LiveWintereinbruch in der Schweiz+++ Polizei kontrolliert Fahrzeugdächer +++ SBB kämpfen noch immer mit dem Schnee
Die massiven Schneefälle von vergangener Woche wirken sich noch immer auf den Verkehr aus. Der Föhn kommt am Mittwoch. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze:
Seit Dienstag schneite es in weiten Teilen der Schweiz bis ins Flachland.
Es kam zu Störungen im Bahnverkehr und Beeinträchtigungen auf der Strasse.
Die Lawinengefahr ist akut, mehrere Personen sind nach Abgängen bereits gestorben.
Ab Mittwoch bläst ein Föhnsturm mit bis zu 120 km/h in den Alpentälern.
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Entwarnung
«Bald hat sich’s überall ausgeschneit», meldete der Wetterdienst Meteonews am Freitag Nachmittag auf Twitter. Doch zuvor waren in der Deutschschweiz rekordverdächtige Mengen gefallen.
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Schneefall im Zeitraffer
In den letzten 24 Stunden sind in Teilen der Schweiz rekordverdächtige Schneemengen gefallen. Webcam-Aufnahmen zeigen, wie Schnell die Schneedecke über Nacht und am Morgen gewachsen ist.
Wegen Schnee in einigen Regionen keine oder verspätete Post
Die Post muss in einigen Regionen vor den aussergewöhnlich grossen Schneemengen kapitulieren. Namentlich der Ostschweiz wird am Freitag an zahlreichen Orten keine Post zugestellt oder die Briefe und Pakete kommen mit Verspätung, wie die Post schreibt.
Keine Post mehr gibt es etwa in der Zustellregion Winterthur. Die Zustellung wurde nach Angaben der Post von Ende Vormittag grösstenteils eingestellt oder abgebrochen. Die Post begründet das mit der Sicherheit. Briefe und Pakete sollen nach Möglichkeit am Samstag zugestellt werden.
Keine Briefe verteilt werden in der Region St. Gallen – Appenzell. «Die Schnee- und Verkehrssituation ist schlicht zu gefährlich für die Dreirad-Elektroroller», schreibt die Post dazu. Die Briefe sollen nach Möglichkeit am Samstag gebracht werden. Hingegen werden Pakete am Freitag ausgeliefert, allerdings mit Verspätung.
Auch in Graubünden können die Briefträgerinnen und Briefträger am Freitag Briefe und Pakete nicht überallhin bringen. Keine Pakete und nur ein Teil der Briefe werden wegen unterbrochener Verkehrswege zum Beispiel im Engadin zugestellt. Selbst in Chur seien nicht alle Strassen befahrbar, schreibt die Post.
Keine Post gibt es auch in der Walliser Region Goms im Wallis, da die Zufahrtsstrasse gesperrt ist, wie die Post schreibt.
Schneemassen bringen viele Bäume zu Fall
Bei der Schaffhauser Polizei und der Feuerwehr laufen die Telefone heiss. Wegen der Schneemassen sind auf dem ganzen Kantonsgebiet Dutzende Bäume auf Strassen, geparkte Autos und Stromleitungen gestürzt. Lastwagen blieben in Schnee stecken. Personen kamen nicht zu Schaden.
So fielen etwa rund ein Dutzend Bäume in der Nacht auf Freitag auf die Fahrbahn der A4 und den Veloweg zwischen der Stadt Schaffhausen und Thayngen, wie die Schaffhauser Polizei auf Anfrage mitteilte. In Neuhausen am Rheinfall kippten Bäume auf geparkte Autos. Verschiedene Strassen mussten wegen Glatteis vorübergehend gesperrt werden.
In Stein am Rhein und in der Stadt Schaffhausen blieben Busse stecken. Heruntergefallene Äste beschädigten Stromleitungen und in der Stadt Schaffhausen fiel ein Strommast um.
Auch der öffentliche Verkehr war am Freitagvormittag noch teilweise eingeschränkt. Linien fielen ganz aus oder Haltestellen wurden nicht bedient.
