Abruptes Karriereende Eine Verletzung zwingt Daniela Ryf zum sofortigen Rücktritt
Der Körper spielt nicht mehr mit: Die Triathlon-Legende verabschiedet sich mit 37 Jahren von der grossen Bühne.

Eine grosse Karriere nimmt ein abruptes Ende: Daniela Ryf gab am Montagvormittag ihren Rücktritt bekannt. Die Triathletin teilt via Instagram mit, dass es nicht mehr gehe, ihr Körper keine Leistungen mehr zulasse, die ihren Ansprüchen genügten. Sie schreibt, dass die Ärzte die Ursache für ihre Schmerzen im Steissbein gefunden hätten. Die Diagnose: eine Entzündung am Ende des Rückenmarks (Conus medullaris).
«Wir haben alles versucht, um wieder gesund zu werden, aber die Behandlung hat nicht funktioniert», sagt sie. Und darum bleibt ihr nur eines übrig. «Es ist an der Zeit, die Zeichen zu respektieren, die mein Körper mir gegeben hat.» Die Verletzung hindere sie daran, «so viel und so intensiv zu trainieren, wie ich es brauche, um wieder auf das Spitzenniveau zu kommen». Rücktritt also mit 37.
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Ursprünglich hatte die Solothurnerin Anfang März ihren Abschied per Ende Jahr bekannt gegeben, es sei «Zeit für etwas Neues», sagte sie damals. Im Sommer erzählte sie dann in einem bemerkenswerten Interview, dass ihr das Training zuletzt oft schwergefallen sei, körperlich und auch mental. Sie sei froh um diese Signale, «die mir klar zeigen, dass es der richtige Entscheid ist, Ende Saison aufzuhören». Die Ironman-WM in Nizza am 22. September hätte der letzte Höhepunkt werden sollen. Nun verlässt sie die grosse Bühne früher als geplant.
«Habe lange versucht, die Signale zu ignorieren»
Am Nachmittag gab Ryf dann in Zürich den Medien persönlich Auskunft und ging etwas mehr ins Detail: «Ich habe gesundheitlich schon lange Probleme. Es fing an im Februar mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur, dann ging es weiter mit dem Steissbein. Irgendwann haben mein Coach, mein Arzt und ich gemerkt, dass es unrealistisch ist, bis Ende November, wenn die letzten Rennen des Jahres sind, noch einmal topfit zu werden.»
Zu akzeptieren, dass sie diese letzten Ziele abhaken müsse, sei der schwierigste Teil gewesen. Gleichzeitig sei sie nun froh und erleichtert darüber, dass Klarheit herrsche. «Es ist sicher die richtige Entscheidung, dass ich auf meinen Körper höre. Ich habe lange versucht, die Signale zu ignorieren.»
Sie will in den kommenden Tagen versuchen, ihren Rücktritt, ja vielmehr ihre Karriere zu feiern. Auch wenn Ryf sich den Abschied anders vorgestellt hat, ist sie «unglaublich dankbar für das, was mein Körper in den letzten 25 Jahren mitgemacht hat». An der WM in Nizza wird sie als Zuschauerin vor Ort sein, für ihre Partner, für ihre Fans. Und sich dann eine Auszeit gönnen.
Ryf tritt als eine der Besten ihres Sports überhaupt ab. Sie gewann viermal in Folge den Ironman auf Hawaii (2015 bis 2018) und feierte jeweils fünf WM-Titel über die Mitteldistanz (Ironman 70.3) und über die Langdistanz. 2008 und 2012 vertrat sie die Schweiz an den Olympischen Spielen.
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