FDA-Berater empfehlen Impfstoffe für KleinkinderBidens Pandemie-Berater Anthony Fauci mit Coronavirus infiziert
Anthony Fauci, Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich derweil für den Einsatz von Coronavirus-Impfstoffen bei Kleinkindern ab sechs Monaten ausgesprochen.
Der Immunologe und hochrangige Pandemie-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten sei am Mittwoch positiv auf das Virus getestet worden, teilte die übergeordnete US-Gesundheitsbehörde NIH mit. Der Wissenschaftler gilt seit Jahrzehnten als einer der herausragendsten Experten für Infektionskrankheiten in den USA. In der Corona-Krise ist er zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie geworden.
Der 81-Jährige sei voll geimpft und habe zwei Auffrischungsimpfungen bekommen, teilte die Behörde weiter mit. Er habe derzeit nur milde Symptome, isoliere sich und werde von zu Hause weiter arbeiten. Fauci sei zuletzt nicht in engem direktem Kontakt mit dem Präsidenten oder anderen hochrangigen Regierungsmitgliedern gewesen.
Auch andere diverse hochrangige Mitglieder aus Bidens Umfeld – darunter Kabinettsmitglieder und enge Berater und Mitarbeiter – waren in den vergangenen Monaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Biden selbst hat sich nach Angaben der Regierung bislang nicht infiziert.
Derweil rücken Corona-Impfungen für Kleinkinder näher
Der unabhängige Impfausschuss der Arzneimittelbehörde FDA sprach sich am Mittwoch einstimmig dafür aus, dem Biontech/Pfizer-Vakzin eine Notfallgenehmigung für Kinder zwischen sechs Monaten und einschliesslich vier Jahren zu erteilen. Der Moderna-Impfstoff soll demnach für Kinder zwischen sechs Monaten und einschliesslich fünf Jahren zugelassen werden.
Es wird erwartet, dass die FDA der Empfehlung der Experten rasch folgen wird. Die ersten Kleinkinder könnten dann schon in der kommenden Woche geimpft werden.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Biontech/Pfizer-Vakzin soll Kindern in drei Impfdosen von je drei Mikrogramm verabreicht werden. Das entspricht einem Zehntel der Dosis für Jugendliche und Erwachsene. Der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten im Mai erklärt, die Wirksamkeit bei Kleinkindern liege bei 80,3 Prozent, die Zahlen sind allerdings noch vorläufig.
Der Moderna-Impfstoff soll Kleinkindern in zwei Impfdosen von jeweils 25 Mikrogramm verabreicht werden. Der Impfstoff bietet nach Unternehmensangaben einen Schutz von 51 Prozent bei Kindern zwischen sechs Monaten und zwei Jahren und von 37 Prozent bei Zwei- bis Fünfjährigen. Bislang ist in den USA kein Corona-Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren zugelassen. Dabei ist die Rate an Krankenhauseinweisungen und Todesfällen nach einer Corona-Infektion in dieser Altersgruppe nach FDA-Angaben höher als in der Altersgruppe der Fünf- bis 17-Jährigen.
Der Medizinprofessor Michael Nelson sagte am Mittwoch bei der Sitzung des Impfausschusses, Impfungen seien eine Notwendigkeit für diese bislang «wirklich ignorierte jüngere Bevölkerungsgruppe». Der FDA-Wissenschaftler Peter Marks warnte davor, angesichts der hohen Zahl von älteren Corona-Toten mit Blick auf jüngere Opfer «abzustumpfen». «Jedes Leben ist wichtig, und durch Impfungen vermeidbare Todesfälle sind etwas, bei dem wir gerne versuchen würden etwas zu unternehmen.»
In der USA sind bisher rund 480 Kinder an Corona gestorben
In den USA leben rund 20 Millionen Kinder, die vier Jahre alt oder jünger sind. Laut offiziellen Zahlen starben in dieser Altersgruppe seit Beginn der Pandemie rund 480 Kinder an Corona. Das ist nach Angaben von FDA-Wissenschaftler Marks deutlich mehr als selbst in einer «furchtbaren Grippe-Saison». Bis Mai mussten 45.000 Kinder dieser Altersgruppe wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden.
SDA/AFP/sys
Fehler gefunden?Jetzt melden.