Unfälle und blockierte Strassen – Fahrzeuge stecken im Schnee fest
Die Schneefälle haben auf den St. Galler Strassen seit Mittwochabend zu rund 60 Unfällen geführt. Viele Lastwagen und Autos blieben stecken, Strassen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert. Auch der Bahnverkehr ist beeinträchtigt.
Bei Verkehrsunfällen wurden vier Personen leicht verletzt, wie die Kantonspolizei am Freitag mitteilte. Etwa 100 Mal musste die Polizei wegen stecken gebliebener Lastwagen und Autos helfen. Viel Arbeit verursacht der Schnee auch den Feuerwehren, die rund 80 Mal ausrückten, um Bäume und Äste von Strassen wegzuräumen.
Vielerorts sind laut Polizei Strassen gesperrt und Umleitungen eingerichtet. Teilweise bleiben die Umleitungen voraussichtlich bis Montag bestehen. Auch der Bahnverkehr ist beeinträchtigt. Laut SBB ist zwischen St. Gallen und Wil mit Zugsausfällen und Verspätungen zu rechnen.
In der Stadt St. Gallen funktionierte der Busverkehr am Freitagmorgen eingeschränkt. Auch hier kam es zu Verspätungen. Gemäss Wettervorhersage sollten die starken Niederschläge ab Freitagmittag nachlassen.
Bei der kantonalen Notrufzentrale im Thurgau gingen rund 150 Meldungen ein wegen umgestürzter Bäume. Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr standen deswegen an verschiedenen Orten im Einsatz. Die Kantonspolizei warnte davor, in Wäldern oder an Waldrändern zu spazieren.
Schneefälle bremsen den Bahnverkehr
Die rekordverdächtigen Schneefälle in der Schweiz haben auch am Freitagmorgen auf dem Bahnnetz zu zahlreichen Störungen geführt. Die SBB meldeten eine ganze Reihe von Behinderungen. Nachfolgend ein Auszug:
In Zürich, wo wegen des vielen Schnees keine Trams und Busse fahren, ist unter anderen Linien auch die Zugstrecke Stadelhofen- Zürich Tiefenbrunnen unterbrochen. Grund ist eine Barrierenstörung, sämtliche Züge fallen aus. Unterbrochen ist auch die Strecke Zürich Triemli-Uetliberg.
Der Bahnverkehr zwischen Uster und Wetzikon ZH ist unterbrochen, sämtliche Züge fallen aus. Der Bahnverkehr zwischen Winterthur und St. Gallen ist beeinträchtigt wegen starken Schneefalls. Es ist mit Verspätungen, Zugausfällen und Umleitungen zu rechnen. Die Dauer der Einschränkung ist unbestimmt.
Unter anderem ebenfalls immer noch gesperrt seit dem Lawinenniedergang vom Vortag ist die Linie Brienz-Interlaken im Berner Oberland. In Graubünden ist wegen immer noch starken Schneefalls die Strecke zwischen Sumvitg-Cumpadials und Disentis/Mustér unterbrochen.
Der Bahnverkehr zwischen Buchs SG und Feldkirch (A) ist unterbrochen, ebenfalls die Linien Basel-Strassburg.
72-Jährige im Schwarzwald von schneebeladenem Baum erschlagen
Ein unter Schneelast zusammengebrochener Baum hat im Schwarzwald eine Frau erschlagen. Die 72-Jährige war am Donnerstag nahe Wittlingen im baden-württembergischen Landkreis Lörrach, direkt an der Schweizer Grenze, mit ihrem Hund im Wald unterwegs. Als sie nach längerer Zeit nicht nach Hause zurückkehrte, alarmierten Angehörige die Polizei.
Die Frau wurde am Abend schwer verletzt und unterkühlt gefunden, der Baum lag teilweise auf ihr. Sie wurde von Polizisten reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht, wo sie in der Nacht starb. Der Rettungseinsatz gestaltete sich laut Polizei gefährlich, weil währenddessen weitere Bäume umfielen. Weitere Verletzte gab es aber nicht. Die Polizei warnte vor der Gefahr durch umstürzende Bäume.
