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Formel 1: GP von Japan
Verstappen erfährt mitten im Interview, dass er Weltmeister ist

Wusste nicht, dass er Weltmeister ist: Max Verstappen lässt sich feiern. 


Max Verstappen steht beim Interview, es ist eines von vielen. Er hat zum zwölften Mal in dieser Saison gewonnen. Er denkt, dass er sich noch gedulden muss, um sich zum zweiten Mal Weltmeister zu nennen. 

Aber so ist es nicht.

Interviewer Johnny Herbert ist bereits mit dem zweitplatzierten Sergio Pérez beschäftigt, als er Verstappen noch einmal zurückholt – und ihm mitteilt, dass es eben doch gereicht hat. «Ich weiss nicht, was ich sagen soll», antwortet ein etwas überrumpelter Verstappen, er bringt noch ein «unglaublich!» heraus, bevor er zu seinem Team eilt und sich feiern lässt.

Eine entscheidende Szene spielt sich in der letzten Runde ab. Charles Leclerc hat Pérez im Rückspiegel und kämpft mit malträtierten Reifen um den zweiten Platz. Nach einem Fahrfehler muss er abkürzen, er bekommt unmittelbar nach der Zieleinfahrt eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt, damit fällt er hinter Pérez zurück. Der Ferrari-Pilot hätte Zweiter werden müssen, um überhaupt noch eine Chance zu haben, ihm bleibt nur die Gratulation. 

Doch was ist mit Pérez? Könnte der Mexikaner theoretisch nicht auch noch Weltmeister werden? 112 Punkte könnte er in den vier ausstehenden Rennen holen, er müsste sie dafür alle gewinnen, dazu ein noch ausstehendes Sprintrennen und jeweils die schnellste Runde fahren. Geht man, wie es die meisten taten, davon aus, dass es nur reduzierte Punkte gibt, weil nicht das ganze Rennen gefahren wurde, beträgt sein Rückstand auf Verstappen: 111 Punkte. Hat sich bei der Formel 1 tatsächlich einer verrechnet? 

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Es herrscht Unklarheit. Wurden doch die vollen Punkte gewertet, weil das Rennen nach einer Roten Flagge neu gestartet wurde – und nicht nur 50 Prozent, weil nur 29 von 53 Runden gefahren wurden? Ja, Verstappen kriegt für seinen Sieg 25 Punkte, weil das Rennen gemäss der FIA regulär beendet wurde. «Die Regeln bezüglich der reduzierten Punktevergabe gelten nur im Falle einer Rennunterbrechung, die nicht wieder aufgenommen werden kann», heisst es vom Weltverband.

Damit holt Verstappen noch einmal zwei Punkte auf Pérez heraus und liegt uneinholbar vorne. Der 25-Jährige sagt: «Nach der Zielflagge gab es ein Durcheinander wegen der Punktevergabe. Einmal hiess es volle Punkte, dann wieder nicht, keiner wusste es.» Auch sein Teamchef Christian Horner dachte, es fehle noch dieser eine Zähler. Es ist ein passendes Ende für ein wildes Rennen. 

Das Wasser fliesst nur noch über die Strecke

Aber von vorn. Es regnet dauernd in Suzuka, die Fahrer sehen in der Gischt nach dem ersten Start kaum die Lichter vom Vordermann. Und so endet der erste Versuch schon früh, die Gelbe Flagge wird geschwenkt, da ist noch keine Minute vorbei.

Sebastian Vettel dreht sich, Guanyu Zhou auch, Carlos Sainz steht im Gras, auch Alex Albon scheidet aus und Pierre Gasly lädt unterwegs ein Stück einer Werbebande auf und kollidiert fast mit einem Abschleppwagen. «Das hätte mich umbringen können!», funkt der Franzose und ist auch danach nicht zu beruhigen. Nach zwei Runden, eine davon hinter dem Safety-Car, werden alle Fahrer in die Box gerufen, Rote Flagge, Rennunterbruch, das Wasser fliesst jetzt über die Strecke.

Und los geht das Theater. Um 14.37 Uhr Ortszeit heisst es, um 15 Uhr werde aus der Boxengasse gestartet. Die Fahrer sitzen also wieder in ihren Autos, alle mit Regenreifen, um gleich wieder auszusteigen, weil um 14.49 Uhr gemeldet wird, dass der Start noch einmal verschoben wird. Weiter geht die Warterei, während es draussen in Strömen regnet.

Eineinhalb Stunden nach dem ersten Start steht Lokalheld Yuki Tsunoda auf einer Boxenmauer und lässt sich von den Zuschauern feiern, etwas weiter vorne spielen McLaren-Mechaniker «Uno», und Lando Norris schreibt auf Twitter, bei diesen Bedingungen überhaupt zu fahren, sei inakzeptabel. Er erinnert dabei an den Franzosen Jules Bianchi, der vor acht Jahren in Suzuka bei einem Rennunfall im Regen starb.

Und die Schlausten sind Vettel und Latifi

Mit der Zeit, die voranschreitet, scheinen die Chancen für Verstappen, Weltmeister zu werden, zu schwinden. Ein Sieg mit schnellster Runde würde ihm den Titel bringen, egal, wer denn nun Zweiter wird. Doch nur wenn 75 Prozent eines Rennens absolviert sind, wird die volle Punktzahl vergeben. So verstehen zumindest die meisten das Reglement.

Kurz nach 16 Uhr kommt Hektik auf, die «Uno»-Karten müssen weg, um 16.15 Uhr geht es weiter, über zwei Stunden nach dem ersten Versuch und hinter dem Safety-Car, es bleiben noch 40 Minuten. Das Chaos ist dann perfekt, als das ganze Feld von Regenreifen auf Intermediates wechselt. Verstappen und Leclerc stoppen gleichzeitig, was sich für Red Bull auszahlt, der Niederländer kommt vor dem Monegassen zurück auf die Strecke.

Die Schlausten in diesem Durcheinander heissen Sebastian Vettel und Nicholas Latifi, sie wechseln eine Runde vor dem Rest, gleich beim fliegenden Neustart. Latifi war davor Letzter in seinem Williams, er beendet das Rennen dank diesem Kniff schliesslich auf Rang 9 und holt erstmals in dieser Saison Punkte, Vettel wird gar Sechster. 

Das interessiert am Ende aber kaum einen. Und weil Leclerc am Ende doch nur Dritter wird, braucht es Verstappen auch nicht zu kümmern, dass ein anderer die schnellste Runde fährt: Guanyu Zhou von Alfa Romeo. Noch einmal: ein passendes Ende für ein wildes Rennen. 

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