Ukraine-Friedenskonferenz Bundesbeamte sollen für Bürgenstock-Wochenende freiwillig arbeiten
120 Personen werden die internationalen Delegationen vom Flughafen abholen und während der ganzen Zeit begleiten. Der Bund erhofft sich dadurch Einsparungen.
Die Konferenz zum Frieden in der Ukraine am 15. und am 16. Juni auf dem Bürgenstock wird einer der sensibelsten Anlässe sein, die je in der Schweiz stattgefunden haben. Eine wichtige Rolle werden dabei Freiwillige einnehmen.
Das Aussendepartement, das die Konferenz organisiert, hat seine Angestellten in der Zentrale in Bern und jene des Staatssekretariats für Wirtschaft angeschrieben. Unter diesen über 2000 Personen hat es rund 120 sogenannte Liaison Officers gesucht und gefunden, wie eine Sprecherin gegenüber dieser Zeitung bestätigt.
Die Bundesangestellten sollen die ausländischen Delegationen während ihres gesamten Aufenthaltes in der Schweiz begleiten und in allen möglichen Fragen unterstützen.
«Sie sind somit die primäre Kontaktperson für die ihnen zugewiesene Delegation», schreibt die Sprecherin. «Gewisse Liaison Officers werden auch Ankunft und Abreise am Flughafen unterstützen sowie vor Ort logistische Aufgaben übernehmen.» Die meisten Delegationen dürften die Schweiz am Flughafen Zürich erreichen, von wo aus sie per Helikopter oder Autokonvoi auf den Bürgenstock weiterreisen.
Der Einsatz von Liaisons Officers gehört zum Standardangebot bei internationalen Konferenzen. Unter anderem habe man schon während der Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine in Lugano vor zwei Jahren so gearbeitet, schreibt die Sprecherin.
Die Freiwilligen werden wie die Delegationen Zugang zu den Konferenzräumen haben. Doch werden sie nicht in den luxuriösen Hotels auf dem Bürgenstock, sondern anderswo in der Region übernachten.
Einige haben bereits Konferenz-Erfahrung
Der Einsatz der Beamten am Wochenende Mitte Juni ist zwar freiwillig, doch gilt er als Arbeitszeit. Trotzdem geht das Aussendepartement davon aus, dass das für den Bund günstiger ist, als eigens dafür Personal anzustellen. Unklar wäre in jenem Fall zudem, was für externe Personen man überhaupt einstellen wollte und was diese besser könnten als die Bundesangestellten.
Zwar müssen die Freiwilligen über keine spezifischen Vorkenntnisse verfügen, doch schreibt die Sprecherin auch: «Gewisse Angestellte haben bereits Konferenzerfahrung, andere haben spezifische Länder- und Sprachkenntnisse.»
Eine direkte Ansprechperson zu haben, entlastet nicht nur die Mitglieder der ausländischen Delegationen. Sondern es erleichtert auch den Verantwortlichen auf Schweizer Seite die Arbeit. Insbesondere die Polizei und die Sicherheitsverantwortlichen der Konferenz müssen regelmässig direkt Kontakt mit den Delegationen aufnehmen.
Gesamthaft werden mehrere Tausend Sicherheitskräfte um die Unversehrtheit der Teilnehmenden der Konferenz besorgt sein. Aus allen 26 Kantonen werden Polizistinnen und Polizisten abgestellt, zudem wird die Armee mit bis zu 4000 Personen helfen. Für die Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock haben bisher über siebzig Staats- und Regierungschefs ihre Teilnahme angekündigt.
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