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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Verletzte «Codes» auf dem Schiff

Kurz vor dem Anlegen in Wädenswil.
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Wer in der Schweiz öffentliche Verkehrsmittel benutzt, der kennt sie: ungeschriebene Verhaltensregeln. Ein Beispiel: Zuerst steigen die Passagiere aus dem Zug aus – erst dann wird eingestiegen.

Diese «Codes» sind keine Gesetze, und niemand wird gebüsst, wenn er sich nicht daran hält. Allerdings muss man bei «Fehlverhalten» mit bösen Blicken oder Tadel rechnen.

Auch auf den Shuttle-Schiffen auf dem Zürichsee gibt es solche Verhaltensregeln. Nehmen wir das Beispiel des Ein- und Aussteigens am Steg. Gemäss «Code» ist es so, dass die Passagiere das Schiff über die (aus ihrer Sicht) rechte Seite des Stegs verlassen.

Die an Land wartenden Passagiere können einsteigen, sobald der letzte Fahrgast seinen Fuss von der Brücke genommen hat. Wichtig: Angestanden wird auf der anderen Seite des Stegs.

Als langjähriger Schiffsbenutzer kann ich mittlerweile drei Gruppen ausmachen, bei denen der «Code» des Ein- und Aussteigens mit relativ grosser Sicherheit verletzt wird:

1. Touristen. Sie stehen oft auf der falschen Seite an. Ihnen gegenüber verhält sich der routinierte Schiffspendler in der Regel grossmütig. Denn: Sie wissen es nicht besser.

2. Schulklassen: Es gibt fast immer einige Schüler pro Klasse, die den «Code» ignorieren. Meistens schreitet aber eine Lehrperson oder ein Crewmitglied ein, bevor es Ärger geben kann.

3. Gestresste Pendler, die den Zug erwischen müssen. Sie drängeln nach vorne und haben es sehr eilig beim Aussteigen. Problematisch wird es, wenn Vertreter der Gruppen 1 oder 2 im Weg stehen.

Aber: Das Schiff als Verkehrsmittel hat einen Vorteil gegenüber Bus oder Bahn. Sobald es in See gestochen ist und das beruhigende Plätschern der Wellen eingesetzt hat, verfliegt der Ärger. Entspannung setzt ein – und die lädierten «Codes» verlieren an Bedeutung.

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