Corona-Skeptiker in Deutschland«Querdenker» nun landesweit unter Beobachtung
Die Gruppierung negiere das staatliche Gewaltmonopol, sagt der deutsche Verfassungsschutz. Zudem gehe sie Verbindungen mit «Rechtsextremisten, Reichsbürgern und Selbstverwaltern» ein.
Der deutsche Verfassungsschutz beobachtet nun auch landesweit bestimmte Gruppierungen der sogenannten Querdenker-Bewegung, die massgeblich für die Proteste gegen die Corona-Massnahmen verantwortlich gemacht werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat einen neuen Phänomenbereich «Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates» eingerichtet, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Innerhalb dieses Bereichs wurde ein landesweites Sammelbeobachtungsobjekt mit dem Titel «Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Delegitimierung des Staates» geschaffen.
«Das Sammel-Beobachtungsobjekt ermöglicht sowohl eine Bearbeitung als Verdachtsfall als auch als erwiesen extremistische Bestrebung», hiess es weiter. Die Organisatoren der «Querdenken»-Bewegung zeigten zum Teil deutlich, dass es ihnen nicht nur um Proteste gegen staatlichen Corona-Schutzmassnahmen gehe.
«Es werden Verbindungen zu ‹Reichsbürger›- und ‹Selbstverwalter›-Organisationen sowie Rechtsextremisten in Kauf genommen oder gesucht, das Ignorieren behördlicher Anordnungen propagiert und letztlich das staatliche Gewaltmonopol negiert», hiess es weiter. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hatte eine Beobachtung der «Querdenker»-Bewegung kürzlich in Aussicht gestellt.
Die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern nähmen sehr aufmerksam «Phänomene, Gruppierungen und Einzelpersonen» in den Blick, die «wesentliche Verfassungsgrundsätze» infrage stellten, teilte das Innenministerium weiter mit. Bislang wurden Teile der Corona-Protestbewegung nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Berlin vom Verfassungsschutz beobachtet.
AFP/step
Fehler gefunden?Jetzt melden.