Zentrums-Umbau wird deutlich teurer als geplant
Die Gemeinde ist bei der Planung für die Sanierung des Gemeinschaftszentrums einen Schritt weiter. Nun ist klar, dass das Projekt gut 21 statt die zuerst geschätzten 16 Millionen Franken kosten dürfte.
Im Zumiker Gemeinschaftszentrum knarzt es an allen Ecken und Enden. Dass das fast 40-jährige Gebäude am Dorfplatz eine Totalerneuerung braucht – nur schon um den gesetzlichen Vorgaben zu genügen –, ist schon länger bekannt. Nun informiert der Gemeinderat in seinem aktuellen Sitzungsbericht darüber, dass die Sanierung des Gebäudes deutlich teurer ausfallen dürfte.
Die so genannte WIF-Studie ging 2016 von Kosten von 16 Millionen Franken aus. Nun liegt der Schlussbericht zur Testplanung vor und der schätzt neu, dass sich die Gesamtkosten auf 21 Millionen Franken belaufen dürften. Diese Zahl ist allerdings ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen, handelt es sich doch um eine Grobkostenschätzung: Das heisst, dass weiterhin eine Ungenauigkeit von 25 Prozent nach oben und unten besteht.
Gebäude ist veraltet
Das Gemeinschaftszentrum, das am Dorfplatz liegt, ist für das Dorfleben von zentraler Bedeutung, befindet sich darin doch der Gemeindesaal, in welchem die Gemeindeversammlungen stattfinden. Auch der Kirchgemeindesaal unter dem Dach wird oft für grössere Veranstaltungen genutzt. Ausserdem beherbergt der Bau mit den Hausnummern 9 und 11 ein Restaurant, die Bibliothek, die Holzwerkstatt und weitere Räume. Der grösste Teil des Gebäude gehört zwar der politischen Gemeinde, aber die beiden Zumiker Kirchgemeinden sind ebenfalls Eigentümer. Die Kosten für die Instandsetzung würden denn auch aufgeteilt.
Als erneuerungsbedürftig bezeichnet der Gemeinderat die Betriebseinrichtungen, die Gebäudehülle, die Haustechnik und sonstige Bauteile. Anfang 2019 wurde eine Begleitgruppe eingesetzt, die sich aus Vertretern der drei Eigentümer zusammensetzt. Diese initiierte eine Testplanung mit drei Planungsteams. Der Gemeinderat beschreibt deren Ergebnisse als vielversprechend. Sie seien teilweise bereits so weit gediehen, dass man sich eine konkrete Vorstellung davon machen könne, mit welchen baulichen Verbesserungen die Bedürfnisse der nächsten 40 Jahre befriedigt werden können.
Optimierung vorgesehen
Der Schlussbericht dieser Testplanung kommt nun zum Ergebnis, dass 16 Millionen Franken für die Instandsetzung nicht genügen werden. Doch warum soll der Bau jetzt teurer werden? Gemeindeschreiber Thomas Kauflin nennt dafür verschiedene Gründe. «Die WIF-Studie von 2016 wurde rein schematisch-rechnerisch ermittelt: Sie ist nicht in die Tiefe gegangen.» Als zweiten Punkt bezeichnet er, dass man die neuen Anforderungen an die Zugänglichkeit für Menschen mit einer Behinderung, die Fluchtwege, die Erdbebensicherheit und die Energieeffizienz damals noch nicht im gleichen Masse auf dem Radar gehabt habe.
Nicht zuletzt würde eine Optimierung zu den Mehrkosten beitragen. «Mit 16 Millionen würden wir viel Geld in die Hand nehmen, aber der Bürger sähe davon nicht viel», sagt Kauflin. «Deswegen haben wir geschaut, was man optimieren kann, etwa gewisse Räume umnutzen oder spezifische Nutzungen erweitern oder neu platzieren.» Davon sollen laut dem Gemeindeschreiber nicht nur die Bevölkerung, sondern auch diejenigen, die die Infrastruktur betreiben, profitieren.
«Die Hoffnung ist, dass das Gemeinschaftszentrum nach der Instandsetzung weitere 40 Jahre genutzt werden kann.»
Wäre es bei einer solchen Summe nicht einfacher beziehungsweise günstiger, das Gebäude abzureissen und neu zu bauen? «Wir haben uns das angeschaut, aber es würde nicht günstiger», betont Kauflin. Die Bausubstanz sei noch gut und auch der Gemeindesaal erfülle seinen Zweck. «Die Hoffnung ist, dass das Gemeinschaftszentrum nach der Instandsetzung weitere 40 Jahre genutzt werden kann.»
In einem nächsten Schritt soll die Kostengenauigkeit auf 15 Prozentpunkte darüber oder darunter eingegrenzt werden. «Die Gemeinde arbeitet jetzt mit der Variante weiter, die bereits am detailliertesten ist», erklärt Kauflin. Doch in welcher Weise das Gemeinschaftszentrum künftig erneuert wird, ist noch lange nicht klar. «Es wird noch ein Planerwahlverfahren geben, bei dem auch weitere Architketurbüros dazukommen können», sagt der Gemeindeschreiber.
Volk entscheidet
Das letzte Wort über die Zukunft des Gemeinschaftszentrums werden aber die Stimmberechtigten haben. 2021 sollen die Zumikerinnen und Zumiker über einen Projektierungskredit für die Instandsetzung entscheiden. Wann der Baukredit zur Abstimmung steht, ist noch unklar. Der Entscheidungsprozess wird aber bei diesem Projekt besonders kompliziert werden, weil wegen der drei Eigentümer immer jeweils drei Entscheidungen gefällt werden müssen.
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