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Verstoss gegen europäisches Gesetz
EU-Kommissar warnt Musks X kurz vor Trump-Interview

FILE - Tesla and SpaceX CEO Elon Musk speaks at the SATELLITE Conference and Exhibition in Washington, March 9, 2020. The British government on Tuesday, Aug. 6, 2024, has called on Musk to act responsibly after one of the world?s richest men used his social media platform to unleash a barrage of posts that risked inflaming the violent unrest gripping the country. (AP Photo/Susan Walsh, File)
Elon Musk
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Die EU-Kommission hat Elon Musks Online-Plattform X kurz vor dessen Interview mit Donald Trump vor Verletzungen des europäischen Gesetzes gegen Hetze und Gewaltaufrufe im Netz gewarnt. Die Vorgaben des Gesetzes DSA gälten auch für Musk selbst als Nutzer mit 190 Millionen Follower-Accounts, betonte Thierry Breton in einem Brief. 

Der EU-Kommissar bezog sich dabei ausdrücklich auf die jüngsten Krawalle in Grossbritannien, nach denen Musk Beiträgen von Rechtsextremen Reichweite verlieh. Auslöser der rechtsextremen Randale waren Falschmeldungen im Internet über den mutmasslichen Täter bei einem Messerangriff auf Kinder in Southport nahe Liverpool Ende Juli. Dabei waren drei Mädchen im Grundschulalter getötet und weitere Menschen verletzt worden.

Brüssel beobachtet

Breton betonte, dass Beiträge bei X auch für Nutzer in der EU zugänglich seien. Deshalb beobachte man in Brüssel die Risiken durch die Verbreitung von Beiträgen, die «Gewalt, Hass oder Rassismus» Vorschub leisteten. Er verwies auch auf den Zusammenhang mit politischen oder gesellschaftlichen Ereignissen rund um die Welt, «inklusive Debatten und Interviews im Kontext von Wahlen». 

Musk will (ab 2 Uhr MESZ am Dienstag) ein Live-Interview mit Trump führen. Er ist inzwischen zu einem Unterstützer des Ex-Präsidenten geworden, der bei der US-Präsidentschaftswahl im November ins Weisse Haus zurückkehren will. X solle die Effizienz der Systeme zur Einhaltung des DSA (Digital Services Act) sicherstellen und über Massnahmen an sein Team berichten, schrieb Breton.

X-Chefin spricht von Bevormundung

Der Brief stiess auf scharfe Kritik der von Musk eingesetzten X-Chefin Linda Yaccarino. Sie sprach auf der Plattform von einem «beispiellosen» Versuch, ein für Europa gedachtes Gesetz auf politische Aktivitäten in den USA auszuweiten. Ausserdem sei es eine «Bevormundung» europäischer Bürger, die eigene Schlüsse aus einer Unterhaltung ziehen könnten.

Tech-Milliardär Musk hatte den Kurznachrichtendienst Twitter im Oktober 2022 für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und später in X umbenannt. Er kritisierte den Kurs von Twitter bei der Umsetzung von Regeln gegen Hassrede und Gewaltaufrufe als zu restriktiv. Als Folge wurden viele gesperrte Accounts aus dem rechten politischen Spektrum wieder freigeschaltet. Er selbst verbreitet über seinen Account oft rechte Ansichten weiter.

Trump war bei Twitter nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington im Januar 2021 bis auf Weiteres verbannt worden. Musk liess die Sperre aufheben.

DPA/roy