Videos des ehemaligen US-PräsidentenTrump tritt Tiktok bei – und wäre mit Gefängnisstrafe einverstanden
Der ehemalige Präsident gab am Wochenende dem Sender Fox News ein Interview. Und er veröffentlichte sein erstes Video auf der umstrittenen Plattform Tiktok.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hätte laut eigener Aussage kein Problem damit, ins Gefängnis zu gehen. «Ich bin damit einverstanden», sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview der Sendung «Fox & Friends» beim rechten TV-Sender Fox News – und damit wenige Tage nach seiner Verurteilung in einem Schweigegeld-Prozess. Der 77-Jährige ergänzte mit Blick auf eine mögliche Gefängnisstrafe aber: «Ich denke nicht, dass es die Öffentlichkeit durchgehen lassen würde.»
Trump war gefragt worden, wie er darauf reagiere, dass ihm nach seinem Schuldspruch wegen der Verschleierung von Schweigegeld an einen Pornostar eine Gefängnisstrafe oder Hausarrest drohen. Er entgegnete, dass einer seiner Anwälte zwar im Fernsehen gesagt habe, dass man «so etwas» einem ehemaligen Präsidenten nicht antue – Trump habe ihn aber angewiesen, nicht beim Richter «zu betteln».
Trump war am Donnerstag in New York von einer Jury in 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Kurz nach dem Urteil hatte Trump seinem Ärger darüber Luft gemacht und den Vorwurf wiederholt, das Verfahren gegen ihn sei rein politisch motiviert und manipuliert. Richter Juan Merchan will am 11. Juli das Strafmass bekanntgeben. Trump droht im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Jahren. Wahrscheinlicher ist im Fall des nicht vorbestraften Trumps aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss.
Trump tritt Videoplattform Tiktok bei
Am Wochenende ist Trump zudem der Videoplattform Tiktok beigetreten. Der 77-Jährige veröffentlichte am Samstagabend sein erstes Video in der App, die er während seiner Präsidentschaft noch verbieten wollte. Der 13-sekündige Clip zeigt Trump bei einem Besuch einer Kampfveranstaltung der Ultimate Fighting Championship in Newark im Bundesstaat New Jersey.
«Es ist mir eine Ehre», sagt der Rechtspopulist im Video. Bis Sonntagmittag hatte Trump bereits zwei Millionen Follower auf Tiktok.
Ende April hatte US-Präsident Joe Biden ein Gesetz unterzeichnet, das vorsieht, dass Tiktok in den USA verboten wird, falls der chinesische Mutterkonzern Bytedance die App nicht binnen eines Jahres verkauft. Bytedance und Tiktok reichten wegen des Ultimatums Anfang Mai Klage ein.
Die US-Behörden werfen Bytedance seit Jahren vor, im Dienste der chinesischen Führung Tiktok dafür zu missbrauchen, die Nutzer auszuspionieren. Tiktok weist die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen bestreitet jegliche Verbindungen zur chinesischen Regierung und versichert, es habe sich so umstrukturiert, dass die Nutzerdaten in den USA blieben.
Die Plattform ist äusserst beliebt und hat in den USA rund 170 Millionen Nutzer. Weltweit nutzen mehr als eine Milliarde Menschen die App.
Trump hatte sich während seiner Präsidentschaft dafür eingesetzt, Bytedance die Kontrolle über die App zu entziehen. Inzwischen vollzog der Republikaner, der bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Biden antreten will, aber eine Kehrtwende und lehnt ein Verbot der App in den USA ab.
DPA/AFP/anf
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