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Um 107 Millionen verrechnet

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Als ob fast alle Gemeinden und Städte in den Bezirken Horgen und Meilen 2016 im Lotto gewonnen hätten. Diesen Eindruck erwecken die Jahresrechnungen, wie sie in den nächsten Wochen den Gemeindeversammlungen und Stadtparlamenten zur Abnahme vorgelegt werden. Zwar schliessen neun der 23 Kommunen in der Seeregion mit einem Defizit ab. Ursprünglich veranschlagten aber fast doppelt so viele höhere Ausgaben als Einnahmen.

Mit Ausnahme von vier Gemeinden rechnen alle wesentlich besser ab als budgetiert. Lediglich in Stäfa, Erlenbach, Langnau und Oberrieden ist das Minus grösser als budgetiert ausgefallen. Die übrigen Gemeinden und Städte der Seeregion dürfen sich über eine deutlich bessere Jahresrechnung freuen. Am grössten ist der Unterschied in Horgen. Im linksufrigen Bezirkshauptort beträgt der Gewinn 26,3 Millionen Franken. Budgetiert wurde ein Verlust von 0,4 Millionen. Das ergibt eine Differenz von 26,7 Millionen. Es hätte noch besser kommen können, denn alleine bei den ordentlichen Steuereinnahmen nahm Horgen um 40 Millionen mehr ein als geplant. Dafür sackten unter anderem die Quellensteuern um über 4 Millionen ein.

Pro Einwohner 500 Franken

Ebenfalls um einen zweistelligen Millionenbetrag hat sich Uetikon verrechnet. Allerdings ist der um 12,3 Millionen bessere Abschluss dem Verkauf der Gemeindewerke Energie Uetikon AG (13 Millionen) zu verdanken.

Abweichungen von mehr als 5 Millionen vom Voranschlag verzeichnen auch Adliswil (9,4), Kilchberg (9,0), Küsnacht (8,7 ) Rüschlikon (6,8) und Herrliberg (5,8). Zusammengezählt haben die Gemeinden und Städte in den beiden Seebezirken die Budgets um 107 Millionen Franken verpasst. Das macht pro Einwohner der Region eine Fehlkalkulation von fast 500 Franken aus. Für die grossen positiven Differenzen sind vor allem vier Gründe verantwortlich: Höhere ordentliche Steuereinnahmen, nachbezahlte Steuern aus Vorjahren, Minderausgaben und gekürzte Nettoinvestitionen.

Die Minusbeträge in Erlenbach und Oberrieden sind auf Rückstellungen für die Pensionskasse zurückzuführen. Die noch vor wenigen Jahren dominanteste Unbekannte im Zahlenspiel, die Grundstückgewinnsteuer, ist etwas in den Hintergrund gerückt.