LiveWintereinbruch in der Schweiz+++ Polizei kontrolliert Fahrzeugdächer +++ SBB kämpfen noch immer mit dem Schnee
Die massiven Schneefälle von vergangener Woche wirken sich noch immer auf den Verkehr aus. Der Föhn kommt am Mittwoch. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze:
Seit Dienstag schneite es in weiten Teilen der Schweiz bis ins Flachland.
Es kam zu Störungen im Bahnverkehr und Beeinträchtigungen auf der Strasse.
Die Lawinengefahr ist akut, mehrere Personen sind nach Abgängen bereits gestorben.
Ab Mittwoch bläst ein Föhnsturm mit bis zu 120 km/h in den Alpentälern.
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A13 in Graubünden wegen Schnees gesperrt
Die schneebedeckte Autobahn A13 im Kanton Graubünden ist seit Donnerstag 13.30 Uhr Richtung Süden gesperrt. Viasuisse schrieb von einer «prekären Situation». Als Alternative wird die A2 via Gotthardtunnel empfohlen.
Die Sperrung der San-Bernardino-Route A13 erfolgte zwischen Maienfeld und Landquart. Der Abschnitt zwischen Thusis-Süd und Bellinzona-Nord ist zudem für Lastwagen mit Anhänger und Sattelschlepper gesperrt. Ebenfalls für den Schwerverkehr nicht passierbar ist die A2 im Kanton Uri zwischen Erstfeld und Göschenen. Die Lastwagen werden im Warteraum Ripshausen angehalten.
Luftmassengrenze liegt mitten über der Schweiz
Gemäss Meteonews ist die Luftmassengrenze am Donnerstagmittag mitten über der Schweiz gelegen. Östlich der Linie Basel-Aargau-Luzern ist es winterlich mit Schnee bis in tiefe Lagen, westlich davon liegt die Schneefallgrenze auf 700 bis 1000 Metern.
Im Tessin dagegen sorgt der Nordföhn für 14 Grad, wie es auf Twitter weiter hiess. Meteoschweiz meldete starken und teils anhaltenden Schneefall im Jura und in den Alpen sowie im zentralen und östlichen Flachland.
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Walliser Dorf ist abgeschnitten
Das Oberwalliser Dorf Ulrichen ist eingeschneit. Wegen Lawinengefahr sind die Strassen gesperrt, auch die Züge verkehren nicht mehr.
Die Polizei Wallis bestätigt auf Anfrage, dass die Hauptstrassen nach Ulrichen wegen hoher Lawinengefahr gesperrt sind. Aus dem gleichen Grund hat auch die Matterhorn Gotthard Bahn ihre Verbindungen auf der Strecke zwischen Niederwald und Oberwald eingestellt, sagt Sprecher Patrick Fux. «Das Problem ist nicht einmal die Schneemenge, sondern der starke Wind, der zu Schneeverwehungen führt und die Lawinengefahr erhöht.»
Wann und ob die jeweiligen Streckenabschnitte freigegeben werden, entscheiden laut Fux die Behörden vor Ort. «Es ist gut möglich, dass die Strecken auch morgen noch geschlossen bleiben.»
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Über ein Dutzend Verkehrsunfälle im Kanton St. Gallen
Die Kantonspolizei St. Gallen ist von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen aufgrund der winterlichen Strassenverhältnisse wegen über einem Dutzend Verkehrsunfälle ausgerückt. Zudem kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen.
In St. Gallen und Tübach ereignete sich je ein Verkehrsunfall, bei welchen je eine Person leicht verletzt wurde, wie die St. Galler Kantonspolizei mitteilte. Sie wurden von der Rettung ins Spital gebracht.
Autos und Lastwagen, welche im Schnee stecken blieben, musste die Polizei insgesamt 15 Mal zur Hilfe eilen. Ausserdem kam es zu langen Rückstaus auf Autobahnen und Strassen. Eines der liegengebliebenen Fahrzeuge war noch mit Sommerreifen ausgerüstet.
Ursache für die meisten Verkehrsunfälle war laut Polizei das nicht angepasste Fahrverhalten an die schlechten Witterungsbedingungen. Der entstandene Sachschaden dürfte mehrere zehntausend Franken hoch sein.
Verspätungen am Flughafen Zürich
Am Flughafen Zürich ist es wegen des anhaltenden Schneefalls am Donnerstagvormittag zu Verspätungen von bis zu etwa 30 Minuten gekommen. Alle drei Pisten mussten noch vor dem Mittag bereits zweimal geräumt werden.
