Der kleine Final in Rom«Unsere Devise muss sein, dass wir gut sind»
Eine Woche vor dem WM-Qualifikationsspiel in Italien redet Nationaltrainer Murat Yakin seine Mannschaft stark – er sieht sie auf Augenhöhe mit dem Europameister, bevor es um den Gruppensieg geht.
Der Rahmen ist unbeschwert, den der Fussballverband für die Präsentation des Aufgebots von Murat Yakin ausgewählt hat. Auch Tessiner Juniorenfussballer dürfen Yakin Fragen stellen, sie machen das gewissenhaft, und er beantwortet sie gewissenhaft. Einmal sagt er: «Ich bin ein stolzer Nationaltrainer.»
Yakin ist in aufgeräumter Stimmung an diesem späten Freitagmorgen im Sportzentrum von Tenero. Eine Woche ist es noch hin bis zu diesem Spiel in der WM-Qualifikation in Rom gegen Italien, es ist ein grosses Spiel, in dem wichtige Punkte im Kampf um den Gruppensieg vergeben werden. Yakin redet darum von «einem kleinen Final».
25 Spieler hat er dafür aufgeboten und für den Match drei Tage danach in Luzern gegen Bulgarien, wenn der Abschluss der Gruppenphase in der WM-Qualifikation ansteht. «Mit zwei Siegen sind wir direkt qualifiziert», sagt Yakin, «und wer mich kennt, der weiss, dass ich den direkten Weg bevorzuge.»
Bald fünf Monate ist es nun her seit dem schmachvollen Untergang gegen Italien an der EM, dieses 0:3, auch in Rom. Das sei weit weg, sagt Yakin heute. Die Spiele danach hätten gezeigt, dass das nur ein Unfall gewesen sei, sagt Pierluigi Tami, der Direktor der Nationalteams. Die Ergebnisse seit jenem Abend stützen Tamis Analyse: acht Spiele ohne Niederlage nach regulärer Spielzeit, zuletzt 472 Minuten ohne Gegentor.
Zu dieser defensiv makellosen Bilanz trug auch das 0:0 vor zwei Monaten im Heimspiel dieser Qualifikation gegen Italien bei. Yann Sommer war damals die entscheidende Figur, als ihm zwei grosse Paraden gegen Domenico Berardi und beim Elfmeter von Jorginho gelangen. Besonders an diesen Match denkt Yakin, wenn er sagt: «Wir haben uns Respekt verschafft.» Und weil er gleich so gut in Fahrt ist, sagt er auch: «Wir haben da gezeigt, dass wir auf Augenhöhe mit Italien spielen können.» Es ist eine andere Geschichte, dass die italienische Mannschaft für ihre Leistung in der heimischen Presse ziemlich heftig kritisiert wurde.
Der Wert von Embolo
In Basel fehlte Yakin noch die «ganze Offensive». So sagt er das, obschon Haris Seferovic auf dem Platz stand und neben ihm auch Steven Zuber und Renato Steffen. Vielleicht formuliert er das ein wenig ungeschickt, andererseits betont er damit nur die Wichtigkeit, die er in der Rückkehr von Xherdan Shaqiri und Breel Embolo erkennt.
Gerade über Embolo lässt sich Yakin aus. Acht Jahre sei das jetzt her, dass er genau hier, in Tenero, Embolo das erste Mal in einem Nachwuchsspiel gesehen habe. Und jetzt, betont er, hätten sie mit ihm endlich einen robusten, schnellen, spielstarken, kopfballstarken Stürmer zur Verfügung. Yakin sagt wirklich «endlich». Und fügt noch bei: «Breel kann sich unersetzbar machen.»
Gegenüber den Spielen gegen Nordirland und Litauen im Oktober sind Noah Okafor und Andi Zeqiri als Stürmer neu dabei. Er sei «ein Fan des Leistungsprinzips», sagt Yakin, und darum seien Cedric Itten und Albian Ajeti nicht mehr dabei. Okafor hat sich in Salzburg in gute Form gespielt, Zeqiri hat der Wechsel von Brighton nach Augsburg gutgetan.
Am Montag besammelt sich die Mannschaft in Lugano, trainiert zweimal öffentlich, bevor sie am Mittwoch nach Rom fliegt. Läuft alles normal, steht die Aufstellung für den Match weitgehend fest: Sommer; Widmer/Mbabu, Akanji, Elvedi, Rodriguez; Zakaria, Freuler; Steffen, Shaqiri, Zuber; Embolo.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.