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Segel-Spektakel Vendée Globe
Isoliert auf hoher See – einer nähte sich sogar selber die Zunge

Le navigateur suisse Alan Roura navigue sur son IMOCA Hublot lors d'un entrainement pour le prochain Vendee Globe le lundi 14 octobre 2024 au large de Lorient en France. Le Vendee Globe est un tour du monde a la voile en solitaire, sans escale et sans assistance, qui a lieu tous les quatre ans. Les skippers partiront le 10 novembre prochain des Sables-d'Olonne en France, pour la 10eme edition. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
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Was ist der Vendée Globe?

Die grösste Solo-Segelregatta der Welt führt die Teilnehmenden einmal um den Globus – ohne jegliche Hilfe von aussen oder Zwischenstopps an Land. Dieser wilde Ritt findet in der heutigen Form bereits zum zehnten Mal statt, und zwar alle vier Jahre mit Start normalerweise im November. Die rund 45’000 Kilometer lange Route beginnt in Les Sables-d’Olonne an der französischen Atlantikküste und führt zunächst südwärts, vorbei am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Danach segeln die Teilnehmenden entlang der Antarktis und passieren das Kap Leeuwin, den südwestlichsten Punkt des australischen Festlands. Anschliessend geht es weiter südostwärts Richtung Südamerika vorbei am Kap Hoorn, bevor die Seglerinnen und Segler schliesslich wieder Les Sables-d’Olonne ansteuern.

Wann wird der Sieger am Ziel erwartet?

Am Sonntag, 10. November 2024, beginnt der Vendée Globe. Das exakte Startdatum orientiert sich an den meteorologischen Verhältnissen im Südpazifik. Ein genaues Enddatum lässt sich nicht vorhersagen: 1992/93 brauchte Alain Gautier mit 110 Tagen und knapp zweieinhalb Stunden am längsten aller bisherigen Sieger, während Armel Le Cléac’h 2016/17 mit der Rekordzeit von 74 Tagen und etwas mehr als dreieinhalb Stunden gewann. Also werden die Seglerinnen und Segler erst im neuen Jahr wieder in Les Sables-d’Olonne eintreffen.

Wie sind die Bedingungen an Bord?

«Es geht nicht nur darum, zu gewinnen, es geht darum, zu überleben», sagte Alex Thomson, der bei der legendären Regatta 2016 den zweiten Platz belegte. Die Teilnehmenden bereiten sich jahrelang auf die einsamen Wochen an Bord vor, doch auch sie sind technischen Defekten letztlich ausgeliefert. Reparaturen an Bord sind oft kaum möglich und bedeuten in vielen Fällen das Ende des Abenteuers. Auch Schlaf ist während der Zeit auf hoher See Mangelware. Der Deutsche Boris Herrmann berichtete dem NDR von theoretisch drei bis vier Stunden Schlaf am Stück. Doch je weiter man im Klassement vorne liege, desto seltener seien mehr als 60 bis 90 Minuten Schlaf am Stück möglich. Chronischer Schlafmangel ist also die Norm, trotz des Autopiloten, der aber immer wieder manuell nachjustiert werden muss.

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Wie gross sind die Risiken?

Drei Teilnehmende des Vendée Globe verloren bisher ihr Leben, zwei bei der Austragung 1992/93: Der Amerikaner Mike Plant verschwand auf hoher See, als er von New York nach Les Sables-d’Olonne segelte, um am Rennen teilzunehmen. Sein Boot wurde 32 Tage später gekentert aufgefunden. Bei derselben Regatta verschwand der Brite Nigel Burgess nur drei Tage nach dem Start im Atlantik. Und in der Ausgabe 1996/97 verschwand Gerry Roufs im Südpazifik. Bertrand de Broc erlitt 1993 eine schwere Gesichtsverletzung, als er von einem Seil getroffen wurde und sich dabei die Zunge aufriss. Da die Wunde tief war, nähte er sich die Zunge selbst. Kurze Zeit später musste er das Rennen abbrechen – wegen technischer Probleme.

Ab der Ausgabe im Jahr 2001 wurden neue Sicherheitsrichtlinien eingeführt. Seither gab es keine weiteren Todesfälle, jedoch kommt es fast jährlich zu Unfällen. Einige Boote kentern, und ihre Insassen müssen gerettet werden. Andere wie beispielsweise Yann Eliès verletzten sich während der Arbeit auf dem Boot. Der Franzose brach sich 800 Meilen vor Australien Oberschenkel und Becken. Eliès konnte sich mit Müh und Not durch Schmerzmedikamente stabilisieren, bis er 36 Stunden später von der australischen Marine gerettet wurde.

Wer sind die Teilnehmenden aus der Schweiz?

Von den insgesamt vierzig Starterinnen und Startern am Vendée Globe stammen drei aus der Schweiz. Zum dritten Mal wird Alan Roura teilnehmen. Der 31-Jährige aus Onex im Kanton Genf war 2016 der jüngste Teilnehmende, der jemals an der Vendée Globe antrat, und belegte damals den 12. Platz. Ebenfalls aus dem Kanton Genf stammt Justine Mettraux, die mit 38 Jahren erstmals dabei ist. Das Schweizer Trio wird vom 36-jährigen Oliver Heer komplettiert, der ebenfalls sein Debüt gibt.

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Wer sind die Favoriten?

Seit der Premiere des Vendée Globe wurden alle Ausgaben von französischen Seglern gewonnen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass auch diesmal mit Charlie Dalin ein Franzose als Topfavorit gilt. Der 40-Jährige erreichte bei der Austragung 2020/21 als Erster das Ziel, verpasste jedoch den Sieg, da dieser an Yannick Bestaven ging. Bestaven erhielt eine Zeitgutschrift für seine Hilfe bei der Rettung des gestrandeten Mitstreiters Kevin Escoffier. Neben den französischen Seglern wird der 43-jährige Boris Herrmann als aussichtsreicher Aussenseiter gehandelt.

In einer ersten Ausgabe wurde von zwei Todesfällen berichtet. Jedoch starben bisher drei Teilnehmende des Vendée Globe.