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Abstimmung 22. September Stadt Zürich
Darum geht es bei der Uferschutzinitiative

Die zwei geplanten Hochhäuser beim neuen Hardturmstadion liegen nahe der Limmat. Darum könnte die Uferschutzinitiative ihren Bau erschweren.
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Worum geht es? 

Die Uferschutzinitiative ist vor allem eine Anti-Hochhaus-Initiative. Sie will Häuser von über 25 Metern Höhe rund um den Zürichsee und entlang der Limmat verbieten. Das Verbot soll über das direkte Ufer hinausreichen, beim See bis auf eine Entfernung von 150 Metern. Zur Limmat müssten Hochhäuser gemäss Initiative bis zu 240 Meter Abstand halten.

Die Ufer von See und Limmat seien wertvolle «ökologische Inseln» und Naherholungsgebiete, schreibt das grün-alternativ geprägte Initiativkomitee. Anliegende Hochhäuser würden die Besonnung und die Zugänglichkeit einschränken sowie den Lebensraum von Tieren und Pflanzen bedrohen.

Warum dieser Fokus auf Hochhäuser? 

Die Initiative entstand als Reaktion auf einen Zwischenbericht zum neuen Hochhausleitbild. Dieser sah entlang der Limmat Türme von bis zu 85 Metern Höhe vor. Insbesondere diese Pläne wollten die Initianten verhindern.

In der Endfassung ist das neue Hochhausleitbild aber nicht so grosszügig ausgefallen. An der Limmat erlaubt es einzig am Nordufer zwischen Dammweg und Hardturmsteg Türme bis 60 Meter. In diesem Gebiet stehen bereits das Swiss-Mill-Silo (118 Meter hoch) und die zwei neuen städtischen Wohntürme beim Escher-Wyss-Platz (68 Meter). Ansonsten lassen die neuen Richtlinien weder an der Limmat noch um den den See Häuser von über 25 Metern zu. Die Richtlinien sind allerdings noch nicht gültig.

Das Komitee hält trotzdem an der Initiative fest, weil Ausnahmen von diesen Einschränkungen möglich wären.

Und was hat das Hardturmstadion damit zu tun? 

Die Uferschutzinitiative wird auch als versteckter Angriff auf das Hardturmstadion-Projekt gedeutet. Eventuell würde sie die beiden geplanten Hochhäuser neben dem Stadion verhindern. Diese sollen das neue Hardturmstadion finanzieren.

In der Begründung der Initiative kommt dieser Aspekt allerdings nicht vor. Zudem wurde das Projekt Ensemble deutlich vor einem allfälligen Ja zur Uferschutzinitiative beschlossen. Derzeit laufen Rekurse gegen den Gestaltungsplan.

Was findet der Stadtrat? 

Er teilt das Anliegen, findet die Initiative aber zu extrem. Darum hat er einen Gegenvorschlag ausgearbeitet. Dieser fordert, die natürlichen Ufer von allen städtischen Gewässern zu sichern und öffentlich zu halten. Hochhäuser in Ufernähe würde der Gegenvorschlag aber nicht verbieten. Dafür sorgten am See und an den meisten Abschnitten der Limmat die neuen Hochhausrichtlinien, schreibt der Stadtrat.

Wer befürwortet die Initiative?

Im Komitee sitzen Mitglieder von Grünen, AL, GLP, Mitte-Partei sowie Vertreterinnen von Quartierorganisationen und Zürcher Hochhauskritiker. Als einzige Partei unterstützen die Grünen die Uferschutzinitiative. Die AL hat Stimmfreigabe erteilt. Die restlichen Parteien lehnen sie ab.

Wer befürwortet den Gegenvorschlag?

SP, Grüne und AL. SVP, FDP, GLP, Mitte und EVP haben sich auch gegen den Gegenvorschlag ausgesprochen. Bei der Stichfrage, für den Fall, dass die Stimmbevölkerung Ja sagen würde zur Initiative und zum Gegenvorschlag, empfehlen alle Parteien den Gegenvorschlag.

Wie lauten die Argumente?

Bürgerliche und die GLP verweisen auf die Regeln, die bereits für den Schutz der Zürcher Ufer sorgen. Diese reichten aus, der Gegenvorschlag sei daher überflüssig. Er würde nur das Bauen unnötig erschweren.

SP, Grüne und AL halten den Gegenvorschlag für einen guten Weg, um die Zürcher Ufer zu bewahren und für die Bevölkerung frei zu halten. Die Befürworter betonen, dass ein Ja zum Gegenvorschlag den Bau der Stadion-Türme nicht tangieren würde.