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Humanitäre Krise in Jemen
UNO-Chef warnt vor schlimmster Hungersnot «seit Jahrzehnten»

Ein Jemenit sorgt sich um sein unterernährtes Kind, während es auf einer Behandlungsstation eines Krankenhauses in der Hauptstadt Sanaa medizinisch versorgt wird. (15. November 2020)
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UNO-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Situation im Bürgerkriegsland Jemen vor einer schweren Nahrungsmittelkrise mit Millionen Toten gewarnt. «Der Jemen ist jetzt in unmittelbarer Gefahr der schlimmsten Hungersnot, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hat», teilte der UNO-Chef am Freitag mit und forderte sofortige Gegenmassnahmen.

Die Notlage ergebe sich aus einer Kombination drastischer Kürzungen im UNO-Budget für das Land im Vergleich mit den Vorjahren sowie Hindernissen der Konfliktparteien für Helfer, zu den Menschen vorzudringen. Eine Heuschreckenplage und Überschwemmungen verschlimmerten die Lage weiter.

«Ich fordere alle, die Einfluss haben, auf, dringend auf diese Themen zu reagieren, um Katastrophen abzuwenden, und ich fordere alle auf, keine Massnahmen zu ergreifen, die die ohnehin schon schlimme Situation noch verschlimmern könnten», sagte Guterres.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 an der Seite der Regierung gegen die aufständischen Huthi-Rebellen. Sie hatten das Land überrannt und kontrollieren heute die Hauptstadt Sanaa sowie grosse Gebiete vor allem im Norden und im Westen. Millionen Menschen sind von Mangelernährung und schlechtem Zugang zu medizinischen Einrichtungen betroffen.

Mangelernährung von Kindern wächst dramatisch

In Teilen des Jemen wurden die höchsten Raten von akuter Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren jemals verzeichnet. Insgesamt leiden mehr als eine halbe Million Kleinkinder im Süden des Landes an akuter Mangelernährung. Das ging aus einer von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), dem Welternährungsprogramm (WFP) und Partnern veröffentlichten Analyse zur akuten Mangelernährung, der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC), hervor.

Die Untersuchung dokumentiert die Ernährungssituation in 133 Distrikten im Süden des Landes. Dort leben schätzungsweise 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren.

SDA