Umfrage zu den Zürcher StänderatswahlenHinter Jositsch liefern sich drei ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Philipp Kutter kann im Kampf um den zweiten Ständeratssitz erstaunlich gut mithalten. Regine Sauter hat am meisten aufgeholt.
Jositsch zieht davon, Kutter hält überraschend im Verfolgertrio mit. So könnte man das Resultat der jüngsten NZZ-Umfrage zu den Ständeratswahlen der Zürcher Kandidaten umschreiben, die die Zeitung am Freitag publik gemacht hat. Und die Positionen in diesem Verfolgertrio sind alles andere als gesetzt.
Gemäss der Umfrage liegt der SVP-Kandidat Gregor Rutz derzeit in Führung um den zweiten Sitz in der kleinen Kammer. 31 Prozent der Befragten sprachen sich für ihn aus. Dahinter folgt die FDP-Kandidatin Regine Sauter mit 29 Prozent. Nur 1 Prozentpunkt weniger hat Philipp Kutter von der Mitte. Er zeigt damit, dass seine Chancen im Kampf um den Sitz des abtretenden FDP-Ständerats Ruedi Noser durchaus intakt sind. Dafür sprechen zwei weitere Punkte: Erstens kann Kutter in allen Parteilagern Stimmen machen. Zweitens tendieren die meisten Wählerinnen und Wähler, die eine eher oder eine sehr unsichere Wahlabsicht äusserten, am meisten zu Kutter. Und dies wiederum zeigt, dass die Befragten dem Stadtpräsidenten von Wädenswil das Amt auch mit seinem Handicap zutrauen. Kutter ist seit einem Skiunfall vergangenen Winter auf den Rollstuhl angewiesen.
Bei der ersten Umfrage der NZZ Mitte Juli lag Rutz mit 27 Prozent ebenso vorn, doch mit einem deutlicheren Abstand auf seinen nächsten Mitkonkurrenten Kutter mit 24 Prozent. Regine Sauter, die bei der ersten Umfrage noch 1 Prozentpunkt hinter Kutter lag, hat demnach am meisten zugelegt.
Jositsch für alle wählbar
Unbestritten auf der Spitzenposition ist indes der amtierende SP-Ständerat und Bundesratskandidat Daniel Jositsch. Er liegt mit 47 Prozent in Führung. Er profitiert zudem stark davon, dass er aus allen Parteilagern Stimmen macht.
Einen beachtlichen Rückstand auf die Vierergruppe haben die beiden Kandidierenden der GLP und der Grünen. Nationalrätin und Fraktionschefin Tiana Angelina Moser erreicht in der Umfrage 22 Prozent, der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi kommt auf 17 Prozent.
Befragte online angeschrieben
Für die jüngste repräsentative NZZ-Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Opinionplus umfragewillige Personen aus seiner Adresskartei online angeschrieben. Die an der Umfrage teilnehmenden Personen widerspiegeln dann die Struktur der Schweizer Stimmberechtigten. Geschäftsführer Matthias Kappeler sagt: «Wir haben mit dieser Befragungsmethode gute Erfahrungen gemacht.» Bei gewissen Gruppen wie beispielsweise bei jungen Männern müssen sie erfahrungsgemäss mehr Personen anschreiben, um die gewünschte Anzahl Interviews zu erreichen, da diese sehr mobil sind und weniger häufig teilnehmen. Insgesamt hat Opinionplus 1413 Personen befragt, 1110 davon waren Stimmwillige.
Die erste Umfrage hat das Institut nach der gleichen Methode, aber mit anderen Probandinnen und Probanden durchgeführt. Die maximale Standardabweichung liegt bei +/- 3,0 Prozentpunkten.
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