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Alt-Bundesrat äussert sich zu Corona
«Massenhypnose»: Ueli Maurer irritiert mit neuen Aussagen zur Pandemie auch SVPler

Alt-Bundesrat Ueli Maurer spricht am Wahlauftakt Anlass der SVP Schweiz in der Swiss Life Arena, am Samstag, 26. August 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Ein Jahr ist es her, seit Ueli Maurer die Landesregierung verlassen hat. Doch der 73-Jährige denkt noch lange nicht an den Ruhestand. Stattdessen tourt er für den SVP-Wahlkampf durchs Land und gibt ausgewählten Medien «ausserhalb des Mainstreams» weiter Interviews. Beliebtes Thema dabei: die Corona-Krise.

Seine Aussagen dazu bekommen immer stärker Schlagseite, wie die «NZZ am Sonntag» zusammengetragen hat. Die Pandemie bezeichnete er Ende Dezember gegenüber dem Internetsender «Hoch2.tv» als bewusst geschürte «Hysterie». Die «Massenhypnose», die stattgefunden habe, hätte ihn erschreckt.

«Wir haben vorgegaukelt, wir hätten Impfstoffe, die absolut nützlich seien», sagte Maurer. Stattdessen hätten die Impfstoffe mehr heisse Luft als Inhalt gehabt, so der Alt-Bundesrat weiter. Er vermutet dahinter die Pharmabranche, die Ängste geschürt haben soll, um höhere Profite zu erzielen.

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«Es war eigentlich von Anfang an klar, es kann gar nicht so schlimm sein, wie man das dargestellt hat.» Doch auch die Politik sei ängstlich gewesen und habe überreagiert. Maurer spricht gar von einer «unheiligen Allianz» und wirft den Medien vor, das alles «völlig unkritisch» begleitet zu haben.

Maurer, der sich als «Impfgegner» bezeichnet, bringt mit solchen Aussagen nicht nur seine ehemaligen Bundesratskollegen in Bedrängnis. Auch Politiker aus seiner eigenen Partei reagieren irritiert. «Das ist eine unbewiesene Unterstellung. Es ist ein heftiger Angriff auf eine der wichtigsten und erfolgreichsten Industrien unseres Landes», sagt der Aargauer SVP-Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati gegenüber der Zeitung. «Ueli Maurer ist kein Experte auf diesem Gebiet. Er widerspricht den führenden Fachleuten.»

«Von einer Manipulation der Bevölkerung kann keine Rede sein», betont auch Lukas Engelberger, der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Dass die mRNA-Technologie dank jahrelanger Forschung bereitstand, sei ein Glücksfall gewesen. «Soeben hat die WHO neue Zahlen publiziert. Alleine in Europa hat die Impfung 1,4 Millionen Menschenleben gerettet.»

«Direktangriffe in dieser Schärfe entsprechen nicht der Usanz für ehemalige Bundesräte», findet zudem Alt-Bundesrat Pascal Couchepin (FDP). Maurer ruiniere mit solchen Äusserungen seinen guten Ruf.

Kein Freund der Medien

Diesen Ruf sieht Maurer vor allem durch die Medien dieses Landes beschädigt. Und zwar zu Unrecht: Nur schon wegen kritischer Fragen sei er als Verschwörer oder sonst was Böses dargestellt worden, findet der Zürcher Oberländer.

Die ganzen «Mainstream-Medien» propagierten alle dasselbe, erklärte er im Dezember am Beispiel Putin: «Wieder ein Einheitsbrei in Bezug auf diesen Ukraine-Russland-Krieg. Wo man einfach Waffen liefert, Waffen liefert, dass es Tote gibt». Statt beide Seiten aufzuzeigen, bildeten die Medien eine verengte Diskussion ab. Eine Anfrage der «NZZ am Sonntag» zu den Aussagen wollte er nicht beantworten.