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«Unsere Erholung verlief langsam und extrem schmerzhaft»

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«Guten Abend, mein Name ist Julia Skripal. Ich kam am 3. März nach Grossbritannien, um meinen Vater zu besuchen. 20 Tage später erwachte ich aus dem Koma, um zu erfahren, dass wir beide vergiftet worden waren». Julia Skripal äusserte sich erstmals in einem Videointerview mit der Nachrichtenagentur Reuters zum Giftanschlag, bei dem sie und ihr Vater, der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal, schwer verletzt wurden.

Die 33-Jährige erklärte dabei, sie versuche, mit den verheerenden Veränderungen zurechtzukommen. Sie wolle dabei helfen, sich um ihren Vater Sergej zu kümmern, bis er sich vollständig erholt habe. «Längerfristig hoffe ich, in mein Land zurückzukehren.»

Ein Interview an einem geheimen Ort

Julia Skripal äusserte sich auf Russisch an einem geheimen Ort in London und gab eine Erklärung ab, die sie auf Russisch und Englisch verfasste. Nach ihrer Erklärung unterschrieb sie beide Dokumente. Sie lehnte es ab, Fragen zu beantworten. Sie hatte Reuters über die britische Polizei kontaktiert.

«Wir haben solches Glück, dass wir beide diesen Attentatsversuch überlebt haben», heisst es in ihrer Erklärung. «Unsere Erholung verlief langsam und extrem schmerzhaft.» Die Tatsache, dass der Anschlag mit Nervengift verübt worden sei, sei schockierend. «Mein Leben wurde auf den Kopf gestellt.»

Russische Botschaft bot Hilfe an

Der russische Ex-Agent Sergej Skripal und seine Tochter wurden Anfang März in der englischen Stadt Salisbury Opfer des Giftanschlages. Dabei wurden beide schwer verletzt. Grossbritannien macht die russische Regierung für den Anschlag verantwortlich, was diese zurückgewiesen hat.

Nach dem Anschlag lag Skripal fast drei Wochen im Koma. Etwa fünf Wochen nach dem Attentat wurde sie aus dem Spital entlassen. Sie steht unter dem Schutz des britischen Staats.

In den Medien trat sie seit dem Anschlag bislang nicht auf. Angesprochen auf Skripals Erklärung sagte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, er denke, dass Skripal sich unter Zwang äussere. «Wir haben von ihr nichts gesehen oder gehört.» Die russische Botschaft hatte Skripal ihre Unterstützung angeboten.

SDA/ft