Chaos beim GP von SaudiarabienAlonso feiert, wird bestraft – dann wird es so richtig absurd
Sergio Pérez gewinnt das zweite Rennen der Formel-1-Saison, Max Verstappen gelingt eine riesige Aufholjagd – und der spanische Routinier erlebt einen GP zwischen Traum und Albtraum.
![Später Schock für Fernando Alonso (rechts): Erst feiert er mit Sieger Sergio Pérez, dann verliert er Rang 3 – und erhält ihn nach Mitternacht zurück.](https://cdn.unitycms.io/images/8ugv5jvrqXPBdu_IrH6ris.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=nhEsX_bL5FY)
Die Hälfte des Grand Prix von Saudiarabien ist vorbei, da hat Max Verstappen nur noch ein einziges Auto vor sich. 13 Wagen hat der Niederländer, der wegen eines technischen Problems im Qualifying nur von Platz 15 aus losfahren konnte, bis dahin schon ziemlich locker hinter sich gelassen. Doch dieser letzte Gegner, der macht ihm das Leben an diesem Sonntag schwer.
Teamkollege Sergio Pérez, von zuvorderst losgefahren, führt – und liefert sich mit Verstappen von Runde zu Runde ein Duell um die schnellste Zeit. Eine Sekunde schneller schiessen die Red Bull über den Asphalt von Jidda als ihre ersten Verfolger. Es ist die nächste Machtdemonstration des österreichischen Teams – es bewegt sich auch beim zweiten Rennen der Saison in einer eigenen Liga. Selbst als Verstappen ein Problem mit der Antriebswelle meldet, «es macht ein seltsames Geräusch, da ist etwas nicht gut», fährt er Zeiten, von denen alle anderen im Feld nur träumen können.
Ausser eben Pérez, der sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen lässt, als Verstappen Stückchen für Stückchen näher kommt und offensichtlich nichts davon hält, sich mit Platz 2 zufriedenzugeben, wie es der Mexikaner gerne gehabt hätte. «Das brauchen wir jetzt wirklich nicht, Jungs», sagt er in den Funk – und meint ein drohendes teaminternes Duell gegen Ende des Rennens. Doch dazu kommt es nicht.
Pérez fährt fehlerlos zu seinem fünften Sieg in der Formel 1. Der kleine Wermutstropfen: In der allerletzten Runde schnappt sich Verstappen noch die schnellste Rundenzeit, die mit einem Zusatzpunkt belohnt wird. Damit führt der Weltmeister der letzten beiden Jahren die WM auch nach dem zweiten Grand Prix an. Sonst hätte Pérez die Leaderposition übernommen. «Das Team hat tolle Arbeit geleistet, denn wir hatten einige technische Probleme an diesem Wochenende», sagt der Mexikaner.
Verstappen war derweil überrascht, dass seine Aufholjagd nicht noch etwas schneller vonstattenging, dermassen überlegen fühlt er sich in seinem Arbeitsgerät. «Es war gar nicht so einfach, durch das ganze Feld zu kommen, aber als ich den Rhythmus hatte, ging es gut. Am Ende haben wir entschieden, dass wir nicht mehr gegeneinander fahren. Nach Startplatz 15 Zweiter zu werden, ist ja auch ganz gut.»
Alonsos Traum wird zum Albtraum – und zurück
Zusammen mit den Red-Bull-Piloten auf dem Podest steht Fernando Alonso – wie schon in Bahrain. Doch kaum ist der Schaumwein verspritzt, kommt die Hiobsbotschaft für den Routinier: Statt seinen 100. Podestplatz zu feiern, fällt er noch aus den Top 3. Doch das ist noch nicht das Ende seines turbulenten Tages.
Begonnen hat er damit, dass der Mann, der vor 17 und 18 Jahren Weltmeister wurde und im Sommer 42 wird, gar von der ganz grossen Überraschung träumen kann. Kaum nämlich hat das Rennen begonnen, führt Alonso. Mit einem Turbo-Start zieht er an Pérez vorbei. Die erste Ernüchterung folgt bald: Weil er zu weit links stand beim Start, muss er bei seinem Boxenstopp eine 5-Sekunden-Strafe absitzen. Und dabei geschieht ein Fehler, der den Asturier vorerst den Podestplatz kostet. Der Mechaniker, der den Wagenheber führt, bewegt sich, bevor die 5 Sekunden abgelaufen sind. Deshalb werden auf Alonsos Zeit nach dem Rennen noch 10 Sekunden addiert – George Russell im Mercedes erbt zunächst Rang 3.
Später, es ist schon nach Mitternacht in Saudiarabien, zieht der Weltverband FIA sein Urteil zurück. Die Stewards gingen offenbar von einer Abmachung unter den Teams aus, wonach der Wagenheber das Auto nicht berühren darf, während der Pilot eine Strafe absitzt. Doch das stimmt so nicht, was Aston Martin nachweisen konnte – weshalb die FIA die Strafe zurückzog und Alonso doch als Dritter gewertet wird.
Auf der Strecke aber verliert Alonso die Führung nach dem Start gleich wieder an Pérez, als das DRS-System freigegeben wird, bei dem der hinterherfahrende Pilot an gewissen Stellen den Flügel querstellen darf, was den Luftwiderstand verringert.
Dann kommt eine schlechte Nachricht für Alonsos Teamkollege Lance Stroll, der sein Auto wegen eines Defekts abstellen muss – was wiederum für den Spanier gut ist. Weil das Safety-Car auf die Strecke kommt, verliert er wie einige seiner Gegner weniger Zeit beim Reifenwechsel. Trotz der 5 Sekunden, die er länger in der Box stehen muss, bleibt er vor dem Drittplatzierten Russell im Mercedes. Alonso wird auf der Strecke nur noch von Verstappen überholt – und via grünen Tisch doch noch von Russell.
Von der Safety-Car-Phase, die Stroll in Runde 18 ausgelöst hat, profitieren einige. Nicht aber die Piloten des Schweizer Alfa-Romeo-Teams, weil sie schon zuvor frische Pneus geholt haben. So verlieren Zhou Guanyu und Valtteri Bottas einige Plätze und kommen auf den Rängen 13 und 18 ins Ziel.
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