US-Aussenminister sieht keine Belege für Rolle des Kronprinzen
Es gebe keine direkte Verbindung, die Muhammad bin Salman mit dem Befehl zur Ermordung des Journalisten in Verbindung bringt, sagt Mike Pompeo.
US-Aussenminister Mike Pompeo hat die Darstellung zurückgewiesen, der US-Geheimdienst CIA habe Belege für eine Verwicklung des saudischen Kronprinzen Muhammad bin Salman in den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi.
Er habe alle Geheimdienst-Informationen zu dem Fall gelesen, sagte Pompeo am Mittwoch in Washington. Es gebe «keine direkte Aussage» dazu, dass der saudische Kronprinz in den Mord verwickelt gewesen sei. Auch US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen betont, die CIA sei in der Frage «nicht zu einem abschliessenden Ergebnis gekommen».
Khashoggi war am 2. Oktober in das saudische Konsulat in Istanbul gegangen, um Papiere abzuholen und kam nie wieder heraus. Saudiarabien räumte erst nach massivem internationalen Druck ein, dass der Regierungskritiker dort getötet wurde. Das saudische Königshaus beteuert, nichts davon gewusst zu haben.
Die «Washington Post» hatte berichtet, der US-Geheimdienst CIA sehe Muhammad bin Salman – kurz MbS genannt – als Drahtzieher hinter dem Mord. Die türkische Zeitung «Hürriyet» hatte berichtet, die CIA habe Aufnahmen eines brisanten Telefongesprächs des Kronprinzen. Darin soll er gesagt haben, Khashoggi solle «so schnell wie möglich zum Schweigen gebracht werden». CIA-Direktorin Gina Haspel habe bei einem Türkei-Besuch «signalisiert», die CIA habe jenes Gespräch zwischen dem Kronprinzen und dessen Bruder abgehört.
Pompeo äusserte sich am Mittwoch nach einem nicht öffentlichen Treffen mit US-Senatoren, bei dem er gemeinsam mit US-Verteidigungsminister James Mattis dafür warb, die Beziehungen zu Saudiarabien nicht infrage zu stellen. Mehrere Senatoren hatten erfolglos darum gebeten, dass auch Haspel Rede und Antwort stehen würde. Pompeo wich der Frage aus, warum die CIA-Chefin nicht teilnahm. «Ich wurde gebeten, hier zu sein – und ich bin hier», sagte er.
SDA/nag
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