Viertelfinal in WimbledonViktorija Golubic: «Ich kann es noch gar nicht fassen»
Die ungesetzte Zürcherin zeigt gegen die amerikanische Topspielerin Madison Keys eine Meisterleistung. In dieser Form liegt sogar noch mehr drin.
Mit einer Meisterleistung erreichte die ungesetzte Zürcherin Viktorija Golubic als erste Schweizerin seit sechs Jahren die Viertelfinals in Wimbledon. Die Nummer 66 gewann den ersten Grand-Slam-Achtelfinal ihrer Karriere gegen die Amerikanerin Madison Keys (WTA 27) in 1:39 Stunden 7:6 (7:3), 6:3. Um die Halbfinals zu erreichen, muss sie am Dienstag Karolina Pliskova schlagen, die Nummer 13.
«Ich war in allen Schlägen sehr solid und retournierte auch gut, was gegen sie wichtig war.»
«Es fühlt sich unglaublich an, unter den letzten acht in Wimbledon zu stehen. Im Moment kann ich das noch gar nicht fassen, das muss erst noch einsinken», sagte Golubic. «Ich war in allen Schlägen sehr solid und retournierte auch gut, was gegen sie wichtig war.»
Golubic kam auf Court 18 gegen Keys sofort zum ersten Break, sie ging 3:1 in Führung und konnte zum 5:2 nachdoppeln. Im nächsten Game führte sie schon 30:0, als sie den Faden und erstmals den Aufschlag verlor – und danach vier Spiele in Folge. «Dabei spielte ich nur ein wenig schlechter, aber sie nützte das sofort aus», sagte sie. 5:6 im Rückstand, besann sie sich wieder ihrer Stärken, rettete sich ins Tiebreak und gewann dieses bestechend 7:3.
Keys verfügte zwar über mehr Power und, als ehemalige US-Open-Finalistin, auch über mehr Erfahrung als die 28-jährige Zürcherin. Diese machte dieses Manko aber mit schlauem, variantenreichem Spiel und teilweise herrlichen Gewinnschlägen von der Grundlinie wett. Zudem hielt sie die Zahl der unerzwungenen Fehler extrem tief (9 gegenüber 31 der Amerikanerin), schlug selber aber sogar mehr Winner (28:27).
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Golubic wurde zwar im zweiten Satz, der mit einer Verletzungspause der Amerikanerin begann, sogleich gebreakt, gewann aber die nächsten vier Games und zog auf 4:1 davon. Im längsten Game der Partie vergab sie dann drei Breakbälle zum 5:1, liess sich aber durch das 4:2 nicht beirren und stellte bei eigenem Aufschlag erst auf 5:2 und schliesslich, mit dem zweiten Matchball, auf 6:3. Die bisher einzige Begegnung mit ihrer Viertelfinalgegnerin Pliskova hat Golubic am Fed-Cup in Luzern 2016 3:6, 6:4, 6:4 gewonnen. «Ich muss versuchen, sie zum Laufen zu bringen und selber aggressiv zu sein», blickte sie voraus.
Als sechste Schweizerin in einem Grand-Slam-Viertelfinal
Die letzte Schweizer Viertelfinalistin an einem Grand-Slam-Turnier war 2015 Timea Bacsinszky. Diese Stufe erreichten vor Golubic nur Martina Hingis (24-mal), Manuela Maleeva-Fragnière (7-mal als Schweizerin), Patty Schnyder (7), Bacsinszky (4) und Bencic (2). Golubic hat damit umgerechnet 383’000 Franken Preisgeld und 430 WTA-Punkte eingespielt. Damit wird sie von Rang 66 erstmals überhaupt in die Top 50 vorstossen.
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