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Trump schreibt Erdogan: «Seien Sie kein Narr!»

Trump liest im Oval Office einen Brief vor – sein nun veröffentlichtes Schreiben an den türkischen Präsidenten Erdogan hat in Washington für Stirnrunzeln gesorgt. Bild: Keystone/Michael Reynolds
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US-Präsident Donald Trump hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche in einem eigenwilligen Brief zu einer friedlichen Lösung im Nordsyrien-Konflikt aufgerufen. «Seien Sie kein harter Kerl. Seien Sie kein Narr!», appellierte er darin.

Der US-Sender Fox News veröffentlichte am Mittwoch eine Kopie des Schreibens, das auch andere US-Medien für echt erklärten. Datiert ist der Brief auf den 9. Oktober - also jenen Tag, an dem die Türkei mit ihrer hoch umstrittenen Militäroffensive gegen Kurdenmilizen in Nordsyrien begann.

Der Brief an Erdogan. (Bild: Reuters)

Trump ermahnte Erdogan darin, er wolle sicher nicht für den Tod tausender Menschen verantwortlich sein. Andernfalls werde die US-Regierung die türkische Wirtschaft zerstören. Die kurdische Seite sei zu Verhandlungen und zu Eingeständnissen bereit, schrieb Trump demnach weiter. Und: Er habe Erdogan deshalb im Vertrauen einen Brief des kurdischen Generals beigeleigt, den er gerade erhalten habe. «Sie können ein grossartiges Abkommen schliessen.»

Erdogan könne auf positive Weise in die Geschichte eingehen, wenn er in dem Konflikt richtig und menschlich handele. Andernfalls werde er als Teufel in die Geschichte eingehen. «Seien Sie kein harter Kerl. Seien Sie kein Narr!», appellierte er an seinen türkischen Amtskollegen. Der Brief endet mit den Worten: «Ich werde Sie später anrufen.»

Trump ist seit Tagen massiver Kritik - auch und gerade aus den Reihen seiner Republikaner - ausgesetzt, er habe mit dem Abzug amerikanischer Soldaten aus Nordsyrien überhaupt erst den Weg für Erdogans umstrittene Militäroffensive geebnet. Trump weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, er wolle die US-Soldaten aus den «endlosen Kriegen» zurückholen.

In einer Pressekonferenz am Mittwoch hatte Trump den Brief an Erdogan selbst erwähnt und betont, er habe Ankara keineswegs grünes Licht für die Militäraktion gegeben, sondern Erdogan vielmehr eine harte Ansage gemacht.

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SDA/anf