Alle Truppen seien im Einsatz, um die Flugzeuge zu enteisen und die Pisten zu räumen, sagte eine Mediensprecherin des Flughafens gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Bund erhöht Gefahrenstufe
Der Bund warnt erneut vor starkem Schneefall. Er hat die Gefahrenstufe für einige Regionen am Alpennordhang von drei auf vier erhöht.
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Lawine am Brienzersee gelangte auf Strasse – niemand verschüttet
Die Lawine zwischen Brienz und Oberried am Ufer des Brienzersees im Berner Oberland ist bis auf die Hauptstrasse niedergegangen. Laut Polizeiangaben wurde niemand verschüttet.
Die Meldung zum Lawinenniedergang ging am Donnerstag gegen 9.40 Uhr, sagte Polizeisprecherin Jolanda Egger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Lawinenkegel sei inzwischen von der Rega per Helikopter abgesucht worden. Verschüttet wurde demnach niemand.
Der Lawinenniedergang sorgt auch für Störungen im Bahnverkehr der Zentralbahn zwischen Brienz und Interlaken Ost. Es sei mit Verspätungen und Zugsausfällen zu rechnen, schreibt die Bahn. Laut der Polizeisprecherin wurde der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen unterbrochen.
LKW blockieren Strassen in der Ostschweiz
In der Ostschweiz konnten Lastwagen im Schneechaos nicht weiterfahren und versperrten die Strassen. So zum Beispiel im Kanton St. Gallen auf dem Autobahnzubringer Meggenhus, wo fünf LKW liegen geblieben sind. Sie seien die Steigung nicht hoch gekommen, heisst es bei der Kantonspolizei St. Gallen auf Anfrage.
Bei den Autobahnausfahrten St. Fiden und Kreuzbleiche standen Lastwagen quer. Auch im Kanton Thurgau auf der A7 behinderten liegengebliebene LKWs den Verkehr. Die Räumungsarbeiten sind immer noch im Gang.
Am Flughafen Zürich schneits, im Aarau regnets
Laut Meteonews wurden am Donnerstagmorgen die Temperaturkontraste auf engem Raum immer ausgeprägter: So gab es in Zürich-Flughafen um 8.30 Uhr 0 Grad und Schnee, in Aarau dagegen bei 4,5 Grad Regen. Meteonews schrieb auf Twitter: «Wirklich eine erstaunlich scharfe Grenze, die sich im Tagesverlauf noch leicht nach Westen verschiebt.»
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Bahn muss Betrieb teilweise einstellen
Wegen der grossen Lawinengefahr stellte die Matterhorn Gotthard Bahn am Donnerstagmorgen den Autoverlad Oberalp zwischen Andermatt UR und Sedrun GR ein, wie es auf Twitter hiess. Aus dem gleichen Grund stellte die Bahn den Betrieb zwischen Niederwald VS und Hospental UR ein. Eine Ersatzbeförderung sei zurzeit nicht möglich.
Meteonews zu Lawinen: «Es ist hochgefährlich»
Meteonews warnt auch vor akuter Lawinengefahr. «Es ist hochgefährlich. Es ist dringend abzuraten ausserhalb der Pisten zu fahren. Allenfalls wird heute die höchste Gefahrenstufe ausgerufen, das kommt nur alle vier bis fünf Jahre vor», sagt Meteorologe Roger Perret gegenüber «20 Minuten».
Gemäss Angaben des Schweizerischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) herrscht im Gebiet vom Walliser Lötschental bis in die Surselva im Kanton Graubünden aktuell grosse Lawinengefahr (Stufe 4), im restlichen Alpenraum sowie im Jura erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3).
Lawine blockiert Strasse in Uri
Im Kanton Uri ging in der Nacht auf Donnerstag eine Lawine nieder. Wie Alertswiss meldete, ist infolge des Lawinenniedergangs die Strassenverbindung zwischen Seedorf und Isleten gesperrt.
Die Behörden bestätigten, dass keine Personen- oder Sachschäden zu beklagen sind. Die Lawine ging kurz nach 2 Uhr in der Nacht nieder, sie ist bis auf Weiteres gesperrt. Die Lawine sei ausgangs Seedorf niedergegangen, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr sei vor Ort.
Auch in Bristen kam es zu einem Schneelawinenniedergang. Um 04.38 Uhr ging die Meldung ein, dass es im Bristenlauital zu einem Lawinenniedergang kam, wobei auch hier keine Personen oder Gebäude zu Schaden kamen.
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