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Trainersuche in München
Und die Bayern finden doch noch einen Lückenfüller

(FILES) Burnley's Belgian manager Vincent Kompany is seen ahead of the English Premier League football match between Newcastle United and Burnley at St James' Park in Newcastle-upon-Tyne, north east England on September 30, 2023. According to several German and English media on May 22, 2024, Burnley's Belgian manager Vincent Kompany is about to join Bayern Munich to replace Thomas Tuchel at the position of head coach. (Photo by ANDY BUCHANAN / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No video emulation. Social media in-match use limited to 120 images. An additional 40 images may be used in extra time. No use in betting publications, games or single club/league/player publications. /

Vor ein paar Tagen hat Max Eberl einen Satz fallen lassen, der so viel sagt. «Ich bin erst seit zehn Wochen hier, aber es fühlt sich wie zehn Monate an.» Eberl ist seit März dieser Sportvorstand, der für Bayern München einen Nachfolger für Thomas Tuchel sucht, sich Absage um Absage eingehandelt und jetzt doch einen Trainer gefunden hat, der ihn nicht mit einer weiteren Absage noch weiter in die Bredouille bringt.

Vincent Kompany soll für die Erlösung sorgen. Kompany? Reich dekoriert mit Titeln bei Manchester City, aber nur als Spieler, nicht als Trainer. Als Trainer ist er diese Saison mit Burnley nach dem Aufstieg in die Premier League gleich wieder abgestiegen. Eberl habe ihn schon von Anfang an auf der Liste gehabt, heisst es. Ein Absteiger als Heilsbringer? Na ja.

«Das Beste kommt zum Schluss», ist ein anderer Satz von Eberl. Kompany das Beste? Diese Wahl steht vielmehr dafür, wie sehr die Trainersuche der Bayern zur Peinlichkeit und zum internen Machtgerangel verkommen ist. Xabi Alonso? Bleibt lieber in Leverkusen. Julian Nagelsmann? Bleibt lieber deutscher Bundestrainer und hat keine Lust auf die Rückkehr zu einem Club, der ihn erst vor gut einem Jahr mit Schimpf und Schande davonjagte. Ralf Rangnick? Bleibt lieber Nationaltrainer in Österreich. Oliver Glasner? Crystal Palace würde ihn nur für 100 Millionen Euro freigeben. Roger Schmidt? Bei Benfica Lissabon ist es viel schöner.

Hoeness zerlegt Tuchel öffentlich

Schliesslich diese Nummer mit Tuchel. Im Februar wird beschlossen, ihn im Sommer aus seinem bis 2025 laufenden Vertrag zu entlassen. Eberl hat damit nichts zu tun, aber er gibt zu Protokoll, dieser Entscheid fühle sich für ihn richtig an. Uli Hoeness legt nach und zerlegt Tuchel öffentlich. Das sei keiner, der junge Spieler entwickeln wolle, poltert der alte Patriarch und Ehrenpräsident. Tuchel ist entsetzt.

Als er sich langsam schon Sorgen um seinen Ruf machen muss, denkt sich Eberl zusammen mit Sportdirektor Christoph Freund gleichwohl die grosse Volte aus: Warum nicht doch mit Tuchel weitermachen? Mit einem Vertrag bis 2026? So sieht Verzweiflung aus. Tuchel sagt letzten Endes ab. Er hat wirklich keine Lust mehr auf einen Club, wo Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge nicht loslassen können, sondern lieber das unheilvolle Gefühl vermitteln, alles besser zu wissen.

«Es kann so viel passieren / Es kann so viel geschehen / Nur eins weiss ich hundertprozentig / Nie im Leben würde ich zu Bayern gehen», singen Die Toten Hosen aus Düsseldorf. Mal schauen, ob Kompany zu mehr taugt als nur zum Lückenfüller. Und wie lange Hoeness stillhält.