Unfälle im Kanton Zug
Der Schneefall hat im Kanton Zug zwischen Donnerstagmittag und Freitagmorgen neun Verkehrsunfälle mitverursacht. Eine Person sei leicht verletzt worden, teilten die Strafverfolgungsbehörden mit.
Die meisten Unfälle seien passiert, weil Fahrzeuge auf verschneiten Strassen ins Schleudern geraten seien, hiess es weiter. Meist sei dabei nur Blechschaden entstanden. Eine Person habe sich aber leicht verletzt und sei zur Kontrolle ins Spital gebracht worden.
Eine weitere Folge des Schnees war, dass Äste abbrachen und Bäume umstürzten. Solche Ereignisse seien der Polizei in der Nacht rund ein halbes Dutzend Mal gemeldet worden, teilten die Strafverfolgungsbehörden weiter mit.
Im Aargau sind 60 Strassen gesperrt
Im Kanton Aargau ist das Schneechaos auf den Strassen gewaltig, wie eine Mediensprecherin von Viasuisse zu 20min.ch sagt: «Es gibt momentan 60 Strassenschliessungen, 30 Feuerwehren sind im Einsatz.» Die Kantonspolizei bestätigt die Zahlen. «Es sind wahrscheinlich sogar mehr als 30 Feuerwehren, die im Wechsel arbeiten. Sie räumen umgefallene Bäume von den Strassen, übernehmen Verkehrsdienst, wo es nötig ist und helfen, von den Strassen abgekommene Autos zu bergen.»
Verletzte hat es gemäss Kantonspolizei in der Nacht keine gegeben. Dennoch wird empfohlen, wenn möglich zuhause zu bleiben und Homeoffice zu machen.
Kein Busbetrieb mehr in Schaffhausen
Wegen heftiger Schneefälle musste der Kanton Schaffhausen seinen Busbetrieb einstellen, wie 20min.ch schreibt. Betroffen seien sämtliche Linien der Verkehrsbetriebe Schaffhausen. Der Ausfall dauere bis auf Weiteres.
Lawingengefahr bleibt gross
Weiterhin gross bleibt die Lawinengefahr in den Schweizer Alpen, und zwar auf der zweithöchsten Stufe 4. Betroffen sind der Alpennordhang ohne Voralpen, das gesamte Wallis, grosse Teile Graubündens und die nördlichsten Gebiete des Tessins. In den übrigen Schweizer Alpen und im Jura besteht erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3), wie das Davoser Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF am Donnerstag warnte.
Verkehsrchaos und Lawinen in Uri
Der Kanton Uri kämpft gegen die Schneemassen: Bis am Donnerstagnachmittag gingen vier Lawinen nieder. Verletzt wurde niemand. Zudem ist die Gotthardautobahn in Fahrtrichtung Süden für den Schwerverkehr ab Erstfeld gesperrt. Wegen Lawinengefahr zu ist auch die Strecke zwischen Göschenen und Andermatt.
In der Urner Gemeinde Seedorf ging in der Nacht auf Donnerstag kurz nach zwei Uhr bei der sogenannten Fischlauwi eine Lawine bis zur Kantonsstrasse nieder. Diese wurde vier Meter hoch verschüttet, wie die Kantonspolizei Uri mitteilte. Personen oder Gebäude kamen nicht zu Schaden. Die Kantonsstrasse zwischen Seedorf und Bauen, Höhe Bolzbach, bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Auch in Bristen kam es zu einem Lawinenniedergang im Bristenlauital. Um 04.38 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein. Zu Schäden an Menschen oder Gebäuden kam es auch hierbei nicht. Ebenso nicht nach den zwei weiteren Lawinen, die im Verlauf des Tages niedergingen: eine im Teiftal sowie eine im Langlauital in der Gemeinde Silenen.
Wegen Lawinengefahr sind die Strecken zwischen Göschenen und Andermatt sowie zwischen Hospental und Realp sowie zahlreiche andere Strassenabschnitte gesperrt.
Weil das Autobahnteilstück zwischen Amsteg und Göschenen schneebedeckt ist, musste der Schwerverkehr auf der Autobahn A2 in Fahrtrichtung Süden im Schwerverkehrszentrum in Erstfeld angehalten werden. Bei der Polizei gingen zudem verschiedene Meldungen zu übergelaufenen Bächen sowie Strassen und kleineren Murgängen ein.
