AboItalien vor der WahlUnd dann fiel nach 70 Jahren linker Vorherrschaft ausgerechnet Piombino
Italiens Rechte gewinnt auch deshalb, weil die Linke ihr Volk verloren hat – ein Symbol dafür: Piombino in der Toskana. Hier regiert ein «Bruder Italiens», Francesco Ferrari. Giorgia Meloni hätte gerne hundert wie ihn.
«Sie haben Glück», sagt die Kabinettssekretärin, «der Bürgermeister ist gerade frei.» Gar nicht einfach, einen Termin zu bekommen bei Francesco Ferrari, dem Bürgermeister im kleinen toskanischen Piombino. Das Rathaus steht seit Wochen in den nationalen Medien. Und Ferrari ist jetzt ein Star, ständig im italienischen Fernsehen: ein durchtrainierter Mann im engen Poloshirt, 44 Jahre alt, grauer Hipsterbart, Stoffbändchen in den italienischen Nationalfarben am Handgelenk. «Ja, es ist viel los», sagt Ferrari und lacht. Für ihn selbst, für seine Partei, für Italien. Alles sehr aufregend.