schwieriger Start für die neuen Flaggschiffe

Neues Stadthotel mit Wohnzimmer-Ambiente: Das Sorell St. Peter in Zürich.
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Der Blick aus dem Zimmerfenster geht in einen Innenhof. Die vier japanischen Ahornbäume zeigen Wachstumspotenzial, die Kletterreben gedeihen prächtig. Die friedliche, grüne Oase grenzt an die
Gemäuer der Kirche St. Peter. Am Turm blitzt Europas grösstes Zifferblatt in der Morgensonne. «Keine Angst», verspricht Hoteldirektor Matthias Ramer, «Der Glockenschlag ist in unserm Haus kaum zu hören.» Für lärmempfindliche Gäste gibt es Entwarnung auf der ganzen Linie: Obwohl das Sorell Hotel St. Peter so zentral liegt wie kaum eine andere Zürcher Herberge, fehlt in der Gasse vor dem Haus der Verkehr, und die Vergnügungsmeilen der Stadt sind weit entfernt.

Existierte das Corona-Virus nicht, Matthias Ramer könnte sich wohl schon in den ersten Wochen über ein gut gefülltes Haus freuen. «Wir müssen froh sein, wenn wir dieses Jahr eine Belegung von 30 bis 40 Prozent erreichen», sagt er. Der General Manager führte bis zu seinem Wechsel ins St. Peter während 18 Jahren den nahen Seidenhof, der ebenfalls zur Sorell-Gruppe gehört, nun aber kernsaniert wird. Mitten in der Jahrhundert-Krise eröffnet die Hotelgruppe des Verpflegungsriesen ZFV-Unternehmungen nun ein prächtiges Boutique-Hotel mit 88 Betten und Doppelzimmerpreisen ab 350 Franken. «Wir hätten uns den Start anders gewünscht», sagt Thomas Kleber, der COO von Sorell. «Aber die Gäste, die jetzt einchecken, wissen, dass man sich sehr persönlich um sie kümmert.»

Neunzig Jahre, nachdem gleichenorts das Hotel St. Peter seine Tore schloss, betten sich zwischen Paradeplatz und Lindenhof wieder Hotelgäste zur Ruhe. Haupthaus und Nebengebäude gehören schon lange den ZFV-Unternehmungen. «An einem meiner ersten Arbeitstage bei Sorell besuchte ich den St. Peter-Betrieb», erinnert sich Thomas Kleber. Drei Jahre sind seither vergangen. Und nun fusionieren im neuen Juwel, von Innenarchitekt Andrin Schweizer gestaltet, dezenter Retro-Stil mit Hightech.

In der geräumigen Lobby finden 56 Gäste Platz – etwa zum Langschläferfrühstück bis um 12 Uhr. Die Angestellten, die gleichzeitig an der Reception und im Service arbeiten, versorgen die Gäste in der Lobby & Bar mit Snacks. «Wir haben uns bewusst gegen ein Restaurant entschieden», erklärt Hotelchef Ramer. «Das gastronomische Angebot in der Umgebung ist gross genug.»

Eine neue, digitale Hotelwelt

Eine Bücherwand unterstreicht die Wohnzimmerambiance, in einer Kombination von sechs Bildern verwandelt sich eines der Kunstwerke auf Knopfdruck in einen TV-Screen. Beim zweiten Blick eröffnet sich im Sorell St. Peter eine neue, digitale Hotelwelt. Das Zauberwort heisst neudeutsch «Guest Journey». Die Reise führt von der Online-Buchung über das vorzeitige Ausfüllen des amtlichen Meldescheins bis zur Frage an den Gast: Möchten Sie eine normale Zimmerkarte, oder darf es ein digitaler Schlüssel mittels Code auf dem Smartphone sein?

«Nur das Check-out haben wir noch nicht digitalisiert, sagt Ramer. «In der Startphase möchte ich den Gast persönlich verabschieden und mich nach seinen Erfahrungen bei uns erkundigen.» Die Klientel wird dem Direktor Gutes zu berichten haben: Obwohl das neue Sorell-Flaggschiff technologisch das führende Hotel der Schweiz sein dürfte, können Licht, Klimaanlage oder Rollläden in den Zimmern einfach gesteuert werden. Als Pionierleistung gilt auch die drahtlose Übertragung von Daten vom Smartphone des Gastes direkt auf den TV-Bildschirm, Streaming inklusive. Dass zudem die WCs mit Klosomat ausgerüstet sind, zeigt: Das Sorell St. Peter rechnet mit Gästen aus Fernmärkten, auch aus Asien, die diesen Komfort besonders schätzen.

Vorzeige-Haus für Mövenpick

Während im Sorell St. Peter in Zürich das Leben pulsiert, ist die Eröffnung von Basels grösstem Hotel noch nicht einmal terminiert. «Vielleicht gegen Ende des Jahres», sagt Reto Kocher. Wie in anderen Städten fehlen den Hotels am Rheinknie Touristen und Geschäftsleute. Der erfahrene Hotelier kam vor eineinhalb Jahren vom Trois Rois zu Mövenpick Hotels & Resorts. Im markanten Turm im neuen Baloise-Park beim Bahnhof SBB entsteht das Mövenpick Hotel Basel. Es beherbergt 264 Zimmer und Suiten.

Innenarchitekt ist der Südtiroler Matteo Thun, der schon viele hippe Hotels eingerichtet hat. Zwei Restaurants und perfekte Konferenzräume komplettieren die stylishe Herberge, die das abgebrochene Hilton ersetzt. Mövenpick ist längst keine eigenständige Hotelgruppe mehr, sondern eine von unzähligen Marken des
Hospitality-Giganten Accor. Das neue Vorzeige-Haus in Basel soll dem Brand neuen Glanz verleihen.
Kocher steht mit seinem zehnköpfigen Pre-opening-Team in den Startlöchern. «Sobald uns der
Vermieter Baloise das Eröffnungsdatum mitteilt, engagieren wir die Mitarbeitenden. Wir können es kaum erwarten, die ersten Gäste begrüssen zu dürfen.»