AboInterview mit Benedikt Weibel«In einen Nachtzug sollte man keinen einzigen Subventionsfranken stecken»
Nachtzüge brächten dem Klima nichts, sagt der ehemalige SBB-Generaldirektor. Man solle besser auf mehr Zugverbindungen am Tag setzen, mit denen viele Menschen reisen können.
Still und heimlich haben die ÖBB bei den von ihnen betriebenen Nachtzügen die Preise drastisch erhöht. Und das betrifft auch die Nachtzüge von Zürich nach Berlin und Hamburg. Während in den Sitzwagen der Aufschlag noch gemässigt ausfällt, beträgt er in den Liege- und Schlafwagen je nach Reisetag bis zu 100 Prozent. Auch die von der Bahn selber ebenso wie von externen Bahnexperten hochgelobten Mini-Cabins in den neuen Nightjets sind gleich bei der Einführung teurer geworden. Nachtzug-Fans ärgern sich über «Abzocke». Der ehemalige SBB-Generaldirektor Benedikt Weibel, bis vor kurzem Aufsichtsratspräsident der österreichischen Westbahn, räumt mit Illusionen auf.