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Attacke auf Zürcher Regierungsrätin
Verfahren gegen Natalie Ricklis Angreifer eröffnet

Wurde attackiert: Die Gesundheitsdirektorin bei ihrer Rede zum Start der Impfbus-Tour im Kanton Zürich.
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Die Staatsanwaltschaft See/Oberland hat gegen einen 44-jährigen Schweizer ein Verfahren eröffnet – unter anderem wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte. Dies gab der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag bekannt.

Die SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli war am Samstagnachmittag bei der Einweihung der Impfbusse in Gossau attackiert worden. Der 44-jährige Angreifer hatte die Gesundheitsdirektorin mit Apfelschorle übergossen und war darauf weggerannt. Nach dem Vorfall konnte er von der Kantonspolizei Zürich verhaftet werden.

Inzwischen befindet sich der Mann wieder auf freiem Fuss, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte. Zum Motiv des Mannes machte er keine Angaben. «Das Verfahren ist pendent, weshalb wir keine weiteren Informationen bekannt geben können.»

Natalie Rickli selber wird sich derzeit zum Vorfall nicht weiter äussern, wie ihr Sprecher Patrick Borer auf Anfrage erklärte. Die Zürcher SVP verurteilte den Angriff auf ihre Regierungsrätin gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. «Was Natalie Rickli widerfahren ist, darf sich nicht wiederholen», sagte Kantonsrat Martin Hübscher. «Die Gräben scheinen sich immer stärker zu öffnen.» Die politische Auseinandersetzung solle stattfinden, aber sie müsse friedlich sein.

Gehässige Wortgefechte vor Ort

Die Störaktion in Gossau war schon Tage zuvor in den sozialen Medien angekündigt worden. Vor Ort machten sich die rund zwei Dutzend Impfgegner zum Teil lautstark bemerkbar. So etwa mit Zwischenrufen wie «Leugner!» oder «Schämt euch!» während der Reden von Regierungsrätin Natalie Rickli und Impfchef Peter Indra. Zudem hielten sie selbst gemalte Transparente in die Höhe, auf denen etwa «Diese Impfung tötet, Rickli weiss das» zu lesen war.

Vor dem Impfbus versuchten die Corona-Skeptiker, Impfwillige von ihren Argumenten zu überzeugen – mit bescheidenem Erfolg. «Lasst uns doch einfach in Ruhe», bekamen sie etwa zu hören. «So unnötig», meinte etwa ein junger Mann kopfschüttelnd. Zum Teil kam es zu gehässigen Wortgefechten zwischen Impfgegnern und Impfwilligen.

Bierattacke gegen Mario Fehr

Im Mai 2017 hatte ein ähnlicher Vorfall für Schlagzeilen gesorgt – allerdings unter völlig anderen Umständen. Damals wurde SP-Regierungsrat Mario Fehr in der Stadionbar des Winterthurer Fussballstadions Schützenwiese mit Bier überschüttet. Fehr erstattete einige Tage später Strafanzeige bei der Kantonspolizei.

Später stellte es sich heraus, dass es sich beim Becherwerfer ausgerechnet um den Sohn einer Thurgauer SP-Regierungsrätin handelte. Fehr zog seine Anzeige schliesslich zurück, weil er den beruflichen Werdegang des jungen Mannes nicht durch ein Strafverfahren gefährden wolle.

tif/mth