Fast 150 Verkehrsunfälle in Zürich und der Ostschweiz
Die Kantonspolizei St. Gallen ist von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag wegen der winterlichen Strassenverhältnisse zu 37 Verkehrsunfällen ausgerückt. Vier Personen wurden leicht verletzt. Auch im Kanton Thurgau sind rund 30 Kollisionen gezählt worden. Eine 33-jährige Frau sei bei einem Unfall zwischen zwei Autos in Güttingen leicht verletzt worden, teilte die Thurgauer Polizei mit.
Bis zum Donnerstagnachmittag zählte die Kantonspolizei Zürich über 80 Verkehrsunfälle, davon acht mit Verletzten. Ausserdem gab es mehr als 50 Verkehrsbehinderungen, etwa durch liegengebliebene Fahrzeuge oder umgestürzte Bäume.
Meist führte unangepasste Fahrweise oder mangelnde Winterausrüstung zu den Unfällen, wie ein Sprecher der Kantonspolizei sagte. Auch der öffentliche Verkehr hatte mit Schnee und glatten Strassen zu kämpfen.
Bahnverkehr im Landwassertal unterbrochen
Der Bahnverkehr zwischen Klosters Platz und Davos Platz ist wegen den starken Schneefalls bis Betriebsschluss unterbrochen. Sämtliche Züge fallen aus, meldet die SBB. Es verkehrt ein Ersatzbus zwischen den beiden Ortschaften. Offenbar ist der Wolfgang noch offen. Die SBB raten generell von Reisen nach Graubünden ab.
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Verkehr auf Schiene und Strasse gestört
Der Winter hat die Schweiz im Griff - so sieht die Bilanz am späteren Donnerstagnachmittag aus. Mehrere Lawinen sind niedergegangen, Menschen und Gebäude blieben dabei jedoch verschont. Der viele Neuschnee unterbrach zahlreiche Verkehrswege. Einige Orte waren nicht mehr via Strasse oder Zug erreichbar.
Meteoschweiz meldete starken und teils anhaltenden Schneefall im Jura und in den Alpen sowie im zentralen und östlichen Flachland. Zusätzlich würden bis Freitagabend in Teilen des Alpennordhanges 50 bis 110 Zentimeter Neuschnee erwartet und in Teilen des östlichen Mittellandes 20 bis 40 Zentimeter.
In den Bergen schneite es bereits in der Nacht auf Donnerstag stark. So kamen etwa in Arosa seit Mittwoch 65 Zentimeter Neuschnee hinzu, wie Meteonews auf Twitter schrieb. Und es schneite kräftig weiter. In Arosa gab es in den vergangenen 40 Jahren nur drei Mal mehr Neuschnee, wie Meteoschweiz auf Twitter zu berichten wusste.
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Flughafen Basel-Moulhouse vorübergehend geschlossen
Der EuroAirport Basel-Mülhausen hat am Donnerstagnachmittag wegen heftiger Schneefälle die Landebahn vorübergehend schliessen müssen. Starts und Landungen seien deshalb zurzeit nicht möglich, hiess es auf der Webseite des Flughafens. Die Flugpassagiere wurden gebeten, sich direkt mit ihrer jeweiligen Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen.
Bezirk im Wallis abgeschnitten
Der Bezirk Goms ist derzeit von der Aussenwelt abgeschnitten. Über 4000 Einwohner sind davon betroffen. Wegen Lawinengefahr ist seit Stunden die Strasse von Ober- bis Niederwald gesperrt. Wie es im neusten Lawinenbulletin heisst, ist die Lawinengefahr aufgrund der ungünstigen Altschneeoberfläche und der grossen Menge an Neuschnee sehr hoch.
Post muss Touren abbrechen
Die starken Schneefälle erschweren auch die Arbeit der Post-Angestellten. In einigen Regionen der Schweiz muss mit Verspätungen gerechnet werden, wie die Post auf Twitter mitteilt. «Vereinzelt wurden Touren gar eingestellt.»
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