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Verabschiedung im Nationalrat
Roger Köppel verpasste sogar seine Verabschiedung

Portrait un Interview mit Roger Koeppel, fotografiert im Tamedia Gebaeude.
08.07.2022
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)

Für 37 Parlamentarierinnen und Parlamentarier war der Freitag als letzter Sessionstag auch der Tag des Abschiednehmens. Denn 8 Ständeräte und 29 Nationalräte treten nicht zur Wiederwahl an.

Einer der 29 Nationalräte ist Roger Köppel (SVP) aus Küsnacht. Der Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche» ist während seiner acht Jahre im Bundeshaus nicht zuletzt durch seine Abwesenheit aufgefallen. Jede fünfte Abstimmung liess der 58-Jährige unentschuldigt sausen. Darum wurde ihm der Spitzname Absenzenkönig verpasst.

Diesem wurde er auch am Freitag, anlässlich seiner eigenen Verabschiedung aus dem Nationalrat, gerecht.

Grosse Diskussionsfreude

Am Freitagmorgen verabschiedeten nämlich die Präsidenten von National- und Ständerat die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die sich am 22. Oktober nicht noch einmal der Wahl stellen.

Nationalratspräsident Martin Candinas (43) richtete dabei an alle 29 Politikerinnen und Politiker das Wort. Im Fall von Roger Köppel hätte er das auch gewollt. Doch der war nicht da. «Er ist für die heutige Sitzung entschuldigt», betonte Candinas – was für allgemeines Lachen im Nationalratssaal sorgte.

Eine Würdigung des Zürcher SVP-Nationalrats las Candinas trotzdem vor. Er erinnerte dabei daran, dass Köppel 2015 und 2019 mit einem Spitzenresultat in den Nationalrat gewählt worden ist. «Eloquent und prononciert brachte er im Rat seine Ansichten ein. Seine Diskussionsbeiträge und Interventionen liessen kaum jemanden kalt.» Künftig werde er die Schweizer Politik und die Ratsmitglieder wieder von aussen – als Journalist – kritisch begleiten.

Die fünf anderen wollen nochmals

Die fünf anderen bisherigen Nationalräte aus den Bezirken Horgen und Meilen – Judith Bellaiche (GLP, Kilchberg), Philipp Kutter (Die Mitte, Wädenswil), Thomas Matter (SVP, Meilen), Hans-Peter Portmann (FDP, Rüschlikon) und Beat Walti (FDP, Zollikon) – möchten es alle noch einmal wissen.

In ihrem Fall wird sich am 22. Oktober zeigen, ob der Freitag ihr letzter Tag im Nationalrat gewesen ist. Oder ob sie vier weitere Jahre im Bundeshaus politisieren werden.